Ein Rückblick auf die erste Staffel

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Katherine stand lange zwischen den Brüdern. Doch sie schaffen es langsam, die Frau hinter sich zu lassen, die ihre Freundschaft zerstört hatte. Wir konnten viele emotionale Momente zwischen den beiden beobachten. Ich hoffe, das wird in der zweiten Staffel fortgesetzt und durch die Rückkehr von Katherine nicht negativ beeinflusst. Da können wir uns aber nur überraschen lassen.

"Now I have both of you here to keep me entertained."

Katherine war von Anfang an ein Geist, der über dem Geschehen von Mystic Falls schwebte. Eine Staffel lang konnte man sich fragen, wer diese Frau genau ist und warum sie das Verhältnis der Brüder so stark negativ beeinflusst hatte. Es hat mir viel Spaß gemacht, Woche für Woche neue Theorien zu spinnen und sie danach wieder völlig über den Haufen zu schmeißen.

Foto: Nina Dobrev, Vampire Diaries - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Nina Dobrev, Vampire Diaries
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Rückblicke waren während dieser Seriensaison sowieso das beliebteste Stilmittel, doch bei "Vampire Diaries" wurde es zudem noch passend angewandt. Während man bei anderen Serien wie "Grey's Anatomy" oder "Private Practice" einfach nur hofft, die Folge sei schnell vorbei, so kann man als eifriger Zuschauer von "Vampire Diaries" die Folgen gar nicht erwarten.

Mir hat dabei nicht nur gefallen, wie man nach und nach die Puzzleteile der Vergangenheit aneinanderbasteln konnte, sondern auch die Doppelrolle, die von Nina Dobrev im Laufe der Staffel immer besser ausgefüllt wurde. Als Zuschauer der ersten Minute konnte man sehen, wie sehr sie Elena war. Es fiel ihr sichtlich schwer, Katherine in den Rückblicken in #1.06 Verlorene Mädchen darzustellen. Doch sie ist in diese Rolle mit der Zeit hineingewachsen. Der Sprung, den die junge Schauspielerin bis #1.13 Kinder der Verdamnis gemacht hat, war deutlich zu sehen und manchmal binden einen nicht nur die Storylines an eine Serie, manchmal ist es auch eine schauspielerische Entwicklung, die es zu beobachten Spaß macht.

"I want you to turn me."

Die großen Schocker in dieser Staffel waren definitiv die Tode von Vicki und Anna. Die Serie war gerade einmal sieben Folgen alt, als die Autoren den ersten Hauptcharakter töteten. Um ehrlich zu sein, ich konnte es gar nicht richtig fassen und bin bestimmt noch drei Folgen mit dem Gedanken an die Serie gegangen, dass Vicki irgendwie wieder lebendig wird.

Foto: Steven R. McQueen, Vampire Diaries - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Steven R. McQueen, Vampire Diaries
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Doch das ist nicht passiert. Umso schlimmer war dann Annas Tod. Sie war endlich glücklich mit Jeremy, hatte keinem Menschen etwas getan und wird brutal von John ermordet. Und nachdem, was man mit der Serie schon durchgemacht hat, kann man sich nun sicher sein, dass Anna nicht wieder zurück kommt.

Jeremy hatte zu Beginn ziemliche Probleme, bei mir Sympathiepunkte zu sammeln. Er war der kleine Bruder von Elena, der noch immer unter dem Tod seiner Eltern so sehr litt, dass er seine Schmerzen mit Drogen bekämpfte. Es dauerte einige Zeit, doch mit Vickis Verwandlung wurde auch Jeremy Charakter viel interessanter. Und seine Recherchen über Mystic Falls konnten dann fesseln, schließlich wollte man die ganze Zeit wissen, wann er der Wahrheit nahe kommt. Mit Anna fand ich ihn sehr süß zusammen, und die beiden haben Matt und Caroline fast den Rang als bezaubernstes Pärchen abgenommen. Doch mit dem Tod von Anna wird sich im Leben von Jeremy wohl vieles verändern. Ob er sich verwandeln wird, bleibt noch offen.

Foto: Katerina Graham, Vampire Diaries - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Katerina Graham, Vampire Diaries
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Doch ich meinerseits kann mit beiden Alternativen leben - seinen Tod schließe ich kategorisch aus. Ein neuer Vampir würde immerhin für viel Spannung sorgen.

So wie mit Jeremy am Anfang habe ich zum Ende der Staffel zunehmende Probleme mit Bonnie. Möglicherweise liegt es an Katerina Graham, die immer so komisch schaut, wenn sie ihre "Kopfexplosions"-Magie anwendet oder einfach nur an ihrer Storyline, die - man kann es nicht anders sagen - nervig war. Erst beste Freundin mit Elena, dann erfährt sie, dass Stefan und Damon Vampire sind, bei der Öffnung der Gruft stirbt ihre Großmutter, sie ist eine gefühlte Ewigkeit weg und stellt sich dann gegen Elena, Stefan und Damon, obwohl diese ganz andere Probleme haben. Kann ich nach Bonnies Erfahrungen nachvollziehen, aber bei ihren Szenen hätte ich trotzdem am liebsten vorgespult, und das heißt nichts Gutes!

"This thing we have, it's nice and it feels really good."

Durchweg positiv fand ich auch die sich im Gegensatz zu den Vampirgeschichten langsam entwickelnde Beziehung zwischen Matt und Caroline. Beide waren so schüchtern und überfordert mit den Gefühlen, die sie füreinander gehegt haben, einfach zu süß. In diesem Zusammenhang war jedoch das Auftauchen von Matts Mutter ein Event in der ersten Staffel, was mich noch immer beschäftigt. Was hat die Autoren nur dazu gebracht? Mit den vielen interessanten Charakteren, die man über die gesamte Staffel einbrachte, hätte man diese Screentime gut und gern füllen können.

Foto: Zach Roerig, Vampire Diaries - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Zach Roerig, Vampire Diaries
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Oder wollten sie einfach nur einen Zwist zwischen Matt und Tyler schaffen? Das hätten sie aber weitaus besser einführen können! Tyler hatte im Allgemeinen nicht die besten Stories in der ersten Staffel. Ich habe nie einen Punkt erreicht, an dem er und seine angedeutete Werwolfgeschichte interessant für mich wurden. Größtenteils wurde es als Nebengeschichte abgetan, und ich hoffe einfach für die zweite Staffel, dass er besser in die Gesamthandlung eingebracht wird, so dass er sich nie wie ein Klotz am Bein anfühlt, der einfach mitgeschleppt werden muss.

Doch die Autoren haben schon in der ersten Staffel gezeigt, dass sie wissen, was die Zuschauer sehen wollen. Die beiden besten Entscheidungen waren erstens Tanner schon in der dritten Folge umzubringen (der Kerl war einfach nur widerwärtig und es hat nicht mal Spaß gemacht, ihn zu hassen) und zweitens Matthew Davis alias Alaric Saltzman in den Hauptcast zu berufen. Wenn uns diese wundervollen Interaktionen zwischen Alaric und Damon vorenthalten worden wären, "Vampire Diaries" hätte definitiv etwas gefehlt. Ach ja, Jenna hatte ich noch gar nicht erwähnt. Hat dann wohl auch seinen Grund...

Die Zukunft

Isobel und John sind ein Traumelternpaar und ich hoffe inständig, sie im Laufe der Serie wieder zu sehen. Das kann es doch noch nicht gewesen sein! Für Tyler steht wohl die Verwandlung zum Werwolf an. Noch länger können es die Autoren einfach nicht heraus zögern. Und Katherine zurück in Mystic Falls - das Drama kann beginnen! Ich bin gespannt, was die zweite Staffel bringt und bin mir sicher, dass die Autoren uns nicht enttäuschen werden.

Sophie Blumengarten - myFanbase