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Review: #5.22 Das große Nichts

Foto: Ian Somerhalder, Vampire Diaries - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Ian Somerhalder, Vampire Diaries
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Wenn ich letzte Woche noch zufrieden festgestellt habe, dass "Vampire Diaries" es endlich wieder einmal geschafft hat zu überraschen, lassen uns die Autoren nach diesem ereignisreichen Finale tatsächlich geschockt und fassungslos zurück, sodass ich gar nicht richtig weiß, wo ich anfangen soll...

"I will make it back to you. I promise."

Ich werde gar nicht erst lange um den heißen Brei herumreden, sondern gleich mit der Tür ins Haus fallen: Damon Salvatore ist (höchstwahrscheinlich) tot! Ja richtig, das war kein Tippfehler meinerseits, denn in den letzten Sekunden dieses Finales verschwindet er an Bonnies Seite ins Nichts, er kommt nicht einmal dazu seinen Satz zu beenden und das Bild löst sich in einen weißen Hintergrund auf. Schock! Noch mehr Schock und dann schaffe ich es auch wieder normal zu atmen – was für ein Finale! Um ehrlich zu sein, freue ich mich richtig über diese unerwartete Entwicklung, denn "Vampire Diaries" kann eine große Veränderung sehr gut gebrauchen und dieser Schritt dürfte dies auch erfüllen. Allerdings muss ich hier auch gleich einwerfen, dass immer noch eine Portion Skepsis mit dabei ist, wenn es darum geht, dass ein Charakter (und in diesem Fall sogar einer der Hauptcharaktere!) das Zeitliche gesegnet hat. "Vampire Diaries" hat in der Vergangenheit schon oft bewiesen, dass der Tod keine fixe Sache ist und es immer einen Weg gibt, um Verstorbene zurückzubringen – bestes Beispiel ist dieses Finale. So muss man vermutlich erst einmal die kommende Staffel abwarten, bevor man sich ganz der Trauer um Damon hingibt, denn ein Gefühl sagt mir, dass man solch einen großen Schritt nicht so leicht eingehen würde, zudem Ian Somerhalder bei unzähligen Fans zu beliebt ist, als dass man ihn so schnell sterben lässt.

Aber was weiß ich schon, vielleicht bleibt man auch bei der Entscheidung und wir müssen uns mit dem Gedanken anfreunden, dass Damon nicht mehr mit von der Partie sein wird. Mir persönlich würde es zwar unendlich leid tun, vor allem auch, weil Alaric nun wieder zurück ist (!), andererseits würde es mich auch ein klein wenig ärgern, wenn man Damon sogleich wieder rettet, denn dann wäre es erneut bestätigt, dass der Tod in dieser Serie herzlich wenig bedeutet und keine Bedrohung darstellt.

"I've saved you from metaphorical darkness and actual darkness. I think you owe me a beer."

Ganz klar ist Damons überraschender Tod das Thema dieses Finales und man kann sich noch stundenlang darüber aufregen oder Vermutungen anstellen, wie es nun weitergehen wird. Dennoch sollen die anderen Ereignisse dieser Folge nicht außer Acht gelassen werden, was mich sogleich zu meinem nächsten wichtigen Punkt bringt: Alaric ist zurück! Über diese Entwicklung habe ich mich persönlich besonders gefreut, da der Charakter einfach grandios ist und auch mit den anderen Figuren super interagieren kann. So freue ich mich jetzt schon auf die kommende Season, da ich weiß, dass er wieder im Boot sitzt, Yippie! Schade finde ich es allerdings, dass man Lexi nicht auch wieder auf die Seite der Lebenden geholt hat, sondern ihr Schicksal ganz im Ungewissen lässt. Zwar darf man es ihr hoch anrechnen, dass sie ihre Chance auf ein Leben nicht ergriffen hat, weil sie wusste, dass Bonnie mit jedem Übertreten schwächer wird und Damon noch nicht zur Stelle war, dennoch wäre es toll gewesen, wenn auch sie zurück gekehrt wäre. Nichtsdestotrotz waren die gemeinsamen Szenen zwischen Lexi und Stefan wie gewöhnlich Gold wert und dies tröstete zunächst auch darüber hinweg, dass Stefan auf der anderen Seite war, da ihm am Ende der letzten Folge ja das Herz herausgerissen wurde.

Über einen Aspekt, welcher während der Gespräche zwischen den beiden Freunden zur Sprache kam, bin ich noch sehr unschlüssig, da ich nicht genau weiß, was ich davon halten soll. Lexi hat nun gegenüber Stefan das ausgesprochen, was ich bereits seit Wochen befürchte: eine Anbahnung einer Liebesbeziehung zwischen ihm und Caroline. Noch ist nichts zwischen diesen Freunden passiert, doch ich befürchte, dass man diesen Weg in der kommenden Staffel nehmen wird und die beiden mehr und mehr zueinander führt. Sollte Damon nun tatsächlich tot sein (was ich bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht hundertprozentig glauben kann), würde dies auch bedeuten, dass das ewige Liebesdreieck hinfällig ist, sodass man sich in der Liebeskonstellation etwas Neues einfallen lassen müsste, was wiederum zur Folge hat, dass das Liebespaar Stefan/Caroline tatsächlich passieren (und vielleicht auch gut funktionieren) könnte.

"Can we talk about the irony of killing the only place dumb enough to hire us?"

Was in diesem Finale wieder einmal toll war und auch in der Vergangenheit gut funktioniert hat, waren die Interaktionen zwischen den Charakteren und das gemeinsame Ziel einen Feind zu erledigen. Wenn die Clique in Mystic Falls sich vereinigt und zusammenarbeitet, wird man als Zuschauer immer unterhalten und es macht einfach Spaß, den Freunden bei ihrem Plan die Stadt vor den Travelern zu retten, zuzusehen. So sorgte bereits die gemeinsame Szene von Jeremy und Matt für einige Lacher, wenn sie sich über die kommende Explosion unterhielten. Wie Matt richtig feststellte, ist es doch ein wenig ironisch, dass sie ihre eigene Stadt in die Luft sprengen möchten, da Mystic Falls vermutlich einer der wenigen Orte auf diesem Planeten ist, der einen Haufen übernatürlicher Wesen willkommen heißen würde – oder wie Matt meinte, für einen Job engagieren würde. Gut hat mir auch gefallen, dass man Sherriff Forbes in den Plan integrierte, auch wenn dies für sie beinahe tödlich endete. Was mich hierbei schließlich auch überraschte, war, dass wir Silas zu Gesicht bekamen, welcher eigentlich erst dafür sorgte, dass sich unsere geliebten Charaktere wieder auf der Seite der Lebenden befinden können. Er lehrte Bonnie den nötigen Zauberspruch, um schließlich von der anderen Seite ins Nirgendwo befördert zu werden. Mich persönlich kümmerte sein Schicksal herzlich wenig, genauso wie das der Traveler. Da mich diese Kreaturen noch nie begeistert haben bzw. von sich in irgendeiner Art und Weise überzeugen konnten, hat es mich keinesfalls gestört, dass sie so einfach wieder von der Bildfläche verschwanden und durch die Gasexplosion starben – immerhin taten sie dies gemeinsam, wie in einigen Selbstmordmassakern zuvor. Auch der Tod von Markos war wenig spektakulär, was einmal mehr bewies, wie wenig Interesse man ihm entgegen brachte bzw. wie wenig Macht er ohne seine Anhängerschaft hat. Zusammenfassend kann man also sagen, dass die Story um die Traveler ein Schwachpunkt war und mich in keiner Weise mitreißen konnte. Da man diese Gestalten nun aber los wurde, sehe ich einmal darüber hinweg und hoffe, dass man in der kommenden Staffel wieder einen richtigen Bösewicht nach Mystic Falls – oder wo auch immer sich unsere Charaktere nach der Explosion aufhalten werden – schicken wird.

"You are by far the greatest thing that ever happened to me in my 173 years on this earth."

Bevor es jedoch dazu kommt, müssen Elena, Stefan, Caroline, Jeremy und Co. erst einmal den Schock und den Verlust verarbeiten. Eine tieftraurige Szene bot uns, als Elena realisieren musste, dass es Damon nicht wieder auf unsere Seite geschafft hat, da Luke Liv mit ihrem Zauberspruch stoppte und er so nicht mehr durch Bonnie hindurch konnte. An dieser Stelle fragen wir uns natürlich nicht, warum Luke nicht noch ein paar Sekunden hätte länger warten können, schließlich hätten diese Liv sicherlich nicht umgebracht, Damon wäre wieder unter uns und die Welt wäre in Ordnung. Nein, wir konzentrieren uns darauf, dass sich Elena zumindest noch von Damon verabschieden konnte und Damon Elena noch ein letztes Mal (?) seine Gefühle gestehen durfte. Die Szenen zwischen Elena und Damon waren immer besonders emotional und konnten stets auf ganzer Linie überzeugen. So war es richtig traurig, wenn man bedenkt, dass dies das letzte Mal sein würde/könnte, in welcher Damon eine hinreißende Rede hält und sich die beiden schlussendlich in die Arme fallen. Nach dem ganzen Hin und Her der beiden ist es doch ein wenig tragisch, dass sie nie miteinander glücklich sein durften.

Ebenfalls Mitgefühl muss man für Stefan haben, welcher sowohl seinen Bruder als auch seine beste Freundin Lexi an die andere Seite verloren hat. Während er in der letzten Folge dem Tode ins Auge blickte, fand er schließlich einen Ausweg, doch das Blatt wendete sich trotzdem und so ist es nun sein Bruder, welcher tatsächlich verschwunden ist. Sollte Damon nun wirklich tot sein (es tut mir leid, dass ich dies immer noch ein wenig in Frage stelle), wird dies die gesamte Clique wachrütteln und einige Figuren bestimmt verändern. Ich bin schon jetzt gespannt darauf, wie die einzelnen Charaktere damit umgehen werden und in welche Richtung sie sich aufgrund des Verlustes verändern.

Sonstige Entwicklungen

  • Tyler ist kein Hybrid mehr. Nachdem er ebenfalls auf der anderen Seite darauf wartete von Bonnie gerettet zu werden, kam er schließlich als Mensch wieder zurück, was die Frage aufwirft, ob nun alle Zurückgekehrten menschlich sind oder er der Einzige ist, da er zuvor von Markos und durch den Zauberspruch wieder in seine ursprüngliche Form (Mensch) zurückverwandelt wurde. Hoffentlich werden wir darüber in der kommenden Staffel informiert werden und ich hoffe auch, dass man Tyler dann auch wieder eine bessere Storyline schreibt und ihn nicht als Menschen hilflos verkümmern lässt.
  • Auch Enzo hat es geschafft wieder auf die Seite der Lebenden zu gelangen. Hierbei bin ich schon gespannt, was man sich für ihn einfallen lässt, da er bisher lediglich durch seine Rache geleitet wurde und nichts anderes tat, als für Chaos zu sorgen.
  • Die Geschwister Liv und Luke haben überlebt und werden höchstwahrscheinlich auch in der nächsten Staffel mit von der Partie sein. Ich war doch ein wenig überrascht, dass man sogar beide am Leben ließ, da es sich bei ihnen schließlich um Hexen handelt und diese bekanntlich nicht sonderlich lange überleben. Daher hoffe ich, dass man diese beiden in Zukunft weiterhin gut in das Geschehen integrieren wird und wir noch mehr über die Hintergründe ihrer Geschichte erfahren.
  • Am Ende dieses Finales gehen, wie bereits erwähnt, Bonnie und Damon in eine Art Licht oder zumindest ins helle Nichts. So ist die andere Seite nun endgültig zerstört, es bleibt aber irgendwie doch offen, was mit den beiden passiert ist. Diese Szene glückte dennoch und ich fand es schön zu sehen, wie sich Bonnie und Damon bei der Hand nahmen und nicht alleine dem Nichts entgegen traten. Wie bereits gesagt, befinde ich mich noch im Zwiespalt und bin unentschlossen, was ich von dieser Entwicklung halten soll. Somit bleibt nichts anderes übrig, als auf den Herbst und die kommende Staffel zu warten.

Fazit

#5.22 Home schaffte es endlich wieder so richtig zu überraschen und besaß sogar ein Ass im Ärmel, welches man nicht unbedingt erwartet hatte: ein großer Schocker, welcher die gesamte Serie auf den Kopf stellen könnte. Noch wissen wir nicht zu hundert Prozent, ob Bonnie und Damon tatsächlich verschwunden beziehungsweise tot sind, oder hegen zumindest die Hoffnung, dass sich hier noch eine Information verbirgt, welche diese Entwicklung erneut auf den Kopf stellen könnte (zum Beispiel durch Grams, welche ohnehin zu Bonnie sagte, dass sie sichergehen wird, dass Bonnie Frieden findet?!). So oder so konnte das Staffelfinale endlich wieder überzeugen und lässt uns Zuschauer gespannt zurück, was uns im Herbst erwarten wird.

Melanie E. - myFanbase

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