Bewertung

Review: #3.11 Beschützt den Zirkel

Foto: Emma Roberts, American Horror Story: Coven - Copyright: Frank Ockenfels/FX
Emma Roberts, American Horror Story: Coven
© Frank Ockenfels/FX

Kurz vor dem Staffelfinale der dritten Staffel löst man das Problem mit den Hexenjägern auf eine äußert brutale Art. Diese zeigt aber auch, wie schnell die Feindschaft zwischen Marie und Fiona verflogen ist und stattdessen Delphine zum Angriff übergeht. Dabei wirkt der Handlungsstrang rund um Kyle und Zoe fast wie ein Lückenbüßer.

Naivität

Im Verlauf dieser Staffel hat man einiges über Delphine und ihre Vergangenheit erfahren, auch in #3.11 Beschützt den Zirkel wird der Zuschauer Teil davon und bekommt präsentiert, wie Delphine eigentlich dazu kam, Blut zur Verjüngung einzunehmen. Es wird aber auch deutlich, dass die Frau rein gar nichts aus den Ereignissen der letzten Zeit gelernt hat. Ihr Jammern gegenüber Queenie hatte eigentlich nur den Sinn, dass sie von Marie wegkommt und glaubte, die junge Hexe würde sie erlösen. Dass dem nicht so ist, beweist, dass Queenie nicht naiv ist. Im Gegensatz zu Delphine selbst. Man kann zu ihrer Verteidigung auch nicht sagen, dass sie aus einer anderen Zeit kommt, denn gerade sie müsste eigentlich wissen, dass man eine Voodoo-Meisterin nicht einfach mit ein paar Tabletten umbringen kann. Dies hat mich schon sehr verwundert, da Delphine sonst nicht so naiv ist. Aber vielleicht tut sie Marie nun dasselbe an wie diese ihr und begräbt sie lebendig.. Erstaunlich bei dieser Geschichte ist auch wieder Spaldings Beobachtungsgabe, die ja erst dafür gesorgt hat, Delphine für sein Vorhaben einzuspannen.

Dabei bleibt aber noch immer unerklärlich, was es mit Spaldings Puppenwahn auf sich hat. Es will mir nicht in den Kopf, dass es ihm dabei lediglich um ein Baby ging. Dafür erscheint mir dieser aufgegriffene Handlungsstrang zu wichtig, um ihn einfach so abzutun. Zumal dieser Wahn des Butlers nicht erst vor kurzem entstanden und den Zuschauern hinlänglich bekannt ist. Warten wir mal ab, was uns hier noch erwartet.

Ob wir noch viel von Delphine zu erwarten haben, weiß ich nicht. Denn ihre Geschichte erscheint zu Ende erzählt. Meiner Ansicht nach ging es ihr nur darum, sich an Marie für deren damalige Folter zu rächen und dies wurde mit dieser Episode beendet.

Die Vernichtung der Hexenjäger

Die Vernichtung der Hexenjäger wiederum war sehr blutig und brutal, und dennoch empfand ich diesen Handlungsstrang lasch. Vielleicht lag es daran, da man nicht die anderen Hexen darin involviert hat, sondern lediglich der Axtmörder nochmal eine letzte grausame Tat vorführen konnte. Mir hätte es sehr viel besser gefallen, hätte man all die Fähigkeiten des Zirkels zusammengetan und dann die Hexenjäger vernichtet. So wie es letzten Endes ablief, bekommt man den Eindruck, als hätten die Autoren keinen Einfall gehabt, wie sie es sonst hätten angehen können. Wahrscheinlich wollte man damit aber nur nochmals das neue Bündnis zwischen Fiona und Marie unterstreichen und damit zeigen, dass ihre Feindschaft damit ein für alle mal vorbei ist, obwohl es die Staffel über nie eine richtige Auseinandersetzung gegeben hat.

Auch bin ich gespannt, ob nun auch die Lovestory zwischen dem Axtmörder und Fiona beendet ist. Allerdings kann ich mir nicht richtig vorstellen, dass er dafür keine Gegenleistung haben möchte. Sollte es diesbezüglich eine geben, bin ich in jedem Fall gespannt, in welcher Form Fiona diese abzuleisten hat. Für mich sah es danach aus, als würde er noch immer großen Gefallen an der Oberhexe haben. Zumal noch immer nicht bekannt ist, ob sie tatsächlich demnächst das Zeitliche segnen wird, nachdem sie einen Deal mit Papa Legba geschlossen hat. Wie dem auch sei: Hier ist auf jeden Fall noch ein Funke an Spannung drin, den man unbedingt nutzen sollte.

Die Gefahr lauert in der Akademie

Bei dieser Aussage von Myrtle kommen einem allerdings nicht die Hexenjäger in den Sinn, denn diese befinden sich sowieso nicht in der Akademie. Allerdings lauert mit Madison eine Gefahr, die für jeden tödlich enden kann, da sie gewillt ist, die nächste Oberste zu werden. Des Weiteren ist es ihr nicht recht, von Kyle abgewiesen worden zu sein bzw. dass dieser mehr für Zoe empfindet.

Madison schätze ich persönlich als unberechenbar ein, da sie eine echte Diva ist und sie einfach kein Nein akzeptieren kann oder will. Myrtle sieht dies anscheinend genauso, denn umsonst hat sie Zoe und Kyle sicherlich nicht weggeschickt. Wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass wir die beiden ein letztes Mal gesehen haben.

Eine weitere Gefahr könnte auch Kyle sein, der selbst weiß, seine Gefühle nicht im Griff zu haben. Jedoch gehe ich davon aus, seine Wut und Ausbrüche beziehen sich nie auf Zoe, sondern auf jene, die seiner Freundin etwas antun wollen oder gegen ihn sind. Wie man schon in einer der vergangenen Episoden gesehen hat, entlud sich seine Wut über seine Mutter in brutalster Art und Weise. Somit empfinde ich Myrtles Herangehensweise als sehr klug, da sie so den Zirkel – der eben auch Madison beinhaltet – schützt und die Gefahr eindämmt.

Wieder erlangte Fähigkeiten

Für mich ist Cordelia die Leidtragende in dieser Folge, da sie von fast jedem als ein Nichtsnutz angesehen wird und somit das Gefühl vermittelt bekommt, für den Zirkel keine Bedeutung mehr zu haben. Dabei ist sie diejenige, die diesen eigentlich zusammenhält und auch hinter die Fassade blickt. Tief in sich scheint sie zu spüren, dass das Verschwinden von Misty ein Geheimnis umgibt. Dazu kommt natürlich noch diese Missachtung im Zirkel und ich hatte einen echten Schockmoment, als Cordelia sich die Gartenschere genommen hat. Wahrscheinlich hat sie es nicht mehr ertragen, ihre Fähigkeit des Hellsehens verloren zu haben. Ob diese grausame (erneute) Verstümmelung tatsächlich von Nöten gewesen wäre, wage ich aber zu bezweifeln.

Neben Cordelia scheint auch Zoe eine neue Fähigkeit entwickelt zu haben, die dem Verbrechen von Fiona und Marie auf die Schliche gekommen ist, und den beiden durchaus beinahe gefährlich geworden wäre. Ich gehe fest davon aus, dass Zoe es auch geschafft hätte, das Verschwinden von Misty aufzuklären und sich mit Cordelia zusammengetan hätte. Leider hat man hiermit weiteres Potenzial innerhalb der Episode verschenkt.

Fazit

Brutalität und Bluttaten zeichnen nicht immer eine gelungene Episode einer Serie aus, wie auch #3.11 Beschützt den Zirkel unter Beweis stellt. Die Autoren haben es versäumt, das vorhandene Potenzial richtig auszuschöpfen und hinterlassen mit diesem Ergebnis einen verstörten Zuschauer zurück.

Daniela S. - myFanbase

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