Batwoman: Erste Eindrücke zu Javicia Leslie neu in der Titelrolle
Nachdem ich nur den Pilot von "Batwoman" gesehen hatte, habe ich die Serie bereits wieder abgebrochen, denn meine Befürchtungen in Bezug auf Ruby Rose, die für mich als Schauspielerin sehr gewöhnungsbedürftig ist, haben sich bewahrheitet. Fast ein Jahr später habe ich die Staffel durchgezogen, denn da war bereits klar, dass Rose ihren Platz als Kate Kane nach nur einer Staffel wieder räumen und dafür Javicia Leslie eine neue Batwoman darstellen würde. Ich bin zwar tatsächlich mit Rose im Verlauf der ersten Staffel wärmer geworden, da sie auch mal andere Seiten zeigen durfte, aber insgesamt ist mir der Abschied nicht schwer gefallen. Ob Leslie nun mit der Premiere der zweiten Staffel eingeschlagen hat?
Zunächst fand ich es sehr hilfreich, dass Leslie in der neuen Rolle Ryan Wilder bereits gleich zum Auftakt eine sehr detaillierte Charakterisierung erhält. Oft erlebt man es bei neu eingeführten Figuren, dass möglichst lange alles im Verborgenen gehalten wird, um ein Mysterium aufzubauen, das die Zuschauer weiterhin zum Einschalten bringt. Mir ist natürlich bewusst, dass wir sicherlich noch längst nicht alles über Ryan wissen, aber die bis dato dargelegten Informationen haben mir enorm geholfen, ein Bild von ihrer Persönlichkeit entstehen zu lassen. So ist Ryan eine sehr einfühlsame junge Frau, der das Schicksal schon oft übel mitgespielt hat. Sei es, dass ihre Mutter bei der Geburt gestorben ist, sei es, dass ihre Adoptivmutter vor ihren Augen getötet wurde oder sei es, dass sie unrechtmäßig hinter Gittern sitzen musste. Es ist zwar eine gewisse Frustration mit der Welt zu bemerken, die in rebellischen Zügen und Rachegedanken mündet, jedoch ist sie stets vernunftgesteuert und mit allen Emotionen dabei, was sie sehr nahbar macht.
Alleine durch meine Charakterisierung von Ryan sollte schon deutlich geworden sein, dass die neue Batwoman Eindruck bei mir hinterlassen hat und das nicht von außen, sondern von innen. Sie hat schon jetzt mehr Faszination bei mir ausgelöst, als Rose das als Kate je hervorrufen konnte. Aber im Grunde habe ich das nie bezweifelt, denn Leslie kannte ich schon aus "God Friended Me", wo sie mich schon als Ali Finer tief berühren konnte. Dass sie mit Ryan nun eine Figur auf den Leib geschrieben bekommen hat, die in eine ähnliche Richtung geht, weil sie sich trotz der Härte des Lebens ihre Weichheit behalten hat, ist sicherlich ein Geschenk, da sie so keine Anlaufschwierigkeiten hat. Zudem ist es natürlich clever, dass Kate und Ryan optisch und charakterlich nicht viel gemeinsam haben, denn Letztere muss sich nun trotzdem in Kates Umfeld einfinden, das wird Vergleiche mit sich ziehen, die aber so auch schnell wieder verstummen werden. Ich hoffe wirklich, dass wir jetzt eine viel emotional greifbare Batwoman bekommen.
Einziges Manko ist vielleicht noch, dass die Stunt-Sequenzen für mich nicht gepasst haben. Im Vorfeld ist bereits kommuniziert worden, dass Leslie großer Fan und Praktizierende von Martial Arts ist und diese Erfahrungen wollte sie in ihre Darstellung von Ryan einbringen. Erste Ansätze waren im Auftakt zu Staffel 2 sicherlich zu sehen, aber wie schon in Staffel 1 finde ich die Kampfszenen zu inszeniert. Hier merkt man zu deutlich, dass dahinter eine Choreographie steckt. Der Kampf gegen Tommy Elliot in der Haut von Bruce Wayne (Warren Christie) hat mich dementsprechend nicht mitreißen können. Aber an der Stelle will ich die Hoffnung nicht aufgeben, denn es wird definitiv ein Vorteil sein, wenn man den neuen Stil von Batwoman an Leslies Fähigkeiten anpasst und vielleicht stellt sich die Authentizität dann ganz von selbst ein.
Lena Donth - myFanbase
25.01.2021 11:51
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