Review: #12.03 Wenn der Ast bricht

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Bei "American Horror Story" sollte man in dieser Staffel wirklich keine schwachen Nerven haben und das meine ich nicht darauf bezogen, brutale Szenen einzubauen. Diesmal ist es vielmehr die Paarung zwischen Brutalität und der Psyche, die davon betroffen ist. Die dritte Episode ist in jedem Fall ebenfalls verwirrend, kann aber auch Spannung aufbauen.
Für die erste Hälfte der zwölften Staffel wurden einige Charaktere aufgeführt und einen weiteren lernen wir diesmal kennen: Nicollette. Mj Rodriguez ist wahrlich keine Unbekannte, wenn man weiß, was Ryan Murphy noch so alles produziert, dann weiß man, dass die Schauspielerin schon einmal mit ihm zusammengearbeitet hat und zwar für die FX-Serie "Pose". Die habe ich noch nicht gesehen, weswegen ich sie erst jetzt als Schauspielerin erleben darf und ich muss sagen: Nicollette kommt mir mysteriös vor. Ich kann aber ehrlich gesagt noch nicht so genau sagen, warum das so ist. Bei der Dame handelt es sich um die Hausverwalterin, die in den Hamptons und für Talia tätig ist und von der Anna Victoria Alcott noch nie etwas gehört hat. Das ist noch nicht mal das Seltsamste an der Figur. Vielmehr hat mich überrascht, dass auch sie schwanger ist. Dabei meine ich noch nicht mal die Schwangerschaft selbst. Es ist eher die Tatsache, dass Anna irgendwie derzeit immer auf Menschen trifft, die schwanger sind oder ihr Kind verloren haben.
Der Verlust von ihrem Kind steht diesmal für mich ohnehin im absoluten Zentrum. Sie wünscht sich so sehr ein Kind, dass sie sogar davon träumt. Mir haben die Szenen gut gefallen, weil sie für mich unterstrichen haben, wie liebevoll Anna als Mutter wäre. Träume sind aber auch immer gewissermaßen Spiegel der Seele und ihr Traum hat gezeigt, wovor sie am meisten Angst hat: Das Kind zu verlieren, was sie in der Realität ja eigentlich auch hat. Wobei ich mir gerade auch nicht sicher bin, was ich von diesen ganzen Entwicklungen halten soll. Ein Verlust des Kindes wiegt ja immer schwer und ist auch vollkommen logisch und nachvollziehbar, wie unterschiedlich die Menschen damit umgehen. Aber bei Anna und Dexter Harding, ich weiß nicht. Es ist jetzt schon das zweite Mal, dass er mir so hart und bestimmend vorkommt. Ich kann es noch nicht genau benennen, aber er kommt mir jedenfalls nicht wie der liebevolle Ehemann vor, der er aber vorgibt zu sein. Auch seine Treffen mit Sonia Shawcross kommen mir echt seltsam vor. Ich frage mich, was es mit der Dame genau auf sich hat. Vielleicht hat sie es ja auf Anna abgesehen. Verwunderlich ist ja auch, dass sie angeblich aussieht wie die verstorbene Frau von Dex. Mir kam schon der Gedanke, dass sie vielleicht nicht tot ist und sie in irgendwelcher Art und Weise gemeinsame Sache mit Dex macht, um Anna irre zu machen. Bei "American Horror Story" ist ja bekanntermaßen alles möglich.
Interessant könnte noch werden, welche Rolle Kamal in diesem Ganzen noch haben wird. Momentan wirkt es so, als sei er auf ihrer Seite. Aber es kann sich ja alles noch ändern. Aber es wäre toll und wichtig, wenn Anna jemanden an ihrer Seite und in ihrer Ecke hätte. Denn es scheint ja einiges auf sie zuzukommen. Diese Staffel spart auf jeden Fall nicht mit den Horror-Elementen. Die Körperteile der Babys in den verschiedenen Gläsern, das war schon nicht ohne und hat mich auch etwas an die erste Staffel mit dem Murder House erinnert. Kein Wunder, dass Anna völlig fertig ist.
Kommen wir zuletzt noch auf Ms. Preecher zu sprechen. Die Dame ist mir ja auch wahnsinnig unheimlich. Dennoch glaube ich, dass es bei ihr wirklich nur so wirkt und ihre Absichten wirklich gute sind, wenn man das in diesem Format überhaupt so nennen kann. Ich frage mich echt, was es mit ihr auf sich hat. Ich glaube zumindest, dass sie noch eine wichtige Schlüsselrolle einnehmen wird, die bisher aber noch nicht wirklich ersichtlich ist. Ich konnte mir auch vorstellen, dass ein Kampf möglich ist, der ein unglaubliches Ausmaß haben wird. Ich frage mich aber auch, woher sie genau wissen will, dass Annas Baby noch lebt. Vielleicht hat sie ja ein paar Verbindungen ins Krankenhaus, die erst nach und nach enthüllt werden. Enthüllt darf auch gerne werden, was es mit den schwarz gekleideten oder gar verhüllten Frauen auf sich hat, die Anna quasi auf Schritt und Tritt verfolgen. Erinnert mich irgendwie an eine Art schwarze Raben, die nichts Gutes im Sinn haben und überraschend wäre das momentan auch nicht.
Fazit
Auch die dritte Episode dieser Staffel stiftet mehr Verwirrung als Aufklärung. Das finde ich aber nicht schlimm. Bisher war es bei "American Horror Story" immer so, dass der Beginn der Staffel immer top war und man im weiteren Verlauf immer schwächer wurde. Man geht diesmal aber extrem langsam und mysteriös vor, so dass man das Niveau tatsächlich halten könnte.
Daniela S. - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: When The Bough BreaksErstausstrahlung (US): 04.10.2023
Erstausstrahlung (DE): kein Termin
Erstausstrahlung (Pay-TV): 08.12.2023
Regie: Jennifer Lynch
Drehbuch: Halley Feiffer
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