Abschiedsspecial - Das Finale
Dieser Teil enthält Spoiler über das Serienfinale! | Das Ende von "Young Sheldon" wurde mit der siebten Staffel beschlossen. Man konnte ab der fünften Staffel eine deutliche Steigerung und einen roten Faden erkennen, der es einem aber schwerer gemacht hat, Abschied von der Serie zu nehmen. Das Serienfinale wurde am 16. Mai 2024 - exakt fünf Jahre nach "The Big Bang Theory" - bei CBS ausgestrahlt. Wir schildern im achten und letzten Teil dieser Kolumne unsere Eindrücke zum Finale.
© Bill Inoshita / 2024 Warner Bros. Entertainment Inc. All Rights Reserved.
Dass die siebte Staffel von "Young Sheldon" die letzte sein würde, kam für mich nur zum Teil überraschend. Für mich waren die dritte und vierte Staffel nicht besonders berauschend, weswegen ich dann auch nicht sonderlich angetan war, als im März 2021 die Verlängerung gleich um drei Staffeln kam. Aber schon mit Beginn der fünften musste ich erkennen, wie sinnvoll diese Entscheidung doch war, da man immer mehr den roten Faden gesehen hat, der sich durch jede Episode zog und der auch dafür gesorgt hat, dass sich die Charaktere weiterentwickeln. Dann kam irgendwann die siebte Staffel und die Gerüchte auf, es könnte sich tatsächlich um die letzte handeln und ich bemerkte plötzlich ein Gefühl der Wehmut in mir. Ich wollte nicht, dass "Young Sheldon" endet. Ich hatte mich daran gewöhnt, die Coopers Woche um Woche zu begleiten. Doch das Gerücht wurde zur Wahrheit und ganz egal, ob ich nun wollte oder nicht, ich musste mich damit abfinden, dass das Finale dieser tollen Serie doch immer näher kam. Je näher die Staffel und dann auch der Gedanke an das Finale kam, wurden bei mir noch zig andere Gedanken ausgelöst, denn eine Sache, die noch in "Young Sheldon" passieren musste, wussten wir schon längst durch "The Big Bang Theory": George Cooper würde sterben. In meinen Augen sind finale Staffeln sowieso immer emotionaler, für Cast und Crew, aber auch für Zuschauer und Fans, weil alle bisherigen noch losen Fäden ineinanderlaufen und demnach hatte ich auch immer ein mulmiges Gefühl mit jeder Episode, die vergangen war.
Wie auch bei "This Is Us" waren es auch hier die drei letzten Episoden, die am emotionalsten waren und die nochmals unterstrichen haben, was "Young Sheldon" so besonders gemacht hat über die vielen Jahre. Aber die zwölfte Episode ist wohl die, bei der man den Kloß im Hals am deutlichsten spürt und bei der einem automatisch die Tränen in die Augen schießen und mit der darauffolgenden Episode wurde dies auch noch mehr mit der Beerdigung von George befeuert. Vor der allerletzten Episode hatte ich dann doch etwas Bammel und das lag nicht daran, dass damit wirklich alles zu Ende war. Es war die Ankündigung, dass Jim Parsons und Mayim Bialik nochmals in ihre ikonischen Rollen aus "The Big Bang Theory" schlüpfen würden. Schnell kam die Vermutung auf, Sheldon hätte die ganzen sieben Staffeln lang seine Biografie geschrieben und umso schneller festigte sich bei mir der Gedanke, ich bekomme ein zweites "How I Met Your Mother" präsentiert und für mich hat sich dies leider auch noch in gewisser Weise bestätigt. Parsons und Bialik hatten für mich zu viel Anteil an der Episode, wodurch der eigentliche "Young Sheldon"-Teil schon fast ein bisschen gequetscht wirkte. Man hätte sich hier etwas mehr Zeit für die Trauer nehmen sollen und weniger für den erwachsenen Sheldon, der zwar erkannt hat, dass es als Eltern nicht immer leicht ist, aber in gewisser Weise trotz der vergangenen Zeit nichts gelernt hat oder nicht die Entwicklung gemacht hat, die ich mir bei seinen Worten gewünscht hätte. Dadurch wirkten für mich die Fäden in dem Spin-Off-Anteil leider doch nicht ganz durchgängig gut. Aber alles in allem hat man einen guten Job gemacht, mit einem Hauch zu viel an Fanservice. | Daniela S.
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Nach sieben Jahren ist "Young Sheldon" zu Ende gegangen. Das Ende stand für die Autoren gewiss schon lange fest. Letztlich war man durch die Mutterserie auch gezwungen, hier eine Art Übergang hinzubekommen. Wie kann man dieses lang geplante Finale nun aber einschätzen? Zuerst mal muss ich sagen, dass der Tod von George und die Auswirkungen danach natürlich wahnsinnig viele Emotionen gekostet haben und man mit seiner Entwicklungen hin zum unvermeidlichen Ableben eigentlich alles erzählt hat, was man über Sheldon wissen musste. Das Serienfinale war dann eher eine Art Coda, ein Ende nach dem Ende, bzw. letztlich nur noch dazu da, um die Verknüpfung zu "The Big Bang Theory" herzustellen. Theoretisch hätte man auch zwei Episoden davor im Abspann eine Art Text laufen lassen können. Doch stattdessen hat man eine eigentlich gelungene Idee umgesetzt, die den Autoren wohl schon immer im Kopf herumschwirrte. Da Jim Parsons alias der 'alte' Sheldon sowieso als Erzähler aus dem Off durch die gesamte Serie führte, war es nur konsequent das Serienfinale so zu gestalten, dass Sheldon seine Memoiren schreibt und seine Kindheit erinnert und verarbeitet. Ihn und Mayim Bialik ein Stück weit in den Fokus zu stellen und dadurch auch etwas Big Bang Theory-Flair zu versprühen, machte richtig Lust auf einen Rerun von "The Big Bang Theory". Außerdem machte es dadurch noch mehr Sinn, dass die ein oder andere Geschichte aus den letzten sieben Staffeln Sheldon-gefärbt gewesen sein könnte und vielleicht auch nur zum Teil so passiert war. Kurzum, es war ein stimmiges Finale, das zwar nicht zu den Highlights der Serie gehört, weil es nach dem emotionalen Episoden davor einfach einen schweren Stand hatte. Das Ende kann aber als sehr zufriedenstellend und rund bezeichnet werden. Und eigentlich ist es genau das, was man sich vom Ende einer Serie auch erhofft. | Emil Groth
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