Review: #5.13 Unter Wasser
Eve ist endlich von der Bildfläche verschwunden, Gunn verliert langsam aber sicher sein von Wolfram & Hart gesponsertes Superhirn und wir bekommen einen weiteren Einblick in das endlos lange Leben von Angel (und Spike).
Obwohl ich gestehen muss, dass mich die fünfte Staffel bisher nicht wirklich überzeugen konnte und mir definitiv das alte Angel-Feeling fehlt, so kann ich doch sagen, dass mir diese Folge ganz gut gefallen hat. Dies liegt wohl vor allem daran, dass sie weniger in der Gegenwart als viel mehr in der Vergangenheit – genauer gesagt zur Zeit des 2. Weltkrieges – spielt und uns so wieder neue Einblicke in Angels Vergangenheit offenbart. Ich persönlich liebe die Folgen, in denen wir Angel während der verschiedensten Hochzeiten der vergangenen Jahrhunderte erleben. Noch besser ist es da natürlich, wenn er von einem weiteren, uns bekannten Charakter begleitet wird – in diesem Falle den dunkelhaarigen, Nazi-Jacken-liebenden Spike.
#5.13 Unter Wasser stellt den zweiten Weltkrieg – und vor allem die Rolle der "Krauts" – auf eine sehr interessante und zum Teil sogar amüsante Weise dar. Die Deutschen versuchen durch Forschung und Entführung eine Vampirarmee zu erschaffen, um den Krieg für sich zu entscheiden. Eine wirklich sehr interessante Theorie, die man am Besten mit einem richtigen Deutschen unterstützt hätte! Roy Günther Werner, der den Nazi Heinreich spielt, wurde zwar in Deutschland geboren, scheint mir jedoch schon seit langer, langer Zeit nicht mehr hier zu leben und auch die deutsche Sprache nicht mehr zu gebrauchen. Sein Deutsch unterscheidet sich kaum von dem Lawsons und wirkt somit auf mich wenig überzeugend. Richtig lächerlich wird es dann jedoch, als man versucht vorzutäuschen, dass Angel Deutsch spricht. Zwar handelt es sich hier nur um ein einziges Wort ("Genug!"), doch wird es für den Zuschauer mehr als deutlich, dass dieses Wort nicht wirklich aus dem Munde von David Boreanaz stammt. Das hätte man wirklich besser machen können und ich frage mich an dieser Stelle: war es David Boreanaz wirklich nicht möglich ein so kurzes und im Grunde leichtes Wort auszusprechen, sodass man zu solch lächerlichen Mitteln greifen musste?
Wir erfahren, dass Lawson der erste und letzte Mensch ist, den Angel seit seiner Verfluchung verwandelt hat. Ein wie ich finde sehr interessanter Aspekt dieser Folge, da die im Grunde grauenhafte Tat viel harmloser wirkt, wenn man das Gesamtbild betrachtet; Angel hat Lawson "geopfert", um den Rest seiner Crew zu retten und wenn man Lawsons eigenen Worten Glauben schenken kann, dass er das Sterben akzeptieren könnte, so lange es für das höhere Ziel ist, so dürfte dies fast auch in seinem Sinne gewesen sein.
Zunächst habe ich gedacht, dass es sich um eine Art Fehler bzw. künstlerische Freiheit handelt als ich das Gespräch der beiden Matrosen über Captain America hörte, da ich es für nahezu unmöglich hielt, dass man eben jenen Comichelden bereits im Jahre 1943 kannte. Als ich der Sache dann jedoch nachging, fand ich heraus, dass der erste Comic der Captain-America-Serie bereits im Jahre 1941 erschien und zur damaligen Zeit als Propaganda genutzt wurde; Captain America kämpfte, genau wie die Matrosen des U-Boots selbst, gegen Nationalsozialisten und andere Kriegsgegner. Für mich mal wieder einer der vielen Belege dafür, dass am Angel-Set mit Köpfchen und Hintergrund statt leerer Phrasen gearbeitet wird.
Zu meinen Highlights dieser Folge zählen auf jeden Fall Wesleys "Yes, he is unreliable, good point"-Bemerkung über Knox (hach, er und Fred gehören einfach zusammen) und der in eine free-virgin-blood-party-Falle getappte Spike mit seinen amüsanten Kommentaren ("Anybody read Nazi?") und seiner Verärgerung über die Tatsache, dass er der einzige zu sein scheint, der kein "Nazi" spricht/versteht. Krönender Abschluss: Angel schickt sowohl Lawson als auch den zunächst noch schadenfrohen Spike von Bord, sodass den beiden acht Stunden Zeit bleibt, um sich sicher an Land zu bringen, ehe die Sonne aufgeht und sie verbrennen.
Fazit
Eine unterhaltsame Folge der Vergangenheit, die uns mal wieder deutlich zeigt, warum die Beziehung zwischen Angel und Spike inzwischen ist, wie sie ist. Die eigentliche Haupthandlung um Lawson und seinen Wunsch zu sterben, da er nichts Halbes und nichts Ganzes ist, ist hierbei eher nebensächlich.
Jenny B. - myFanbase
Die Serie "Angel - Jäger der Finsternis" ansehen:
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Why We fightErstausstrahlung (US): 11.02.2004
Erstausstrahlung (DE): 08.07.2008
Regie: Terrence O'Hara
Drehbuch: Steven S. DeKnight & Drew Goddard
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