Bewertung

Review: #1.01 Neuanfang

Foto: Connie Britton, Dylan McDermott & Taissa Farmiga, American Horror Story - Copyright: Robert Zuckerman/FX
Connie Britton, Dylan McDermott & Taissa Farmiga, American Horror Story
© Robert Zuckerman/FX

Wow, das war mal eine interessante Runde Fernsehen, die wir da mit "American Horror Story" geboten bekommen haben. Schon der Trailer war sehr überzeugend und das Konzept der Serie bewegte mich dann ja auch zum Einschalten. Allein die Idee an sich, aus einem Film sozusagen eine Serie zu machen, gefiel mir und mal ehrlich: Wer fühlt sich bei der Inhaltszusammenfassung denn nicht an "Amityville Horror" erinnert? Irgendjemand?

Dementsprechend darf man auch erstmal keine großen Überraschungen bei den Charakteren erwarten. In einer reinen Dramaserie hätte ich das nun schon wieder gerügt, aber hier passt sehr gut, dass man betont normale Personen zeigt. (Okay, mal abgesehen von der Tochter und ihrem gruseligen Freund…) Natürlich hat jeder von der Familie so seine Probleme und da haben wir eben wieder das Schema, dass wir hier Menschen mit persönlichen Dramen haben, die dem Übernatürlichen ausgesetzt werden. Also tatsächlich wie ein guter Horrorfilm. Violet (Taissa Farmiga) hat zwar einen kleinen Knall, aber das darf sie als Teenager auch haben. Für mich ist das, trotz der krassen Vorfälle, noch immer das typische Erwachsenwerden-Syndrom und von daher schon passend auf ihren Charakter gemünzt. Die Eltern finde ich nach dieser Folge auch akzeptabel und ihre Eheprobleme nachvollziehbar. Nur am Ende hatte ich das Gefühl, einen Zeitsprung verpasst zu haben. Wie konnte denn bei Vivien (Connie Britton) so schnell eine Schwangerschaft festgestellt werden? Haben sie einen Wunderdetektor in ihrer Arztpraxis stehen?

Auch sonst wurde sich um den Dramafakt eher weniger Gedanken gemacht. So erscheinen zum Beispiel manche Szenen mit Violet in ihrer neuen Schule wie woanders abgerissen und wahllos in die Folge geworfen. Aber, auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen, handelt es sich hier ja nicht um ein reines Drama. Bei einer Horrorgeschichte sind die Menschen an sich eher weniger wichtig, da sie irgendwann sowieso getötet oder von Geistern besetzt werden. Ob das für eine Serie auf lange Zeit gutgehen wird, muss sich aber erst noch zeigen.

Die Geister brachten uns dann auch einige krasse Momente und bei mir kamen vor allem in den ersten Minuten nostalgische Gefühle auf, weil ich mich so ein bisschen an die erste Staffel "Supernatural" erinnert gefühlt habe. Das wurde richtig gut gemacht und man merkt auch deutlich, dass hier die Prioritäten bei der Produktion gelegt wurden. Bei mir fallen die drei Frauen Constance (Jessica Lange), Addy (Jamie Brewer) und die Haushälterin (Frances Conroy/Alexandra Breckenridge) auch einfach mal mit in die Kategorie der übernatürlichen Geschöpfe der Serie, was einen dank Moiras Wandlungsfähigkeit des Alters nun nicht wundern dürfte. Die drei werden die Serie bestimmt auch noch spannend machen, wenn sie eben an den richtigen Stellen eingesetzt werden. Im Piloten hat das ja schon mal gut geklappt.

Fazit

Die Serie kann gut werden – sie kann aber auch zu dem größten Schwachsinn werden, den das Fernsehen je gesehen hat. Aber egal, wie das Experiment ausgehen wird, ich bleibe erst einmal weiter dran und werde in der nächsten Folge wieder einschalten. Irgendwelche Wünsche für die Zukunft kann ich in dem Sinne auch nicht abgeben, da ich momentan auch keine konkreten Erwartungen an "American Horror Story" formulieren kann. Ich nehme es einfach, wie es kommt und entscheide dann, wie doof oder nicht ich die Entwicklung finde. Also, wenn das nicht interessant wird, dann weiß ich auch nicht.

Luisa Schmidt - myFanbase

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