Review: #1.16 Haus der Vampire
Nachdem die Autoren in der letzen Folge die Vampire, die aus der Gruft geflohen waren, fast ignoriert und sich stattdessen Elena und ihrer Vampirmutter Isobel gewidmet hatten, so ist es in dieser Folge genau andersherum. Statt die tausenden Fragen zu beantworten, die letzte Woche aufgeworfen wurden, werden nun Pearl, Anna, Harper und ein gewisser Frederick, der mir jetzt schon total unsympathisch ist, in den Mittelpunkt gerückt. Isobel dagegen wird nur in einem Nebensatz erwähnt.
A double date.
Elena und Stefan wollen sich endlich eine Auszeit von dem ganzen Vampir-Drama der letzten Zeit nehmen. Auf Stefans Frage hin, ob sie das alles noch beschäftige und sie darüber nachdenke, gibt Elena die perfekte und etwas zynische Zusammenfassung: "About what? Isobel, my vampire birth mother, who's related to my vampire ancestor Katherine, who screwed over your vampire brother? Nah, I haven't thought about it at all!". Ihr geht eigentlich nichts anderes mehr durch den Kopf, weshalb ein Doppeldate mit Matt und Caroline, natürlich durch Carolines Eifersucht initiiert, genau die richtige Lösung scheint.
Da "Vampire Diaries" eine Teenie-Serie ist, habe ich Szenen wie das Doppeldate in den vergangenen Folgen fast vermisst. Es geht doch nichts über ein bisschen Drama und Eifersucht. Vor allem, wenn man Stefan dabei einmal so relaxed und fröhlich wie lange nicht sehen kann. Davon will ich definitiv mehr sehen. Diese Charakterseite von Stefan hätte man schon viel früher auskramen müssen und in meinen Augen sieht Paul Wesley mit so einem Gesicht gleich viel ansprechender aus. Neben dem Spaß- und für manche Zuschauer vielleicht auch Nervfaktor hatte das Doppeldate nicht so viel mehr zu bieten. Caroline war eifersüchtig, aber verständlich in meinen Augen. "Two old friends and some memories" kam bei mir auch nicht so an. Auch nicht von Elenas Seite, aber diese war vielleicht einfach nur glücklich, in Gedanken nicht bei Isobel zu sein...
Für mich als Zuschauer ist es angenehm zu sehen, dass Elena und Stefan so richtig glücklich miteinander sind und alle Probleme aus der Vergangenheit beseitigt haben. Es ist schön, die Hauptcharaktere, die normalerweise das Paar bilden, welches der Spannung wegen immer wieder zusammen und getrennt ist, auch einmal glücklich zu sehen, ohne das es langweilig wirkt. Nachdem ich mich an Elena und Stefan als Pärchen gewöhnt hatte, finde ich es im Allgemeinen gut, dass die Probleme, die hin und wieder zwischen den beiden entstehen, schnell wieder geklärt werden und so kein andauerndes Drama aufkommt. Diesen Teil der Handlung eher auf Caroline und Matt zu verteilen, halte ich im Moment auch für die bessere Wahl.
Interessant wurde das Doppeldate erst richtig, als Frederick Elena als Katherine identifiziert hatte und das ein wenig Spannung für den Rest der Episode ankündigte. Elenas Reaktion hat mich direkt ein wenig erfreut, da die Autoren wieder einmal aufgreifen, wie tief sie doch schon in den Geheimnissen der Vampirwelt angekommen ist. Mit dem Wissen, wie man sich in der Gegenwart von Vampiren zu verhalten hat, tippt Elena die Informationen einfach in ihr Handy. Solche Stimmigkeiten, die für einige Zuschauer eventuell nebensächlich sind, sind mir persönlich sehr wichtig, da sie Kontinuität und Logik bedeuten. Ähnlich ging es mir mit Carolines Kommentar über Stefans und Damons Haus: "I feel like I've been here before. So weird".
My primary reason for existence has abandoned me.
Es hatte fast etwas von Gute-Laune-Feeling, als Damon mit Jenna und Kelly in der Bar getrunken hat. War sie mir in der letzten Episode noch nicht wirklich greifbar, so bin ich in dieser Episode schön wärmer mit ihr geworden. Und je mehr ich das Gefühl habe, sie zu kennen, desto mehr habe ich das Gefühl, ich sehe Julie Cooper. Ich bin noch immer gespannt, welchen tieferen Sinn ihr Auftritt hat...
Die Feierstimmung hat mich sehr an die letzte Folge erinnert, als Damon sich vier jungen Mädels in sein Haus geholt hatte, um sich mit ihnen eine schöne Zeit zu machen und Katherine zu vergessen. Er zeigt es zwar nur selten nach außen, dennoch denkt er die ganze Zeit an Katherine und daran, welchen Sinn sein Vampir-Leben nun einnehmen soll. Denn bis jetzt war sein einziges Ziel, Katherine zu befreien um mit ihr endlich zusammen zu sein. Nun hat er eingesehen, dass dies nicht mehr passieren wird und umso interessanter wird es sein, welchen Weg Damon nun einschlagen wird.
Sein Zusammentreffen mit Pearl zeigte, dass er noch nicht wirklich zu seiner alten Form zurückgefunden hat. Er reagierte überhaupt nicht angemessen, viel zu arrogant, obwohl er natürlich wissen sollte, dass er gegen den 550 Jahre alten Vampir keine Chance hat. Das wäre ihm vor der Öffnung der Gruft nie passiert, da er fähig ist, andere Leute einzuschätzen und seine Stärken genau in den richtigen Momenten auszunutzen. Auch von Pearl war ich ziemlich überrascht. Sie wurde in den Rückblicksfolgen immer sehr "human" dargestellt und hatte deshalb überhaupt nicht damit gerechnet, dass sie Damon die Augen zerstechen würde. Intensiviert wurde die Szene zusätzlich durch das durchaus zivilisierte, wenn nicht sogar adrette Aussehen von Pearl. Ich denke, sie wollte Damon auf jeden Fall erst einmal bewusst machen, wer jetzt das Sagen hat und dass Damon seine Spielchen nicht mit ihr spielen kann.
Gegen Frederick und Beth-Anne machten Stefan und Damon auf jeden Fall eine bessere Figur. Eigentlich müssten die beiden ja auch älter und damit stärker als die Brüder sein, dennoch konnten sie die Frau töten und Frederick zur Flucht zwingen. Man konnte sehen, wie schwierig es für Damon und Stefan ist, gegen ältere oder gleichalte Vampire zu kämpfen. Die beiden konnten trotzdem Überhand gewinnen und ich bin gespannt, wie es in den kommenden Episoden weitergeht.
I want you to turn me.
Das Wiedersehen von Anna und Jeremy war anders, als ich gedacht hatte. Schon in den letzten Folgen wurde Jeremy nach und nach bewusst, dass Anna nicht das normale Mädchen ist, das sie vorgibt zu sein. Doch niemals hätte ich damit gerechnet, dass Jeremy alles auf eine Karte setzt, nur um Annas wahre Identität heraus zu finden. Schon in dem Moment hatte ich mir die Frage gestellt, die dann auch Anna interessierte: Warum tut er das? Doch mit der Antwort habe ich niemals gerechnet. Ich hätte verstanden, wenn er neugierig gewesen wäre oder wenn er sich selbst etwas hätte beweisen wollen, auch wenn ich dann nicht die Intensität seiner Aktion nachvollziehen hätte können. Doch dass er selbst zum Vampir werden wollte, war für mich zu dem Zeitpunkt überhaupt nicht nachvollziehbar.
Lässt man sein Handeln in der Serie jedoch noch einmal Revue passieren, dann ergibt seine Entscheidung ein Vampir werden zu wollen, jedoch deutlich Sinn. Er hat mitbekommen, dass Vicki nicht einfach verschwunden ist und konnte sich nach den ganzen Entdeckungen in der vergangenen Zeit denken, dass sie ein Vampir war. Ich denke, dass Jeremy trotz Damons Einsatz nie wirklich über das Verschwinden von Vicki hinweggekommen ist. Er hat sich in seinen Aufsatz über die Vergangenheit von Mystic Falls hineingesteigert, und dabei etwas über Vampire erfahren und Anna kennengelernt. Er ist so fasziniert von dieser neuen Welt, dass er sie kennenlernen will und aus seinem jetzigen Leben endlich heraus will, nach all dem, was ihm im letzten Jahr mit dem Tod seiner Eltern und dem Verschwinden von Vicki passiert ist.
Besonders interessant wird das erste Zusammentreffen zwischen Pearl und Jeremy sein, egal ob als Mensch oder als Vampir. Es ist davon auszugehen, dass Anna und Jeremy etwas miteinander beginnen und so wird früher oder später ein Treffen mit Pearl unvermeidbar sein. Wenn Anna Jeremy nicht verwandelt - was ich fürs Erste hoffe - dann kann ich mir vorstellen, dass Pearl durch Jeremy an Jonathan und seinen Verrat erinnert wird. Sie wird ihm überhaupt nicht vertrauen können, was wohl negative Auswirkungen auf die wachsende Beziehung von Anna und Jeremy nach sich ziehen könnte Ob Anna sich ihrer Mutter jedoch weiterhin untergeben wird, falls sie die Verbindung zu Jeremy unterbinden will, halte ich für fraglich. Wenn sie wirklich ihre richtige Tochter ist, dann ist auch Anna über 500 Jahre alt und hat die letzten 150 Jahre ohne ihre Mutter verbracht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie dann nicht vielleicht doch anfängt, zu rebellieren. Aber Vampire haben ja ihre eigenen Gesetze...
Next time, you listen to me.
Während der letzten Episode hatte ich mich noch gefragt, wie viele Vampire wohl wirklich aus der Gruft fliehen konnten. Nun scheint es sicher, dass alle Vampire entkommen konnten und Pearl die Herrschaft an sich gerissen hat. Nicht überraschend, da sie mit 550 Jahren höchstwahrscheinlich der älteste und damit stärkste Vampir ist. Die anderen müssen sich da fügen, ob es ihnen passt oder nicht. Frederick durfte das auch gleich am eigenen Leib erfahren. Er war mir eigentlich von seinem ersten Auftritt an sehr unsympathisch. Dieser dunklen Aura um ihn herum traue ich nicht und er wird wohl derjenige sein, den die Autoren ausgesucht haben, um den Zuschauer eine Figur zum Hassen zu geben. Harper dagegen finde ich sehr sympathisch. Natürlich kann ich mich da auch total täuschen, doch schon in der letzten Folge hatte er nicht wirklich einen fiesen Eindruck gemacht, als er sich bei dem Mann entschuldigte, den er umbrachte, um an saubere und moderne Kleidung zu kommen.
Ich denke, man kann einen großen Showdown zwischen den Vampiren erwarten. Im Moment sieht es so aus, als würden Stefan und Damon auf der einen Seite und die Vampire aus der Gruft und Anna auf der anderen Seite kämpfen. Doch dabei würde es nie zu einem richtigen Kampf kommen, da ich annehme, dass alle Vampire aus der Gruft stärker sein sollten als die Salvatore-Brüder. Pearl scheint zwar unberechenbar, doch Irgendetwas sehe ich in ihr. Mich interessiert ihr Charakter und ihre Geschichte. Deshalb hoffe ich eigentlich, dass sich die Fronten noch einmal verschieben und sie zusammen mit Anna auf die Seite der Salvatore-Brüder kämpft, auch wenn das durch die Pläne von Pearl derzeit noch nicht realisierbar ist. Aber sie hat es auch vor 145 Jahren geschafft, neben Menschen zu existieren und ich habe noch die Hoffnung, dass sie es auch im Jetzt schafft. Ich könnte mir vorstellen, dass dabei gerade Jeremy mit seinen Ansichten gegenüber Vampiren eine entscheidende Rolle spielen könnte.
Fazit
Die Episode endete mit einem Cliffhanger, bei dem man sich wünscht, dass es direkt weiter geht. Obwohl mir die Folge gut gefallen hat, hinterlässt sie einen fahlen Nachgeschmack bei dem Gedanken an die Fortführung der Handlungsstränge. Noch stehe ich negativ einer Verwandlung von Jeremy gegenüber. Und ich weiß noch nicht, wie ich von dem kommenden Showdown denken soll. Doch ich habe Vertrauen und die Szene zwischen Jeremy und Elena beim Zähne putzen lässt nicht nur auf einen interessanten Bruder-Schwester-Konflikt hoffen, sondern gibt noch einmal das wieder, worauf ich mich seit langem gefreut habe: Beide wissen von Vampiren, wollen sich gegenseitig davor beschützen und haben dabei noch nicht mitbekommen, dass sie annähernd das Gleiche wissen und in der gleichen Position stecken.
Sophie Blumengarten - myFanbase
Die Serie "Vampire Diaries" ansehen:
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Diskussion zu dieser Episode
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: There Goes The NeighborhoodErstausstrahlung (US): 01.04.2010
Erstausstrahlung (DE): 10.11.2010
Regie: Kevin Bray
Drehbuch: Bryan Oh & Andrew Chambliss
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