Review: #12.01 Fühle deinen Schmerz

"American Horror Story" greift seit der siebten Staffel immer wieder Themen auf, die gerade ziemlich aktuell im Weltgeschehen sind. Für die neue Staffel – die zwölfte – hat man ein Thema gewählte, welches auch "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte" aufgegriffen hat: Schwangerschaften und Abbrüche. "American Horror Story" konzentriert sich dabei mehr auf die Schwangerschaft, die vor allem mit einer IVF-Behandlung entsteht und zudem eine neuere Version von "Rosemary's Baby" ist und außerdem auf dem im August 2023 erschienen Thriller-Roman "Delicate Condition" von Danielle Valentine beruht. Also... los geht’s.

Mitte 2022 hat die USA auf sich aufmerksam gemacht, weil es ein neues Abtreibungsgesetzung gibt, welches die Menschheit eher ins Jahr 1950 und noch weiter zurückwirft. Dabei ist es fast klar gewesen, dass zumindest Krankenhausserien das Thema etwas genauer beleuchten würden. Überrascht war ich dann doch von "American Horror Story", aber nur ein wenig, weil dieses Thema ist im Allgemeinen ein Albtraum und Horror für so viele Frauen. Ich muss aber gestehen, dass ich von "Rosemary's Baby" weder den Film noch die Serie gesehen habe, was ich aber nicht allzu schlimm finde. Bei dieser Serie kann man sich aber sicher sein, dass man Horror gleich in mehreren Varianten präsentiert bekommt und daher hat die erste Episode auch einen ordentlichen Start hingelegt.

Im Zentrum steht die Schauspielerin Anna Victoria Alcott, die ihren Namen als AVA abkürzt (ich frage mich gerade, ob das im weiteren Verlauf noch wichtig werden wird) und mit ihrem Mann Dexter Harding einen dritten Versuch mit IVF unternimmt, um ein Baby zu bekommen. Das könnte man durchaus schon als Horror bezeichnen, da es ja auch in emotionaler Hinsicht eine Herausforderung ist, zumal Anna ja auch ihre Karriere im Blick behalten muss.

Was mir aber auf den ersten Blick bei dieser Ehe aufgefallen ist: Diese ist nicht gerade von Empathie oder einer liebevollen Art geprägt. Zwar bemüht sich Dexter dann und wann mal, doch über diese erste Episode hatte ich eigentlich den Eindruck, als würde es ihm nur ums Geschäft und Pünktlichkeit gehen, also eine gewisse Art von Druck, die er auf Anna ausübt und ihre Beobachtungen, wie die einer Frau, die Anna zu verfolgen scheint, die tut er nahezu als Nichtigkeit ab. Vielleicht liegt das wirklich auch mit an seinem Verlust, da seine erste Frau – Adeline Harding – bei einem schweren Unfall ums Leben gekommen ist. Man ist zwar noch nicht näher drauf eingegangen, aber hier erhoffe ich mir auf jeden Fall noch Erklärungen und diese sind auch bitter nötig. Warum? Weil die Künstlerin Sonia Showcross laut Dexter, Theo und Talia eine enorme Ähnlichkeit zu Dexters erster Frau hat. Ich will mich zwar noch nicht allzu weit aus dem Fenster lehnen, da wir ja erst bei der ersten Episode sind, aber wir reden hier von "American Horror Story", wo offenbar alles und jede*r eine Verbindung hat. Vielleicht hat Adeline diesen Unfall überlebt und fängt unter einem neuen Namen neu an. Auf jeden Fall wirkt das alles ziemlich mysteriös und wo wir schon mal dabei sind: Mysteriös ist auch die Gestalt am Ende und zu Beginn dieser Episode, aber ich könnte mir vorstellen, dass sie etwas mit dem Teufel oder etwas Ähnlichem zu tun hat. Ich glaube aber, Annas Befruchtung und die ganze Schwangerschaft steht unter keinem allzu guten Stern. Aber ich bin etwas vom Mysteriösen abgekommen. Denn da gibt es noch die ältere Ms. Preecher. Die ist zwar nicht mysteriös in ihrem Erscheinungsbild, aber definitiv, WANN sie in Erscheinung tritt und was sie zu Anna sagt. Es wirkt fast so, als wolle sie sie vor irgendetwas oder irgendwem warnen. Dadurch dürfte sie auch eine wichtige Schlüsselfigur werden. Vielleicht ist auch Dr. Heller eine solche Figur, so ganz ohne scheint er ja auch nicht zu sein.

Apropos nicht ganz ohne. Ich persönlich habe sowieso Respekt vor Krankenhäusern und Behandlungszimmern. Demnach hätte ich mich auch gar nicht wohlgefühlt, als ich die Szene bei Annas künstlicher Befruchtung gesehen habe. Nein, nein. Alles viel zu steril und so kalt... richtig kalt. So kalt und kühl, dass einem Schauer der Angst über den Rücken laufen könnten. Und Dr. Andrew Hill selbst? Wäre auch kein Arzt des Vertrauens für mich.

Kommen wir dann mal zu der Person, bei der ich echt Bauklötze gestaunt habe, als ihr Name im Cast auftauchte: Kim Kardashian. Ja, eine Persönlichkeit, die ich nicht mit Schauspiel zusammenbringen würde. Zumindest keinem Schauspiel in dieser Form, wie man es jetzt hier gesehen hat. Ich hatte ein bisschen 'Angst' davor, weil ich sie sonst noch nie so wahrgenommen habe und nun bin ich ja quasi irgendwie dazu 'gezwungen' das zu tun. Allerdings hat sie für mich einen anständigen Job gemacht, bei dem sie als Siabhan Corbyn sympathisch rüberkommt. Ich glaube zwar nicht, dass sie dauerhaft so bleiben wird, aber ich bin gespannt, ob man ihr Kennenlernen in der IVF-Selbsthilfegruppe erleben wird. Ich hatte aber das Gefühl, dass das Kennenlernen nicht grundlos war, zumal Anna auch noch in einer Szene meinte, dass sie sich auch so irgendwie getroffen hätten.

Fazit

"American Horror Story: Delicate" legt einen guten Start hin mit einer Staffel, die ein Thema behandelt, welches ziemlich aktuell ist. Die Serie schafft es auch wieder ein gutes Maß an Horror einzubauen, der zwischen Brutalität und dem geistigen Zustand von Anna gut ausbalanciert ist. Es erinnert aber auch ein bisschen an die erste Staffel und an Vivien Harmon, bei der es sich um Familie und Schwangerschaft gedreht hat. Ich bin gespannt, ob man das Niveau wird halten können.

Daniela S. - myFanbase

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