Review: #4.02 Angst
Diese zweite Folge der vierten Staffel präsentiert sich größtenteils als klassische "Freak of the week"-Episode. Der "Freak" ist diesmal ein unter Autismus leidender Junge, der nach Einnahme von Promicin schlimme Wahnvorstellungen bei anderen Menschen auslösen kann. Autismus ist ein durchaus ambitioniertes und faszinierendes Thema, doch insgesamt bietet diese Story keine besondere Spannung und wenig Höhepunkte.
Dass Menschen durch den Einfluss einer 4400-Fähigkeit (oder jetzt eben einer Promicin-Fähigkeit) Wahnvorstellungen erleben, hatten wir im Verlauf der Serie schon mehrfach. Shawn beispielsweise durfte sich schon über heftige Halluzinationen freuen (#3.06 Isabelles Rache), ebenso wie Diana, Tom (#3.08 Das Halluzinogen) und diverse andere Charaktere.
Die Ermittlungsarbeit von Tom und Garrity, die sie schließlich zu dem autistischen Jungen führt, bietet wenig Aufregendes, denn sie besteht im Wesentlichen aus der Betrachtung eines Überwachungsvideos und dem Herumfragen im Wohnhaus eines der Opfer. Es drängt sich ein wenig der Eindruck auf, dass die Autoren so schnell wie möglich die Erkenntnis wecken wollten, dass der kleine Autist der Täter ist, ohne sich bei dem Weg zu dieser Erkenntnis allzu große Mühe zu geben.
Wesentlich interessanter ist die Nebenstory um Kyle, der durch Cassie auf einen geheimnisvollen Kult aufmerksam wird und zudem erfährt, dass Cassie seine Fähigkeit ist. Durch diesen Kult, der schon vor Jahrhunderten Jordan Colliers Auftauchen prophezeit hat, wird die religiöse Komponente, die in der Serie unterschwellig immer eine Rolle gespielt hat, verstärkt. Diese Entwicklung erscheint sehr vielversprechend, allerdings besteht bei religiösen Storys immer das Risiko, dass sie ausufern und ins Lächerliche abgleiten. Sofern es nicht unbedingt nötig ist, sollte man Jordan Collier also nicht gleich übers Wasser gehen, Tote wiedererwecken und Wasser in Wein verwandeln lassen.
Interessant ist natürlich auch das Thema, oder besser die Person Cassie. Sie scheint ja eine Art Begleiterin für Kyle zu sein, die ihm Ratschläge und Hinweise gibt, doch was ist sie genau? Der Geist einer Verstorbenen? Das glaube ich eher weniger. Eine Person aus der Zukunft? Schon möglich. Vielleicht ist sie auch eine Manifestation des Wissens, dass Kyle erlangt hat, als die Person aus der Zukunft in seinem Körper war (siehe das Finale der ersten Staffel). Möglicherweise kann Kyle nicht einfach so auf dieses Wissen in seinem Gehirn zurückgreifen und braucht diese Manifestation. Natürlich könnte ich auch vollkommen verkehrt liegen ...
Schließlich erfahren wir in dieser Episode auch, dass Meghan einen schwerkranken Vater hat. Das sieht für mich im Moment nach einer ziemlich durchsichtigen Story aus: erst beobachtet Meghan beeindruckt, wie Shawn den autistischen Jungen heilt, dann sehen wir, dass ihr Vater im Sterben liegt. Es scheint darauf hinzulaufen, dass Meghan Shawn irgendwann bittet, ihren Vater zu heilen und so eine Verbindung zwischen ihr und den 4400 geschaffen wird. Das erscheint mir doch etwas sehr simpel und konstruiert. Ich hoffe, dass diese Story doch eine andere Wendung nimmt und wir überrascht werden.
Maret Hosemann - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Fear ItselfErstausstrahlung (US): 24.06.2007
Erstausstrahlung (DE): 07.11.2015
Regie: Nick Copus
Drehbuch: Amy Berg, Andrew Colville
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