Review: #1.01 Die Rückkehr (1)

Mit dieser Episode nimmt die Geschichte der 4400 ihren Anfang…

Wie es sich für eine Pilotfolge gehört, werden erst einmal die wichtigsten Charaktere eingeführt und die ersten Geheimnisse bzw. offenen Fragen aufgebaut. Das Grundrätsel, das diese Auftaktepisode beherrscht, ist natürlich, woher die 4400 kommen. Wurden sie von Außerirdischen entführt und (verändert) wieder zurückgebracht? Angesichts der Tatsache, dass ihr Auftauchen mit der Landung eines Kometen einherging, scheint diese Theorie zunächst am wahrscheinlichsten.

Die Effekte, die uns in dieser Episode präsentiert werden, insbesondere der Flug und die Landung des Kometen, sind nicht hochklassig, aber auf solidem TV-Niveau. Obwohl die aufwändigsten Momente dieser Folge keinesfalls mit Szenen aus Kinofilmen mithalten können, bekommt man als Zuschauer doch eine leichte Gänsehaut, wenn nach der Explosion des Kometen plötzlich die 4400 Menschen am Strand auftauchen und sich verwirrt umsehen. Dies wird nicht zuletzt durch die sehr gute musikalische Untermalung erreicht.

Ein interessanter Fakt ist sicherlich auch die Farbgestaltung dieser Episode. Wirkliche Helligkeit geht ausschließlich von dem Etwas aus, dass für die Entführung und Rückkehr der 4400 verantwortlich ist. So verschwinden die 4400 in gleißendem Licht und werden von einem leuchtenden Kometen zurückgebracht. Alle anderen Szenen dieser Auftaktepisode spielen fast nur in dunkler Nacht oder in sehr trübem, sterilem Licht, beispielsweise in dem Quarantänelager.

Über die Charaktere lässt sich noch nicht viel sagen, doch erste Eindrücke konnten bereits gewonnen werden. So weist das Ermittlerduo Tom Baldwin und Diana Skouris auf Anhieb sehr starke Ähnlichkeit mit dem Agentenduo Fox Mulder und Dana Scully aus der Erfolgsserie "Akte X" auf. Beide Agentenpaare setzen sich zunächst aus einer Skeptikerin und einem Gläubigen zusammen. In "Akte X" ist Fox Mulder fest von der Existenz übernatürlicher Wesen überzeugt, während seine Partnerin Dana Scully als eingefleischte Wissenschaftlerin zunächst immer nach rationalen und logischen Erklärungen sucht. Gleichermaßen begegnet Tom Baldwin den 4400 in dieser Episode viel offener als seine Partnerin Diana Skouris, die in den Rückkehrern zunächst eine große Bedrohung und potentielle Krankheitserreger sieht. In beiden Duos sind die Frauen jeweils die Wissenschaftler und Kopfmenschen, während sich die Männer eher von Instinkten leiten lassen und keinen wissenschaftlichen Hintergrund haben.

Von den 4400 lernen wir natürlich nur einen sehr kleinen Bruchteil kennen, denn eine Serie mit 4400 Hauptcharakteren würde die Aufnahmefähigkeit jedes Zuschauers sprengen, ganz zu schweigen vom Budget. So werden uns als wichtigste Rückkehrer zunächst Shawn, Lily, Richard, Orson und Maia vorgestellt.

Shawn erweist sich auf den ersten Blick als ein All American Boy, dessen normales Teenagerleben durch die rätselhafte Entführung jäh unterbrochen wurde und der sich nach seiner Rückkehr damit auseinandersetzen muss, dass für ihn auf einen Schlag drei Jahre vergangen sind, so dass alle seine Freunde längst auf dem College sind, sein kleiner Bruder nun genauso alt ist wie er selbst und sein Cousin Kyle im Koma liegt, wofür man ihm eine Mitschuld gibt. Daneben präsentieren sich Lily und Richard als zwei Erwachsene, von deren Leben praktisch nichts mehr übrig ist und für die es keinen Platz mehr in der Gesellschaft zu geben scheint. Doch immerhin besteht zwischen beiden eine besondere Verbindung, die ihnen Hoffnung verspricht.

Die mit Abstand jüngste im Bunde, Maia, präsentiert sich als das mysteriöse kleine Mädchen, wie es desöfteren in Mysterygeschichten vorkommt. Klein, süss und blond, macht sie schnell alle Menschen um sich herum nervös, denn sie scheint plötzlich über die Gabe der Vorhersehung zu verfügen.

Orson schließlich ist ein tragischer Charakter, der vor seinem Verschwinden im Jahr 1979 ein angesehener Geschäftsmann und glücklich verheiratet war. Nach seiner Rückkehr muss er feststellen, dass ihm seine Firma längst nicht mehr gehört und seine Frau alt und krank ist. So verdanken wir Orson schließlich auch den ersten Cliffhanger der Serie, denn am Ende dieser Episode tötet er ungewollt mittels Telepathie den neuen Besitzer seiner Firma.

Maret Hosemann - myFanbase

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