Gerichtsverfahren gegen Alec Baldwin überraschend eingestellt

Diese Woche hatte in New Mexico der Prozess gegen den Schauspieler Alec Baldwin begonnen, in dem seine Schuld an dem tödlichen Schuss auf die Kamerafrau Halyna Hutchins am Set von Baldwins Western "Rust" geklärt werden sollte. Nun hat die Richterin Mary Marlowe Sommer das Gerichtsverfahren zur Klärung der fahrlässigen Tötung am Freitag überraschend eingestellt. Das könnte auch Auswirkungen auf die Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed haben, die bereits im April zu 18 Monaten Haft wegen fahrlässiger Tötung verurteilt wurde.

Die Richterin reagierte damit auf einen Antrag der Verteidigung, das Verfahren einzustellen, nachdem bekannt wurde, dass die Anklage wesentliche Beweise unterschlagen hatte, die Baldwin entlasten könnten. "Der Staat hat der Verteidigung und dem Gericht gegenüber wiederholt erklärt, dass er allen seinen Verpflichtungen zur Offenlegung nachgekommen ist", so die Richterin. "Trotz ihrer wiederholten Zusicherungen haben sie es weiterhin versäumt, dem Angeklagten wichtige Beweise zu übermitteln." Die Richterin machte den Vertreter*innen des Bundesstaates schwere Vorwürfe: "Der Staat hat es in hohem Maße schuldhaft versäumt, dem Angeklagten Informationen zur Verfügung zu stellen." Aus diesem Grund sei ihr keine andere Möglichkeit geblieben, als das Verfahren gegen Alec Baldwin einzustellen und damit auch auszuschließen, dass er erneut für diesen Fall angeklagt werden kann.

Als Alec Baldwin die Entscheidung hörte, brach er in Tränen aus und schloss kurz darauf seine Ehefrau Hilaria in die Arme, die ebenfalls im Gerichtssaal anwesend war. Wäre es zu einer Verurteilung Baldwins im Rahmen dieses Verfahrens gekommen, hätte er bis zu 18 Monate lang ins Gefängnis kommen können. Trotz dieses Urteils, kann Baldwin die Rechtsstreitigkeiten rund um "Rust" aber noch nicht komplett hinter sich lassen. Parallel zu diesem nun eingestellten Strafverfahren gibt es noch weitere Zivilprozesse, denen sich Baldwin in Kalifornien und New Mexico stellen muss. In einigen kam es bereits zu außergerichtlichen Einigungen.