Bewertung

Review: #2.21 Heilige Asche

Mulder und Scully gehen wie gewohnt einer mysteriösen Begebenheit hinterher, nur leider auch dieses Mal keiner, die auch nur im Entferntesten etwas mit Außerirdischen oder Mulders Schwester zu tun hat. Dieses Mal ist die X-Akte sehr offensichtlich auf einem Jahrmarkt, wo ein Kind die Eisenbahnschienen betritt und ums Leben kommt. Doch Mulder bemerkt sofort die für den Zuschauer gleich ersichtlichen Ungereimtheiten.

"Das allein wäre eine X-Akte wert"

Wenn man selbst Kinder hat, ist die Eingangsszene wirklich gruselig, da man um die Kleinen einfach ständig besorgt ist und in solchen unübersichtlichen Situationen wie einem Jahrmarkt genau solche Moment nicht annähernd erleben will, selbst wenn gar nichts passiert. Im Prinzip ist die Eingangsszene für die Serie aber etwas sehr offensichtlich, denn es wird sofort deutlich, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zu geht und zwar so sehr, dass es auch nicht im Entferntesten die Möglichkeit gibt, dass es doch keine X-Akte ist. In der Regel gibt es diesen Ausweg und das macht die Spannung zwischen Mulder und Scully schließlich aus. Doch hier ist es von Anfang an entschieden und Scully kann eigentlich gar nicht anders, als den wissenschaftlichen Standpunkt sofort aufzugeben. Das nimmt dem Paar und dem Fall allerdings gleich viel Potenzial und der Episode damit die nötige Dynamik, um überzeugen zu können. Es geht nur noch um das Was, nicht wirklich um das Wie? Das ist schade, denn die zahlreichen Zufälle hätte man ja irgendwie akzeptieren können, aber spätestens die Flugbahn des Ballons war dann der KO-Schlag für Spekulationen. Dass all die Merkwürdigkeiten begannen, als die Schwiegermutter in das Familienleben trat und diese aus Rumänien stammt, legt dann auch schon die weitere Richtung fest und ließ kaum Überraschungen zu. Dadurch plätscherte die Episode inhaltlich doch in erster Linie vor sich hin und hatte kaum etwas zu bieten. Außerdem bin ich auch kein großer Freund von Besessenheit und bösen Geistern.

"Das war mein Ballon"

Einzig die Familienkonstellation bot ein paar Ansätze, die man dann auch auszunutzen wusste. Die Ermittlungen gehen in die Richtung, dass es sich um Mord handelte, weil irgendjemand wollte, dass das kleine Kind stirbt. Das ist natürlich absurd, aber aus der Sicht eines etwas größeren Geschwisterkindes, das seit dem zweiten Nachwuchs sehr zurückstecken muss, ist zumindest der Neid auf die Bemutterung und Bevorzugung sehr gut nachvollziehbar. Leider nutzt man das psychologische Potenzial hier aber nicht aus und bleibt auf der mysteriösen Ebene, indem man einen toten Zwillingsbruder die "Schuld" zuschiebt. Das ist zumindest inhaltlich noch eine überraschende Entwicklung gewesen, nach dem Zwillingsanhängsel aus der letzten Episode #2.20 Der Zirkus allerdings auch enorm unkreativ. Dadurch wurde also auch meine letzte Hoffnung für die Episode fast im Keim erstickt, hier mehr über Neider unter Geschwistern zu betrachten. Dabei hatte der kleine Schauspieler eine wirklich gute Mimik und Gestik, um unheimlich zu wirken.

Fazit

Diese Episode ist mal wieder überaus gruselig und angst einflößend und beweist damit erneut, dass die Macher der Serie dieses Metier meistern können. Allerdings geht man als Fan des großen Mysteriums wieder leer aus, was in dieser Staffel deutlich zu häufig passiert. Für diese Hinhaltetaktik sind die Fälle dann doch nicht innovativ oder kreativ genug.

Emil Groth - myFanbase

Die Serie "Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI" ansehen:


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