Review: #3.04 Die Toten werden auferstehen
© 2013, FX Networks. All rights reserved.; Michele K. Short/FX
"American Horror Story" und Halloween, das ist wie Feuer und Benzin. Es kann niemanden ernstlich überraschen, dass diese Serie den schaurigsten aller Feiertage nutzt, um besonders viel Angst und Schrecken zu verbreiten. "American Horror Story" verknüpft dabei das altertümliche Halloween, das aus der Vorstellung heraus entstand, dass die Seelen der Verstorbenen zur Sommerwende zurückkehren, mit modernen Schauergeschichten, den so genannten Urbanen Legenden.
Die Rückkehr der Toten
Marie Laveau, die sehr ungehalten über die Enthauptung ihres Minotauren ist, sorgt dafür, dass die Verstorbenen an Halloween in Scharen aus ihren Gräbern steigen. Gegen diesen bösen Spuk helfen auch keine Kürbis-Laternen und Plastik-Skelette an der Haustür mehr. Drei dieser Zombies sind LaLauries Töchter, die mit ihrer Mutter noch ein Hühnchen zu rupfen haben, wobei in diesem Fall ihre Mutter diejenige ist, die gerupft werden soll. Der sensationelle Erfolg von "The Walking Dead" beweist, dass man mit Zombies dieser Tage nicht viel verkehrt machen kann. Bei "American Horror Story" sind die Zombies jedoch keine Opfer irgendeiner Seuche, sondern Tote, deren Ableben teilweise schon Jahrhunderte zurückliegt und die nun mittels eines dunklen Zaubers zu verrotteten, abstoßenden und brutalen Mörder-Marionetten werden. Bei allem gebührenden Respekt für "The Walking Dead" finde ich diese Art von Zombies irgendwie stimmungsvoller, einfach klassischer. Die Szenerie, wie die Zombies aus ihren Gräbern steigen, teilweise in Bürgerkriegsuniformen oder prächtigen Totenkleidern, ist so richtig old school. Vor so etwas hatte man als Kind Angst. Auch dieses schreiende Geräusch, das immer zu hören ist, wenn Marie ihren Voodoo praktiziert, geht durchs Mark. Mit Bildern kann man viel Schrecken erzeugen, aber auch der Sound trägt nicht unwesentlich zu einer gruseligen Atmosphäre bei und darauf versteht sich "American Horror Story" sehr gut.
Der Puppensammler
Spalding, der Butler des Internats, hat bisher noch nicht allzu viel zur Serienhandlung beigetragen, doch in dieser Episode blicken wir etwas hinter seine stumme, unterwürfige Fassade und stellen fest, dass er ein sehr gestörter Mann ist. Seine verzweifelte, unerwiderte Liebe zu Fiona hat ihn dazu getrieben, sich selbst die Zunge rauszuschneiden, damit er ihre Mordtaten nicht verraten kann. Seine Einsamkeit kompensiert er dadurch, dass er Puppen sammelt und mit ihnen Tee-Partys veranstaltet. Seine neueste, besonders lebensechte Lieblingspuppe ist Madisons Leiche. Das ist wieder so eine abgedrehte und makabere Wendung, wie sie "American Horror Story" gerne praktiziert. Du denkst, du siehst die tote und begrabene Madison nie wieder, und dann sitzt sie kalt und steif mit einer Teetasse in der Hand an einem Spielzeugtisch. Happy Halloween!
Angriff aus dem Hinterhalt
Der Säure-Angriff auf Cordelia ist eine heimtückische Tat, die sich eher als moderner Horror bezeichnen lässt. Die beängstigende Vorstellung, an einem öffentlichen Ort plötzlich attackiert und durch eine ätzende Chemikalie verstümmelt zu werden, ist sicherlich nicht im 17. oder 18. Jahrhundert geboren. Der Täter, der unbekannt entkommt, könnte aus dem Umfeld von Marie Laveau stammen. Ich denke da besonders an Maries Kollegin Chantal, die mit dieser Tat vielleicht ihre Loyalität zu Marie beweisen will, nachdem es ja zuvor eine kleine Meinungsverschiedenheit zwischen den beiden gab. Eine andere Verdächtige ist Myrtle Snow, deren Wut und Verzweiflung darüber, Fiona nicht überführen zu können, sie möglicherweise zur Rache getrieben hat. Mit diesem Angriff würde sie sowohl Cordelia verletzen, die ihrer Mutter mit der Aussage, dass Madison nicht die nächste Supreme war, geholfen hat, als auch Fiona strafen. Es ist aber ebenfalls nicht ausgeschlossen, dass der Angriff in irgendeiner Form mit Cordelias Ehemann Hank zusammenhängt.
Date mit Todesfolge
Mit Hank stimmt etwas ganz und gar nicht. Aus dem Nichts erschießt er seine Internetbekanntschaft Kaylee, die eigentlich dachte, mit Hank einen guten Fang gemacht zu haben. Bei einem Blind Date oder per Online-Verabredung an einen Killer zu geraten, ist definitiv eine neumodische Horrorvorstellung, die in verschiedenen Urbanen Legenden aufbereitet wird. Insgesamt ergeht es den Männern rund um den Hexenzirkel nicht sonderlich schmeichelhaft. Spalding ist ein sich selbst verstümmelnder Puppenfreak und Leichenschänder, Hank entwickelt sich scheinbar zum Serienmörder und Kyle, der in dieser Folge nur einen kurzen Auftritt hat, wandelt auf den Spuren von Frankensteins Monster.
Fazit
Die dritte Staffel von "American Horror Story" feiert Halloween stimmungsvoll und schnürt klassischen und neumodischen Horror zu einem makaber-unterhaltsamen Paket zusammen.
Maret Hosemann - myFanbase
Die Serie "American Horror Story" ansehen:
Vorherige Review: #3.03 Die Nachfolgerin | Alle Reviews | Nächste Review: #3.05 Brenn, Hexe, brenn! |
Diskussion zu dieser Episode
Du kannst hier oder in unserem Forum mit anderen Fans von "American Horror Story" über die Folge #3.04 Die Toten werden auferstehen diskutieren.
Informationen zur Episode
Englischer Titel: Fearful Pranks EnsueErstausstrahlung (US): 30.10.2013
Erstausstrahlung (DE): 13.11.2014
Regie: Michael Uppendahl
Drehbuch: Jennifer Salt
Links
Jetzt ansehen/bestellen
Episode jetzt bei Apple TV+
ansehen
Episode jetzt bei Amazon.de
ansehen
DVD jetzt bei Amazon.de
bestellen
Blu-ray jetzt bei Amazon.de
bestellen
Meistgelesen
Aktuelle Kommentare
22.11.2024 21:56 von Chili_vanilli
Cruel Intentions: Cruel Intentions
Hat schon jemand reingeschaut? Bin akutell bei Folge 1... mehr
20.11.2024 15:18 von Catherine
Liebeskolumnen: Rory & Dean, Teil 3
Ich glaube, es wurde während des "Gilmore... mehr