Bewertung

Review: #6.12 Eine Babyparty und Männersachen

Foto: Zoe Perry, Young Sheldon - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Zoe Perry, Young Sheldon
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Wir sind etwa in Mitte der sechsten Staffel und auch wenn ich diese bisher stark finde, muss ich sagen, dass sich "Young Sheldon" mit #6.12 A Baby Shower and a Testosterone-Rich Banter noch einmal mehr bewiesen hat und wahrscheinlich die beste Episode der Staffel abgeliefert hat, weil sie so viele wichtige Fakten benannt hat und man merkt, dass das Spin-Off der Zeitlinie von "The Big Bang Theory" immer näher kommt.

"He's gonna be a better parent than you ever were..."

Die Babyparty von Mandy McAllister steht an und mir schwante schon Böses, als ich im Teaser gelesen habe, dass Mary Cooper mit Audrey McAllister zusammenknallen wird. Ich hatte mir zwar etwas anderes darunter vorgestellt, aber das macht es nicht weniger großartig in der Art und Weise und man hat gemerkt, wie lange es schon in ihr gebrodelt hat. Bis es dann tatsächlich explodiert ist, war es ein langer Weg und es hat gezeigt, dass Mandy schon vieles weggesteckt hat, was von ihrer Mutter kam. Die Tatsache, dass sie den Kontakt zu ihrer Tochter abgebrochen hat, als sie von der Schwangerschaft erfahren hat, steckt eben noch tief in Mandy und es ist vollkommen logisch, dass es dann irgendwann aus ihr herausplatzen musste. Dazu muss man auch sagen, dass Mary da schon echt gute Vorarbeit geleistet hat. Ich kann aber auch absolut gut verstehen, warum Mary Audrey eingeladen hat, besonders nach den Ereignissen der vergangenen Episode. Allerdings wurde da schon deutlich, wie groß Audreys Antipathie ist. Vielleicht nicht mal gegen Mary als Person, sondern gegen die Tatsache, dass ihr Sohn ein Teenager ist und in ihren Augen kein Verantwortungsbewusstsein haben und dadurch auch keine Hilfe sein kann. Dazu noch, dass Mary ihr eine Ansage gemacht hat (die nötig war), die Audrey nicht gepasst und schon gar nicht verdaut hat. Es war also praktisch vorprogrammiert, dass es knallen wird.

Audrey hat dafür aber auch keine Gelegenheit ausgelassen und hier muss ich einfach mal Rachel Bay Jones für ihr Schauspiel loben, denn sie hat ein unglaubliches Talent dafür, zuckersüß und freundlich zu sein und dabei immer eine Spitze zu verteilen, bei der man sich eigentlich verbieten sollte, dabei oder darüber zu lachen. Das schafft man aber nicht, weil es so unerwartet und so treffend kommt und bei diesen Dialogen erkennt man auch die Handschrift von Chuck Lorre wieder, den ich persönlich schon bei 'derben Humor' einstufen würde und diesmal hat sogar Deutschland sein Fett wegbekommen. Ich liebe es, Audrey für ihr Auftreten zu hassen und das ist durchaus als Kompliment gemeint. Anders als angeteasert, explodierte es aber eben zwischen Mutter und Tochter und es hat so viel gezeigt, wie dankbar Mandy den Coopers und vor allem Georgie Cooper ist. Seit der fünften Staffel ist der ja sowieso mein heimlicher Star.

Georgie mag vielleicht ein Schulabbrecher sein und jemand, der in der Garage seiner Eltern wohnt und manchmal auch unüberlegte Sachen sagt, wofür ich ihn ja als einen liebenswürdigen Idioten bezeichne, aber Georgie hat ein Herz aus Gold und ein enorm großes Verantwortungsbewusstsein, bei dem ich mich manchmal frage, woher das hat, weil es vollkommen uneigennützig ist. Seine Idee mit der Herzkette (auch wenn sie eigentlich von Amber war), hat gezeigt, was für ein liebevoller Vater Georgie sein wird und ich freue mich auch, dass auch Mandy das immer mehr erkennt und somit war für mich auch vollkommen nachvollziehbar, dass sie ihn vor ihrer Mutter verteidigt hat. Auch wenn Audrey mit Sicherheit tatsächlich diesen Schubs in die richtige Richtung brauchte, hat sie noch lange kein Recht dazu, die Familie zu verurteilen, die die ganze Zeit für ihre Tochter da gewesen ist, was eigentlich hätte Audreys Aufgabe sein sollen. Vor allem hat sie dann auch noch angeprangert, dass man mit 17 Jahren noch kein Verantwortungsbewusstsein haben kann und spätestens da sind bei Mandy alle Sicherungen durchgeknallt, denn Georgie war immer da und dass Mandy ihrer Mutter dann auch noch an den Kopf geknallt hat, dass er ein besserer Elternteil ist, als sie es jemals war, unterstreicht eigentlich nochmal deutlich, was wir bisher von Audrey so gesehen haben. Ich bin gespannt, was uns noch erwarten wird, denn das letzte Wort ist hier auf jeden Fall noch nicht gesprochen.

"So, Connor seems to be a good kid" – "Oh yeah, yeah, he's a good kid. From another planet." - "Oh, I got one of those. Georgie's little brother."

Neben der Babyparty gab's nebenan ein Footballspiel und Grillfest, welches aber eigentlich vielmehr dazu diente, neue Männerbindungen einzugehen, wo man meiner Meinung nach mitten ins Schwarze getroffen hat. Ich hätte es zwar sehr interessant gefunden, wenn Grant Linkletter ein Teil dessen gewesen wäre, denn egal ob er es glauben will oder nicht – er hat eine Freundschaft zu Sheldon Cooper. Wie dem auch sei. Ich fand es sehr genial, wie sich das angedachte Footballspiel geändert hat, denn eigentlich war ja darauf hingearbeitet worden, dass Georgie und Connor McAllister Freunde werden. Aber wenn man die beiden so beobachtet hat und gepaart mit dem, was Jim McAllister so über seinen Sohn berichtet hat, dürfte klar sein, dass es nie zu einer Verbindung zwischen Georgie und Connor gekommen wäre.

Sheldon und Connor passen da viel besser zusammen. Letzterer erinnert mich übrigens optisch ein bisschen an Lucas Grabeel, der Toby Kennish in "Switched at Birth" gespielt hat. Ich würde es sehr begrüßen, würde man hier eine Freundschaft entwickeln, denn Tam Nguyen wird nicht mehr erwähnt und ansonsten hat Sheldon ja nur John Sturgis als Freund. Es wäre aber nicht die einzige potenzielle Männerfreundschaft, da auch Jim und George Cooper ein wunderbares Gespann abgeben und sie humortechnisch auf einer Wellenlänge sind. Es ist also wirklich sehr vielversprechend.

"She's divorced."

In "The Big Bang Theory" wurde immer mal wieder eingestreut, dass Georgie jung Vater und jung verheiratet war. Mit dem Auftauchen von Amber, die selbst geschieden ist, frage ich mich wirklich, ob Georgie doch noch die Mutter seiner Tochter heiratet oder eben doch Amber, bei der Mary wunderbar hellhörig geworden ist und auch Mandy hält es nicht mehr für die beste Idee, ihn dazu gebracht zu haben, Amber zu daten. Zudem dürfte bald die Zeitlinie erreicht sein, die die Mutterserie immer angedeutet hat. Vielleicht erleben wir ja zum Ende der Staffel eine Hochzeit.

Fazit

"Young Sheldon" war diesmal absolut auf der Überholspur und hat gezeigt, wie stark die Serie mit den Jahren geworden ist und wie großartig man die Handlungsstränge sinnig fortgeführt und dabei auch ein Händchen für den Humor und die Ernsthaftigkeit und Emotionalität hat. Diese Episode hatte all das zu bieten in meinen Augen, weswegen es die volle Punktzahl gibt.

Daniela S. - myFanbase

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