Review: #3.16 Der Feind (2)

Der zweite Teil der Doppelepisode um "den Feind" nimmt richtig an Fahrt auf und beschäftigt sich mit dem Syndikat und dem Raucher, dem Killer von Skinner und Mörder von Melissa Scully sowie Alex Krycek und der außerirdischen Substanz.

Das Syndikat und der Raucher

Das Syndikat, das in schummrigen Hinterzimmern bei diffusem Licht tagt und aus ergrauten Männern mit feinen Anzügen besteht, trifft auf Grund der aktuellen Entwicklungen um die außerirdische Substanz und die Strahlungsopfer zusammen. Radikal und ohne Rücksicht auf Verluste jonglieren sie mit dem Schicksal vieler Menschenleben. Ihre eigenen gemeinsamen Interessen stehen im Vordergrund. Alles andere wird der Organisation untergeordnet. Was in dieser Episode neu für mich heraussticht, ist die Stellung des Rauchers. Wir wissen bisher, dass der Well-Manicured-Man der Silberrücken unter den Alpha-Männern zu sein scheint und der Raucher eher ein schwächeres Glied in der Befehlshierarchie. Nichtsdestotrotz erachte ich den Raucher für den gefährlichsten Mann innerhalb des Syndikats. Er operiert eigenmächtig zu seinem Vorteil, ohne die anderen Mitglieder zu unterrichten oder aufzuklären. Ich behaupte sogar, er spielt nicht nur ein doppeltes Spiel, sondern sein ganz eigenes, das bisher jedoch völlig undurchsichtig und teilweise auch unlogisch wirken mag. Loyalität oder andere ehrenvolle Werte sind ihm fremd. Der Raucher führt demnach alle an der Nase herum: Mulder, Scully, das FBI, das Syndikat und auch Alex Krycek.

Alex Krycek und die außerirdische Substanz

Alex Krycek fungiert also als letzter Wirt, bevor die außerirdische Substanz zurück zu dem Ufo gebracht wird und dort durch einen physikalisch-chemischen Vorgang von Krycek in das Innere des Ufos gelangt. Danach bleibt Krycek bei dem Ufo zurück und wird in der Lagerhalle eingeschlossen. Es ist natürlich davon auszugehen, dass er überlebt und wir ihn früher oder später nochmal als Antagonisten erleben werden. Da sein Leben am seidenen Faden hängt und in den Händen des Rauchers liegt, wird er wohl auch zukünftig in irgendeiner Form als Vasall des Syndikats fungieren. Was es nun mit der schwarzen, außerirdischen Substanz genau auf sich hat, wird natürlich offen gelassen. Das ist schade, aber typisch für "Akte X".

Skinners Killer und Melissa Scullys Mörder

Nun ist der Killer, der Skinner anschießt und Melissa Scully umgebracht hat, also aus dem Verkehr gezogen. Ist das eine gute Nachricht? Naja, es ist zumindest keine schlechte, aber solche Laufburschen und Söldner des Rauchers wird es immer geben. Es ist wohl so ähnlich wie bei einer Hydra: Wenn du einen Kopf abgeschlagen hast, wachsen neue nach. Jedenfalls hat Scully temporär ihren Frieden, den Mörder ihrer Schwester aus dem Verkehr gezogen zu haben. Als erschreckend bei dieser Storyline empfand ich Skinner, der fast schon resignierend im Krankenhaus Scully davon abhalten möchte, weiter zu ermitteln. Natürlich hat Skinner rational logisch betrachtet Recht: Im Endeffekt können die drei die Welt momentan nicht alleine aus den Angeln heben und alles Böse auf einmal vernichten. Strategisch klug gilt es zu handeln. Jedoch zeichnete sich bisher Mulder und Scullys Wut dadurch aus, Kräfte und Energie freizusetzen, um Menschen zu retten und Täter dingfest zu machen. Manchmal ist mir Skinner bei allem Verständnis für seine Vita und sein Vorgehen zu stocksteif. Mulder und Scully - weitermachen!

Fazit

Eine sehr attraktive Episode um das Syndikat und den Raucher, die nicht weiter thematisierte außerirdische Substanz und den Mörder von Melissa Scully. Sicherlich gibt es noch stärkere Folgen im Bezug auf den roten Faden, aber auch im zwischenmenschlichen Bereich geht es voran, jetzt wo Scully ein Stück weit Genugtuung empfinden kann. Ich bleibe weiter am Ball, um die Konspirationen des Rauchers sowie Mulders und Scullys Schicksal zu erfahren. Du auch?

Alexander L. - myFanbase

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