Bewertung

Review: #3.12 Fahr zur Hölle

Foto: Jessica Lange, American Horror Story: Coven - Copyright: Frank Ockenfels/FX
Jessica Lange, American Horror Story: Coven
© Frank Ockenfels/FX

Mit #3.12 Fahr zur Hölle befinden wir uns in den letzten Zügen der dritten Staffel und das Staffelfinale wird hiermit eingeläutet. Trotz vieler Schockmomente und Brutalitäten bleibt es aber eine verbesserungswürdige Episode, was vor allem mit den Fähigkeiten der Hexen zusammenhängt.

Ab in die Hölle

Die Hölle ist der Ort, an den man selbstverständlich gar nicht will. Die Hölle ist aber auch etwas, was jeder persönlich – auf unterschiedliche Weise – durchlebt. Ganz besonders betrifft das in diesem Fall Delphine, die für ihre Sünden und Foltereien auf die gleiche Weise bezahlen muss. Doch nicht sie selbst ist für diesen Zustand verantwortlich, sondern Queenie. Auf der einen Seite zeigt dies Queenies Rachegelüste, falls man jene so bezeichnen kann. Auf der anderen Seite zollt sie Marie ihren Respekt bzw. fühlt sich zu dieser sehr verbunden. Es ist eine Ironie, die sich hinter diesem Handlungsstrang verbirgt, da Marie Delphines Tochter auf die gleiche Art und Weise foltert wie jene einst Bastien folterte. Ob dies gerecht ist, muss jeder für sich selbst entscheiden, da es sich hier um Folter und Rassismus handelt. Fraglich ist hier auch, ob Delphine mit der Folter an ihrer Tochter ihre "Lektion" gelernt hat und ihre Tochter wirklich liebt. Ganz sicher bin ich mir nicht, was vielleicht an den Ereignissen der letzten Folgen liegen könnte, in der Delphine keinerlei Reue gezeigt hat.

Auch Papa Legba scheint Marie eine Lektion erteilen zu wollen, da ich mir nicht vorstellen kann, dass Queenie auch für deren Schicksal verantwortlich ist. Vielmehr kam bei mir der Eindruck auf, als habe er Spaß daran, die beiden gegeneinander auszuspielen. Von Spaß kann man bei dem Mord an Fiona aber absolut nicht reden. Der Axtmörder scheint sie wirklich zu lieben und ähnlich wie bei Kyle macht er seinem Ärger Luft gemacht, was brutal mit anzusehen ist. Verwundert bin ich recht wenig über die Herangehensweise, zumal ich schon vermutet hatte, dass er nach dem Gemetzel an den Hexenjägern von Fiona eine Gegenleistung erwarten würde. Fiona hatte nie vor, mit dem Axtmörder ein neues Leben zu beginnen. Leider hat sie sich mit seiner Reaktion mehr als überschätzt. Mir hätte es sehr gefallen, wenn man hier noch eine Zwischenstufe eingebaut hätte und nicht gleich zum Mord übergegangen wäre.

Fraglich bleibt nach wie vor, ob Fiona durch den Deal mit Papa Legba unsterblich geworden ist. Sollte dem tatsächlich so sein, würde sie noch leben und das Zerstückeln hätte ebensowenig Bedeutung wie bei Marie. Allerdings ist die Frage um Fionas Unsterblichkeit noch nicht geklärt, was ihren Tod nicht endgültig macht.

Wieder aufgetaucht

Wie ich schon vermutet hatte, bleibt Misty nicht lange verschollen. Sie hat einiges an Willensstärke, um so lange durchzuhalten. Allerdings gehe ich nicht davon aus, dass es sich bei ihr um die nächste Oberste handelt. Dafür hat sie meiner Meinung nach eindeutig zu wenig Fähigkeiten, die dafür nötig wären. Dass sie sich für den Aufenthalt im Sarg an Madison rächen wird, stand für mich außer Frage. Dies war auch wichtig, da sich die junge und arrogante Hexe auf sehr dünnem Eis befand und es für Myrtle ohnehin klar war, dass Madison für Mistys Verschwinden verantwortlich gewesen ist. Somit dürfte auch sie um den Posten der nächsten Obersten so gut wie aus dem Rennen sein.

Neben Misty sind auch Zoe und Kyle wieder aufgetaucht. Ich persönlich halte Zoe für eine gute Wahl, eben weil sie schon oftmals bewiesen hat, einen Zirkel leiten zu können und nicht nur auf ihren eigenen Vorteil aus ist.

Durch die Wiedervereinigung des Zirkels hat man es geschafft, dem Axtmörder ein Ende zu setzen. Auch wenn dies gewalttätig gewesen ist, gefiel mir der Zusammenhalt und die Zusammenarbeit der Hexen sehr gut und dieses Szenario hat auch gezeigt, dass Fiona auf eine eigene Art und Weise vom Zirkel respektiert und von Cordelia geliebt wurde. Und vielleicht ist es gerade Fionas (endgültiger?) Tod, der dem Zirkel zu neuer Stärke verholfen hat.

Vorbereitung auf die Sieben Wunder

Schon die ganze Staffel über wird darauf hin gearbeitet, die neue Oberste zu finden und dies nimmt nun immer mehr Gestalt an. Zwar ist es sehr interessant, dass sich die Fähigkeiten bei Gefahren schneller und stärker durchsetzen, dabei frage ich mich aber auch, ob es dann wirklich nötig gewesen ist, dass Cordelia erneut das Augenlicht verliert. So hatte es den Anschein, als wollten die Autoren nur einen weiteren Schockmoment setzen und es so aussehen lassen, als ob man nur durch ein persönliches Opfer dazugehört.

Wie wir nämlich auch von Fiona erfahren, trug Cordelia diese Fähigkeit schon immer in sich und hat diese nur jetzt aktiviert. So ist es vielleicht auch zu erklären, wie sie hinter Fionas Plan gekommen ist und das Ganze gar nichts mit der Kette zu tun hatte. Vermuten lässt sich auch, dass sich die Fähigkeiten von Cordelia, Queenie und Zoe erst dann entwickelt haben, als die drei auf sich alleine gestellt gewesen sind. Warten wir mal das Staffelfinale ab, bei dem sich entscheidet, wer die Nachfolge antreten wird.

Fazit

Diese Episode bringt zwar neue Erkenntnisse und führt auch zu einigen Überraschungen. Allerdings stellt man sich auch die Frage nach dem Warum. Warum wurden einige Fragen geklärt und einige neue aufgeworfen? Warum hat man Handlungsstränge entwickelt, die nach jetzigem Stand eher belanglos und unwichtig wirken? Antworten auf die vielen Fragen werden uns hoffentlich im Staffelfinale geliefert.

Daniela S. - myFanbase

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