Bewertung

Review: #3.07 Alpträume

Alpträume - wie wir wohl alle wissen, sind Alpträume Träume, die von den Emotionen der Angst oder der Panik hervorgerufen werden. Auch werden in diesen Träumen unverarbeitete Geschehen verarbeitet. Jeder hatte sicher schon mal einen Alptraum und für jeden war dies bestimmt auch kein angenehmes Gefühl, aber wie man in der Folge sehen kann, können selbst Alpträume eine tiefere Bedeutung haben. Zumindest, wenn man sich an etwas nicht erinnert, wie es in Sydneys Fall geschieht, kann so ein Alptraum vielleicht Licht in das Geschehen bringen.

Am Anfang war das gleißende Licht, dann der große Ball

Schon der Anfang zeigt mir, dass ich gerade "Alias" gucke. Und das nicht nur wegen Jennifer Garner, auch wenn ich ihre schauspielerischen Leistungen in "Alias" sehr bewundere und es meiner Meinung nach wirklich keine bessere Besetzung für Sydney hätte geben können. Viel mehr meine ich die Art des Beginns der Folge: man lässt den Zuschauer einfach so in irgendeine spannende Situation fallen, obwohl dieser anfangs gar nicht weiß, was da eigentlich gerade passiert. Aber das sind für mich die besten Anfänge, schon so voller Spannung, dass man sich auf den weiteren Verlauf freut.

Der Alptraum an sich, ist wohl nichts für Leute, die kein Blut sehen können (zu denen hab ich früher übrigens auch gehört, nur hätte ich dann einen Großteil meiner heutigen Lieblingsserien nicht gucken können). Ich hab mich einmal versucht, in Sydneys Situation zu versetzen, als sie nach dem Traum aufschreckt und schon allein die Vorstellung ist für mich nicht so berauschend. Das zeigt wieder einmal, dass man, so sehr man Sydney auch mag, nicht mit ihr das Leben tauschen möchte.

Nachdem ich gesehen habe, was diese Neurostimulation (die Methode, mit der man an die vergessenen Erinnerungen herankommt) mit einem Menschen anstellen kann, bin ich noch mehr der Meinung, dass Sydney lieber irgendwie anders versuchen sollte, ihre Erinnerung zurück zu gewinnen und das tut sie ja nun auch endlich.

Sloane scheint es ja auch immer wieder zu schaffen, seinen Willen durchzusetzen. Immer noch spielt er "den Guten", aber dazu habe ich mich ja schon oft genug geäußert. Bei dem Ball zeigt Sydney allerdings wieder einmal, dass sie die Arbeit und ihre Gefühle trennen kann, im Gegensatz zu manch anderen. Die Aufträge in letzter Zeit kamen für mich immer etwas langweilig rüber, diesmal aber fand ich ihn gut. Zum einen liegt das wohl daran, dass es mal eine ganze andere Konstellation war und zum anderen gefällt mir Marshalls Erfindung. Wer würde nicht mal gern so einen kleinen "unsichtbaren" Wagen haben, mit dem man heimlich Leute verfolgen kann? Dass Sloane wieder einmal etwas verheimlicht hat, verwundert mich nicht im Geringsten. Sydney hatte also sogar Kontakt zu ihm aufgenommen und Sloane war wohl damit auch einer der ersten, der wusste, dass Sydney am Leben war. Da stellt sich für mich wieder einmal die Frage, weiß er womöglich noch mehr?

Durch diesen Brief wird nun auch einmal Irina wieder ins Spiel gebracht. Wir dürfen sicher gespannt sein, ob wir sie in naher Zukunft nicht einmal wieder sehen werden. Ich habe dieses Ungewisse an ihr in der 2. Staffel immer gemocht, deshalb würde mich ein Wiedersehen mit ihr nicht stören.

"Ein Familienausflug" oder auch "Hintergangen"!

Schon allein die Idee, Lauren und Vaughn einen Auftrag zu geben, finde ich von dem Sicherheitsrat sehr leichtsinnig. Für mich scheint Lauren eine Agentin zu sein, die im Gegensatz zu Sydney nicht immer Gefühle und Arbeit trennen kann. Allerdings zeigt mir die Reise nun, dass Vaughn Lauren doch mehr liebt als ich dachte, zumindest am Anfang.

Auch Jack - wobei ich es allerdings gut finde, dass er nun auch endlich mal wieder richtig mitspielt - handelt diesmal nach seinen Gefühlen. In jedem Fall die Gefühle, die zum Schutze Sydneys stehen und er geht dabei sogar über Leichen. Was ja für ihn mittlerweile nichts Neues ist.

Der Auftrag allein in Mexiko weckt jetzt nicht allzu viel Interesse bei mir. Nachdem klar ist, dass Jack versucht, Vaughn und Lauren aufzuhalten, wird einem auch gleich klar, dass er Parez unschädlich machen will. Meiner Meinung schon etwas durchschaubar, was dazu auch noch bestätigt wird, dass Vaughn gleich diesen Verdacht hat.

Die ganze Geschichte wird für mich interessant, als Lauren in der Tiefgarage von Sark überrascht wird. Sark, der mich wieder einmal mit seiner besonderen Art der Höfflichkeit überrascht (er sagt zum Beipsiel "Steigen sie in den Wagen, bitte!" und das verspätete "Hochzeitgeschenk" spricht ja auch für sich, immer hin saß er während der Hochzeit im Gefängnis), handelt wieder mal ganz durchdacht und nach seinem Sinne. Dass genau er Lauren die wichtigen Beweise für Sydneys Schuld überreicht, ist genau das, was ich an ihm mag: er handelt eben immer nur für sich und ihm ist es egal, welcher Seite er damit hilft.

Laurens Reaktion darüber, dass Vaughn von Sydneys Schuld wusste, war keineswegs unerwartet. Vielmehr war auch das durchschaubar und genau so habe ich sie eingeschätzt. Und auch klar war, dass sie wieder Vaughns und Sydneys Vergangenheit dafür als Grund sieht. Klar war es sicher ein riesiger Schreck für sie, aber als Agentin sollte sie das doch unter Kontrolle haben können.

Dass Vaughn trotz Lauren Sydney hilft zu flüchten, finde ich sehr gut und mutig von ihm. Wenn er in diesem Moment auch eher nach seinem Herzen handelt, denke ich, dass Vaughn es zu unterscheiden weiß, wann man einen klaren Kopf bewahren muss und wann man auf seine Gefühle hören sollte. Ob er Sydney nun noch liebt oder das ganze aus "Freundschaft" macht, ist einem nicht ganz klar. Aber er sagt es ja selbst: "Obwohl jetzt alles anders ist, ändern sich manche Dinge nicht." Die ganze Szene zwischen den beiden am Flughafen erinnerte mich schon an die Zeit vor den zwei Jahren...

Von Engeln, Tauben und schwarz gekleideten Männern

Schon seit Beginn der Folge verfolgen Sydney in ihren Träumen eine Engelsstatue und Tauben, die um diese herumfliegen, das alles begleitet von einer Glocke. Also mich erinnert das ja sofort an eine Kirche oder so etwas in der Art. In Rom findet sie ja zum Glück endlich einmal einen neuen Anhaltspunkt, aber womöglich schon zu spät, als dann diese bewaffneten Männer die Wohnung stürmen? Die letzte Szene fand ich dann wirklich spannend.

Alias definitiv kein Alptraum!

Diese Folge hat mir wirklich viel Stoff zum Schreiben gegeben, wie man wohl an der Länge der Review sieht. Ich habe auch fast nichts auszusetzen. Allerdings gibt es da doch zwei kleine Sachen, die mich ein wenig gestört haben – die Sache um Parez fand ich ein wenig zu durchschaubar und man hat kein Stück von Allison erfahren. Da das ja eigentlich schon ein ziemlich großes Thema ist, wie ich meine, muss ich überlegen ob ich der Folge 8 oder 9 Punkte gebe. Aber in diesem Fall bleib ich doch einmal hart und gebe der Folge 8 Punkte, um auch noch eine kleine Steigerungsmöglichkeit offen zu lassen.

Ronny Lange - myFanbase

Die Serie "Alias - Die Agentin" ansehen:


Vorherige Review:
#3.06 Feindinnen
Alle ReviewsNächste Review:
#3.08 Bis an die Grenze

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier oder in unserem Forum mit anderen Fans von "Alias" über die Folge #3.07 Alpträume diskutieren.