Review: #5.16 Während du schliefst

In #5.16 While You Were Sleeping zieht man einen klaren Schlussstrich unter die Story mit dem Körpertausch und startet neu, indem man sich auf die Traveler konzentriert.

Die Traveler

Schon seit Beginn der Staffel tauchen ab und an die mysteriösen Traveler auf und man fragt sich, was es mit ihnen eigentlich auf sich hat. Nun scheint man sich entschieden zu haben, uns ein wenig tiefer in ihre Welt einzuführen, was ich sehr begrüße. Wie sich schon erahnen ließ, haben sie es auf die Doppelgänger abgesehen, aber viel mehr erfährt man in dieser Episode leider nicht. Lediglich der Name Markos wird erwähnt, hinter dem sich ihr Anführer versteckt und ich nehme an, dass man hier den großen Gegner dieser Staffel gefunden haben könnte, der den Figuren das Leben mal wieder zu Hölle machen wird.

Bei dem Zusammentreffen von Caroline und Stefan mit den Travelern gab es wieder einmal einige herzliche Momente zwischen den Freunden, wodurch die Verbundenheit der beiden wunderbar untermauert wird. Die beiden agieren so natürlich und ungekünstelt mit einander, dass es immer wieder schön ist, ihren Gesprächen zu lauschen und mit anzusehen, wie sie sich freundschaftlich necken.

Neben diesen beide fand ich auch die neue Konstellation mit Caroline und Enzo vielversprechend. Enzo scheint alles zu verkörpern, was Caroline abstoßend findet, da er so einige negative Eigenschaften in sich vereint, die ihr auch bei Damon zu wider sind. Da die beiden nun aber gezwungen sind einen kleinen Roadtrip zu machen, müssen sie sich wohl oder übel zusammenraufen. Zwischen den beiden lag schnell ein Knistern in der Luft und ob sich daraus nun eine Affäre entwickelt oder eine neue Freundschaft, ist mir eigentlich gleich, da ich die beiden einfach zusammen sehen möchte. Denn anders als bei Caroline und Damon ist die Situation hier noch nicht so verfahren (an Damon lässt Caroline ja schließlich kein gutes Haar) und so könnte sich ihr Ausflug nach Atlanta zu Stefans Doppelgänger zu einer wirklich amüsanten Geschichte entwickeln.

Der Virus

Mit Damons Leiden mussten wir uns jetzt einige Episoden herumschlagen und so finde ich es sehr gut, dass man das ganze Theater nun nicht noch einmal beginnt, um auch Elenas Qualen genügend 'Freiraum' zu geben. Und obwohl Elena bereits in dieser Episode geheilt wird, räumt man ausreichend Zeit ein, um sie die letzten Wochen Revue passieren zu lassen. Zunächst fand ich ihre Halluzinationen etwas nervig, doch sie gaben ihr die Möglichkeit, sich mit dem Verhalten ihrer Freunde auseinander zu setzen und zu zeigen, wie traumatisierend es für Elena ist, dass wochenlang niemand erkannt hat, dass Katherine in ihrem Körper steckt.

Warum sie allerdings begonnen hat, von Aaron zu halluzinieren, ist für mich nicht ganz nachvollziehbar. Dass ihre Freunde und Katherines Trip mit Stefan in ihrem Kopf herumspukten, finde ich logisch, da sie davon schließlich in ihrem Tagebuch gelesen hat. Doch von Aarons Tod konnte sie nichts ahnen und durch das Telefonat mit Damon hat sich das auch nicht vollkommen erschlossen. Ergreifend hingegen waren die Worte zwischen ihr und Damon und der Entschluss der Autoren, die beiden nicht ewig in der Luft hängen zu lassen, sondern gleich zu zeigen, dass sie sich noch immer als ein Paar betrachten und das einander auch spüren lassen. Das Ende der Episode mit dem Schlussstrich unter ihrer Beziehung, der keine Minute Bestand hatte, war wiederum weniger angenehm. Es ist natürlich logisch, dass Elena den Mord an Aaron nicht gut aufnimmt und ihr Bauchgefühl ihr sagt, dass Damon aufgrund seines Charakters nicht der perfekte Partner für sie ist. Aber dann sollte sie auch zu diesem Entschluss stehen. Dass sie sich zu ihm hingezogen fühlt, ist allerdings auch nachvollziehbar, da die sexuelle Anziehung zwischen den beiden nahezu greifbar war. Doch dieses Hin und Her empfinde ich nur als Schachzug der Autoren, die es einfach nicht zulassen, dass tatsächlich einmal eine unumstößliche Entscheidung getroffen wird.

Die ergreifende Lovestory der beiden wird so sicherlich in den nächsten Episoden für viel Drama sorgen und genau an diesem Punkt ist für mich leider untergegangen, wie Enzo denn nun das Gegenmittel gegen den Virus bekommen hat und weshalb er mit den Travelern zusammenarbeitet.

Die neue Hexe

Liv ist nun bereits in der dritten Episode aufgetaucht und bringt eine interessante Entwicklung mit sich. Ich muss zugeben, dass ich mir bisher keine Gedanken zu dieser Figur gemacht habe und finde es umso schöner, dass mich das Mysterium um sie auf positive Weise überrascht hat. Als

Bonnies Spielball hatte sie für mich bisher wenig Potential, doch nun steht fest, dass sie und ihr Bruder Luke wohl eine ganz eigene Intrige spinnen. An dieser Stelle ergab sich für mich sogleich die Frage, ob Luke ebenfalls Magie praktiziert und ob die beiden wohl für oder gegen die Traveler arbeiten. Ich nehme eher an, dass sie ihnen in nächster Zeit Konkurrenz machen werden und bin sehr gespannt, wie sich das auf die Doppelgänger auswirken wird.

Nebensächlich

Nachdem in #5.15 Gone Girl alle Figuren einen kleinen Teil zur Episode beigetragen haben, verschwinden sie nun leider wieder in der Versenkung. In Elenas erster Halluzination holt man sie zwar für einen kurzen Moment hervor, doch im Anschluss haben Bonnie, Jeremy, Matt und Tyler (der gar nicht erst wieder auftaucht) nichts mehr zu melden. Schon die gesamte Staffel über dümpeln die vier träge vor sich hin und werden nur vor die Kamera geholt, um hier und da einen kleinen Spruch aufzusagen. Doch von einer echten Storyline ist schon lange nichts mehr spürbar, was nicht nur schade sondern erschreckend ist. Man kennt die vier seit der ersten Episode und hat eigentlich immer Wert darauf gelegt, dass sie einen Anteil am Geschehen haben, aber das scheint nun vorbei zu sein. Diese Lieblosigkeit der Autoren empfinde ich als äußerst tragisch.

Fazit

Diese Episode beschreibt einen Neubeginn, da man nun komplett mit der Geschichte um den Körpertausch und den Vampirvirus abschließt. Als neues Thema nimmt man sich die Traveler vor, die eine sehr spannende Geschichte versprechen und auch um Liv scheint noch einiges im Kommen zu sein. Doch der Unterton der Episode entspricht der sonst eher durchschnittlichen fünften Staffel, da man sich wieder nicht bemüht, alle Charaktere weiterzuentwickeln und Jeremy, Bonnie, Matt und Tyler immer mehr zu Randfiguren werden, während man sich zu sehr auf Stefan, Elena und Damon fixiert.

Marie Florschütz - myFanbase

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