Bewertung

Review: #7.09 Trinkt das Kool-Aid

Foto: Evan Peters, American Horror Story: Cult - Copyright: 2018 Twentieth Century Fox Home Entertainment
Evan Peters, American Horror Story: Cult
© 2018 Twentieth Century Fox Home Entertainment

"American Horror Story" geht mit #7.09 Trinkt das Kool-Aid in die letzte Phase dieser überaus spannenden siebten Staffel und bietet vor allem mit dem Schauspiel von Evan Peters und Sarah Paulson noch einmal ein richtiges Highlight und sorgt für viele spannende und schockierende Momente.

Rache ist...

...Gift. Zumindest bei Ally. Bereits in meiner letzten Review hatte ich vermutet, dass es schon bald die nächste Ermordung gibt. Doch ich hätte ehrlich gesagt nicht gedacht, dass es so schnell geht. In der letzten Episode sagte Ally, sie würde nichts mehr ängstigen und ihr Blick sprach dabei auch mehr als 1000 Worte.

Nachdem Ally von Maedow erfahren hat, dass Ivy dem Cult von Kai angehört und sie über einen langen Zeitraum manipuliert hat, war ich mir nicht ganz sicher, was ihr nächster Schritt sein würde – bis sie sich Kais Truppe angeschlossen hat. Ab diesem Zeitpunkt war eigentlich klar, dass einer der beiden nicht lebend aus der Sache herauskommt. Doch ähnlich wie Ivy wurden auch wir Zuschauer erst einmal in Sicherheit gewogen.

Denn nachdem Ivy, Ally und Winter in der letzten Episode erkennen mussten, dass Kai selbst vor einem Mord an seinem Bruder Vincent nicht zurückschreckt, wollen sie nun aussteigen und weit weit weg gehen. Die 'Anführerin' bei dieser Mission ist Ally und ich muss sagen, dass mir diese Stärke unglaublich gut gefällt. Viel besser als die weinerliche, ängstliche Ally. Doch diese Stärke wird von etwas angetrieben, das tödlich endete für Ivy: Rache!

Ich finde diesen Aspekt ehrlich gesagt ziemlich interessant. Erinnern wir uns einmal zurück. Erst kürzlich erfuhren wir, dass Ivy sich Kais Truppe angeschlossen hat, da sie eifersüchtig gewesen ist, weil Ally sie gar nicht als Elternteil eingeschlossen hatte. Eifersucht hat Ivy dazu angetrieben, ihre Frau so zu manipulieren, dass sie an ihrem Verstand gezweifelt hat und sogar in die Psychiatrie eingewiesen worden ist. Ally wurde von ihrer Rache angetrieben. Beide Emotionen haben das 'Potenzial', dass jemand sich selbst ermordet oder ermordet wird und beide Emotionen können Menschen manipulieren.

Diesem bedient sich auch Ally. Sie manipuliert Ivy, indem sie sie in Sicherheit wiegt und ihr vorspielt, dass sie nach all den Geschehnissen zwar nicht mehr zusammenkommen, sie aber nie im Stich lassen würde. Zugegeben, das Ganze klang wirklich sehr glaubwürdig, vor allem da Oz darin eine wichtige Rolle spielte. Doch spätestens als sie für Ivy gekocht hat und selbst weder etwas gegessen noch getrunken hatte, war mir klar, dass sie nicht Kai sondern Ivy ermorden wollte.

Die Frage nach dem Warum wurde zwar schon geklärt – Rache -, aber es war trotz allem interessant gewesen, nochmals die Motive von Ally dargelegt zu bekommen und dass ein Mord hätte vielleicht verhindert werden können, hätte Ivy sich nicht komplett von ihr abgeschottet. Erschreckend fand ich auch, dass Ivy nicht mal einen Funken die Vermutung hatte, dass Ally sie tatsächlich umbringen wollte. Natürlich muss man bedenken, dass Ally über eine lange Zeit der 'schwache' Part in der Beziehung gewesen ist. Aber wenn Ivy selbst schon durch das Motiv der Eifersucht dazu getrieben wird, sich Kai anzuschließen und ihre Frau so derartig zu manipulieren, hätte ihr irgendwie klar sein müssen, dass Ally ihr das niemals vergeben wird. Ich bin gespannt, was uns jetzt in der Zusammenkunft von Ally und Kai erwartet. Denn auch diesen hat sie sicherlich nicht grundlos manipuliert.

Kai – Vater aller Kinder

Ehrlich gesagt wird mir Kai immer unheimlicher. Noch immer hält er an seinem Plan, Stadtrat zu werden, fest und versucht alle auf seine Seite zu ziehen. Das alleine ist in meinen Augen nicht einmal das Schlimmste. Viel schlimmer sind die Vorbilder, die er hat.

Einer seiner Vorbilder ist dabei Marshall Applewhite, der Gründer der Heaven's Gate. Applewhite hat den UFO-Glauben verbreitet und 39 seiner Anhänger dazu gebracht, sich selbst zu töten, damit sie ihre Körper verlassen. Dann gab es da noch David Koresh, der so von sich selbst überzeugt war, dass er sämtliche Frauen in seiner Gruppe geschwängert hat und seine männlichen Anhänger dazu brachte, enthaltsam zu leben. Er selbst aber war davon überzeugt, dass er die Welt mit 'seinen' Kindern, die er in die Welt setzte, besser macht. Und zu guter Letzt war da noch Jim Jones, der 1978 über 900 Menschen zum Selbstmord anstiftete, indem er ihnen Blausäure in das Kool-Aid kippte und ihnen zu trinken gab.

Kai sorgt dafür, dass all seine Anhänger von diesen Männern erfahren, damit sie erkennen, dass er selbst ihnen recht ähnlich ist. Und um ihnen das auch nochmals zu verdeutlichen, gibt er ihnen allen (einschließlich Ivy, Ally, Winter und Beverly) Kool-Aid zu trinken. Doch anders als sein Vorbild Jim Jones, versetzt er es nicht mit Blausäure. Das ist auch gar nicht nötig, denn alle wissen von den Ereignissen rund um Jim Jones und sind in Angst und Schrecken versetzt. Auch schreckt Kai nicht vor einem Mord zurück, nachdem sich einer seiner Anhänger dagegen auferlegt, das Kool-Aid zu trinken.

Für mich war allerdings auch beängstigend, wie überzeugt er davon ist, der Vater von Oz zu sein. Um auch dem kleinen Oz das glaubhaft zu versichern, führt er mit ihm das Klein-Finger-Ritual durch, bei dem man laut Kai nicht lügen darf und Oz glaubt diese Lüge. Interessant war für mich auch das Handeln von Ally. Nachdem sie sich selbst nicht ganz sicher war, ob Kai lügt oder nicht, fuhr sie zu dieser Klinik und überzeugte sich (nach einer Bestechung) selbst davon, dass er gelogen hat. Ehrlich gesagt hätte es wirklich sehr überrascht, wenn Kai der Vater von Oz wäre. Und genau das lässt Ally ihn durch die gefälschte Akte glauben.

Ich bin wirklich gespannt, was uns in den letzten Episoden noch erwarten wird. Zumal sich durch Allys Rachefeldzug das Blatt nochmals wenden könnte. Ich hoffe wirklich, die Staffel behält das in den letzten Zügen noch bei!

Randnotizen

  • Ich finde es gut, dass man es nicht versäumt hat, dass Beverly von Winter bzgl. Jack als Bauernopfer benutzt worden ist. Ich denke, dass die Wahrheit noch ans Licht kommen wird.
  • In dieser Episode hat Evan Peters neben seiner Hauptrolle noch vier andere Charaktere verkörpert, die sein Talent als Schauspieler grandios unterstrichen hat.
  • Auch wenn Angela Bassett diesmal kein Teil dieser Staffel ist, war sie in dieser Episode anwesend und nahm im Regiestuhl Platz.

Fazit

In dieser Episode haben Evan Peters und Sarah Paulson ein grandioses Schauspiel abgeliefert, das einfach Lust auf noch mehr macht. Vor allem steht Ally nach dem Mord an Ivy in einem völlig neuem Licht dar, was für ein sehr gutes Staffelfinale sorgen könnte. Ich bin gespannt!

Daniela S. - myFanbase

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