Bewertung

Review: #9.01 Camp Redwood

Wie sollen der Look und die Musik der 80er Jahre zu einer Serie wie "American Horror Story" passen? Ganz einfach: In dem man dem Ganzen einen Serienmörder, eine Menge Blut und Gruselmomente beifügt. Alles zusammen lässt man von Ryan Murphy und seinem Team verrühren und man findet sich in Staffel 9 mit dem Titel "American Horror Story: 1984" wieder. Dazu gesellen sich noch neue wie altbekannte Darsteller zum Cast und die Sache kann beginnen.

Auf nach Camp Redwood und in die Gefahr

Als der Titel für die neue Staffel enthüllt wurde, war ich mir nicht ganz sicher, in welche Richtung es letztlich gehen sollte. Ich habe sogar gegoogelt, ob im Jahr 1984 bestimmte Ereignisse gewesen sind, die in der Staffel verarbeitet werden sollten – aber Fehlanzeige. Als dann durchsickerte, dass ein Sommercamp im Zentrum des Geschehens und in Verbindung mit Slasher-Filmen stehen würde, entstand bei mir eine Vorstellung, auf was man sich in dieser Staffel gefasst machen konnte und ich muss sagen, dass ich von der ersten Episode ziemlich angetan bin.

Mit dem Rückblick auf 1970 beginnt man nicht nur die Staffel, sondern bekommt als Zuschauer auch einen Einblick, was einen erwartet. Nach diesem war mir nämlich klar, dass es nicht allzu lange dauern wird, bis wir Benjamin Richter aka Mr. Jingles (John Carroll Lynch) kennen lernen werden bzw. wir ein Gesicht sehen werden, da wir in dieser Anfangsszene ja nur Schuhe sehen und einen Schlüsselbund hören, der klappert. Bis es aber soweit ist, werden wir zunächst mit einer Truppe bekannt gemacht, die sich beim Aerobic kennen lernten bzw. kennen lernen: Xavier (Cody Fern), Ray (DeRon Horton), Chet (Gus Kentworthy), Montana (Billie Lourd) und die neu hinzugezogene Brooke (Emma Roberts). Sie alle sind individuell und wollen eigentlich nur Spaß im Leben. Allerdings ist das mit dem Spaß gar nicht so einfach, denn ein Serienkiller treibt sein Unwesen in der Stadt, so dass Xavier über den Sommer im Camp Redwood als Betreuer anheuert und auch seine Freunde dazu animieren will, besonders Chet. Chet ist ein Olympionik, der aber bei den Olympischen Spielen nach einer positiven Dopingkontrolle gesperrt wurde und seither nicht so recht weiß, wo er hingehört. Ray möchte einfach nur Spaß haben und Montana ist sowieso überall dabei. Neuankömmling Brooke lehnt zunächst ab, bis sie eines Abend von Richard Ramirez (Zach Villa) heimgesucht wird, der ihr ihren Schmuck abnimmt und damit droht, wiederzukommen, um ihr etwas anzutun. Das also heißt, dass wir es mit mindestens zwei Killern zu tun haben. Oder doch mehr? Denn auch Xavier läuft vor etwas davon und das scheint weder etwas mit Richard noch Benjamin zu tun zu haben. Wie auch immer... die Gefahr lauert bereits.

Denn wie wir bereits auf der Fahrt nach Camp Redwood erfahren, wird dieser Ort seit 14 Jahren – seit dem Massaker – von den meisten gemieden. Kein Wunder also, dass die Truppe genommen wurde – sie sind alles Amateure und haben noch nie etwas von dem Sommerlager oder gar dem Vorfall im Jahr 1970 gehört. Ganz im Gegensatz zu Krankenschwester Rita (Angelica Ross), die selbst zugibt, eben genau deswegen genommen worden zu sein, weil sie wenig bis keine Erfahrung hat, als Krankenschwester in einem Sommercamp zu arbeiten. Doch im Gegensatz zu ihren Kollegen hat sie schon einmal etwas über die Vorfälle von Camp Redwood gehört, allerdings hat sie die ein oder andere Fehlinformation. Zwar wurden zehn Leute damals angegriffen, doch eine hat überlebt: Margaret Booth (Leslie Grossman). Sie selbst hat damals als Betreuerin im Camp gearbeitet. Hier stellt sich die Frage, welche Verbindungen sie noch hat. Zwar sagt sie selbst, dass sie das Camp erworben und neu aufgemacht hat, um Sicherheit bieten zu können. Aber mal ehrlich. "American Horror Story" und Ryan Murphy sind nun mal dafür bekannt, dass sich nach und nach die Verbindungen zeigen, weshalb ich davon ausgehe, dass Margaret nicht nur ein Opfer sein könnte.

Apropos Opfer. Die Gruppe hat auf den Weg zum Camp einen Wanderer aufgegabelt, der bereits angegriffen wurde und durch den wir als Zuschauer als erstes erfahren, dass Benjamin aus der Psychiatrie ausgebrochen ist. Durch die Erzählungen von Rita und Magaret wissen wir, dass der Killer jeweils ein Ohr bei seinen Opfern entfernt und diese als Halskette trägt. Auch dem Wanderer fehlt ein Ohr, dessen Wunde aber schon älter ist. Die Frage, die sich mir dann stellt, ist auch, ob Benjamin den Wanderer getötet und an die Tür gehangen hat, oder ob es nicht eben doch Mittäter gibt. Immerhin war die Leiche verschwunden, als Brooke die anderen zum Tatort geführt hat, um zu beweisen, dass sie richtig mit ihrer Vermutung liegt, dass sie Benjamin gesehen hat. Und neben Margaret gibt es auch noch die Köchin, die bereits 1970 dort beschäftigt gewesen ist.

Ausbruch, Benjamin Richter

Wie schon erwähnt, wird es nicht lange dauern, bis wir ein Gesicht zu Benjamin sehen werden. Die Einführung hat mir sehr gut gefallen, bis auf das Szenario seines Ausbruchs. Die Art und Weise, wie er aus seiner Zelle ausgebrochen ist, fand ich ziemlich vorhersehbar und hier hätte ich mir einfach etwas Besseres gewünscht. Aber nun gut. Viel interessanter ist für mich die Frage, wie er an den Zeitungsausschnitt gekommen ist und was in den 14 Jahren seit Benjamins Verhaftung passiert ist.

Da man auch in dieser Staffel mit Flashbacks arbeitet, bin ich durchaus gespannt, inwieweit dieses Stilmittel genutzt wird. Bisher kennen wir nur Geschehnisse aus Erzählungen von Rita und Magaret als eine der Überlebenden des Massakers. Ich bin mir allerdings sicher, dass uns noch die ein oder andere Geschichte über Benjamin bevorsteht und vielleicht will man uns mit seinem Ausbruch bloß in die Irre führen und seine Motive haben rein gar nichts mit dem Mord des Wanderers zu tun.

Randnotizen

  • Mir gefällt es unwahrscheinlich gut, dass die Staffel in den 1980ern spielt und das Setting dazu so authentisch gemacht ist.
  • Im Vergleich der vorherigen Intros wirkt das aktuelle fast 'harmlos'. Zwar fließt Blut und die Musik dazu ist auch etwas düster, doch durch den Retro-Look wird die sonstige Grausamkeit eher gemildert.
  • Ich freue mich sehr, dass Matthew Morrison in dieser Staffel zum Hauptcast gehört. Da ich sowohl "Glee" als auch "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte" schau(t)e, konnte ich einen deutlichen Unterschied zwischen den Charakteren Will Schuester und Dr. Paul Stadler erkennen und kann sagen, dass Matthew ein talentierter und facettenreicher Schauspieler ist. Auch wenn man seinen Charakter hier erst noch kennen lernen muss, bin ich gespannt, in welche Richtung Trevor tendieren wird.
  • Es ist fast schon ein bisschen peinlich, aber ich habe den Roy-Darsteller nicht erkannt und war dann ziemlich überrascht, dass es sich bei diesem um Don Swayze, den jüngeren Bruder von Patrick Swayze handelte.
  • Camp Redwood als Name ist schon etwas ironisch, oder?

Fazit

Mit der neunten Staffel schlägt man bei "American Horror Story" ein neues, brutales, blutiges aber auch spannendes Kapitel auf. Zwar ist der Beititel 1984 eher nichtssagend, jedoch steckt eine Menge mehr hinter dieser Jahreszahl. Der Auftakt sowie der Cast feiert einen guten Einstand und ich bin wirklich mal gespannt, was Ryan Murphy für uns Zuschauer vorbereitet hat und ob man am Staffelende eher zufrieden oder enttäuscht zurückbleiben wird.

Daniela S. - myFanbase

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