Bewertung

Review: #1.20 Der Auftragskiller

Foto: Stephen Amell, Arrow - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Stephen Amell, Arrow
© Warner Bros. Entertainment Inc.

In dieser Episode dreht sich alles um Auftragskiller. Während einer davon Laurel und ihre Klienten in Atem hält, taucht auch ein alter Bekannter wieder auf: Deadshot. Diese Situation führt dazu, dass sich Oliver entscheiden muss: Will er den Auftraggeber des Killers schnappen, welcher hinter Laurel und ihrem Klienten her ist oder löst er sei Versprechen gegenüber Diggle ein und macht mit ihm Jagd auf Deadshot.

"We invested our entire savings with Rasmus and he stole it, our retirement, Kelly's Collegefund, he stole our future Ms. Lance, we want it back."

Der Fall als solches war vor allem dadurch interessant, dass das eigentliche Ziel, der Investor Rasmus, welcher viele Leute um ihr ganzes Geld gebracht hat, relativ schnell zur Nebensächlichkeit umfunktioniert wird und so der Fall auch noch nicht wirklich beendet ist, als Oliver Rasmus stellen kann. Denn schon relativ am Anfang der Folge wird der Fokus auf den Auftragskiller gelegt, der von Rasmus angeheuert wurde um Laurels Klienten umzubringen, welche vorhaben gegen den Investor auszusagen. Hier wird schön eine Parallele zu dem anderen Fall in der Episode, nämlich derjenige rund um Deadshot gezogen. Zwei Auftragskiller buhlen, natürlich unbewusst, somit um Olivers Aufmerksamkeit.

Laurel, die nach dem Tod ihrer Klienten, deren überlebenden Sohn Taylor kurzerhand zu sich nimmt, bis dessen Großeltern in Starling City ankommen, soll durch diesen Handlungsstrang wohl einerseits wieder etwas vermehrt ins Zentrum gerückt werden und anderseits wird durch die daraus entstehenden Ereignissen wohl ihre Liebesbeziehung zu Oliver auch wieder aufgegriffen. Bei ersterem konnte mich Laurel kaum mitreißen, waren mir ihre Emotionen irgendwie zu unecht und zu gekünstelt. Man kann ihr zwar nicht vorwerfen, dass eine ihrer Taten auf egoistischen Gründen beruht oder sie daraus irgendeinen Vorteil zieht, im Gegenteil. Dadurch, dass sie Taylor bei sich aufnimmt, begibt sie sich selber in Gefahr, was ihr durchaus bewusst ist. Trotzdem hat mir das gewisse Etwas gefehlt, damit ihre Taten auf mich wirklich Echt gewirkt haben. Dies liegt jedoch wohl erneut an Katie Cassidy, mit der ich in "Arrow" einfach nicht warm werde.

Dafür hat mich Tommy in dieser Episode endlich mal etwas berührt und zwar nicht nur wegen seiner Beziehung zu Laurel, sondern auch wegen seiner Worte zu dem kleinen Jungen Taylor. Diese Szene hat mich mehr berührt, als die ganzen Handlungen und Gesten von Laurel. Bis jetzt hat man Tommy nie viel über den Tod seiner Mutter sprechen hören und ich glaube er behält seien Gefühle in dieser Beziehung lieber für sich. Umso gefühlvoller wirkte die Szene mit Taylor, da er dem Kind etwas sehr persönliches anvertraut, um diesem zu helfen, weiß er doch selber genau was der Kleine jetzt durchmacht. Auch wird in dieser Szene klar, wie sehr Tommy selber immer noch unter dem Tod seiner Mutter und wahrscheinlich auch der Ungewissheit der Umstände davon leidet. Eigentlich hätte ich da auch noch eine Reaktion von Laurel erwartet, schließlich bringt der ganze Fall sicherlich wieder schmerzhafte Erinnerungen in Tommy hoch, da wäre es doch angemessen gewesen, wenn sich die Freundin wenigstens einmal nach seinem Gefühlszustand erkundigt hätte.

"We both only want what is best for Laurel and right now that is to stay close to Oliver. Trust me."

Der Konflikt zwischen Tommy, Oliver und Laurel wird in dieser Episode durch den Fall näher beleuchtet, was mir sehr gut gefallen hat, vor allem weil hier schlussendlich nicht Oliver, sondern Tommy als Held dasteht. Denn er springt in dieser Folge mehrmals über seinen eigenen Schatten und stellt die Sicherheit oder das Geheimnis jemand anderen vor seine eigenen Gefühle. Danach sollte wohl jedem klar sein, dass Tommy schon lange nicht mehr der egoistische, reiche Partyjunge von früher ist. Seine einzige, nicht ganz so heldenhafte Tat war wohl, dass er Laurel in ihrem momentanen Zustand verlässt. Doch genau diese Tat macht Tommy menschlich, denn auch für ihn ist es irgendeinmal zu viel und auch er muss seine Gefühle schützen und so stellt er sich am Schluss der Folge selbst in den Vordergrund, da er weiß, dass er sonst noch mehr verletzt werden würde, als es sowieso schon geschehen ist.

Dass durch die Trennung von Laurel und Tommy die Sterne für eine Beziehung zwischen Laurel und Oliver wieder etwas besser stehen, gefällt mir leider gar nicht. Durch Olivers Beziehungen mit Helena und vor allem mit McKenna habe ich mir erhofft, dass seine Beziehung zu Laurel nun auf reine Freundschaft reduziert wird, doch es sieht so aus, als hätten die Autoren mit diesen beiden Hauptcharakteren doch anderes im Sinn, gesteht Oliver doch am Schluss gegenüber Tommy, dass er Laurel noch liebt. Klar sagt er im gleichen Atemzug, dass sie niemals zusammen kommen können und Laurel nie erfahren wird, dass er hinter Arrow steckt, doch scheint mir gerade durch dieses Gespräch es fast vorhersehbar, dass sich zwischen Oliver und Laurel erneut etwas anbahnen wird und er dadurch einen erneuten Konflikt im Zusammenhang mit seinen zwei Identitäten bewältigen muss.

Interessanter hingegen finde ich wie sich die Beziehung zwischen Oliver und Tommy entwickelt und ich bin gespannt wie dieser Handlungsbogen weitergeführt wird. So bezeichnet Tommy Oliver zwar als Mörder und will nichts mehr mit ihm zu tun haben, trotzdem geht er aber nicht soweit und verrät Olivers zweite Identität, was mir zeigt, dass einerseits Tommy irgendwie doch denkt, dass Oliver als Arrow gutes tut und anderseits, dass ihm sein Freund immer noch etwas bedeutet. Jetzt kommt aber noch Olivers Geständnis betreffend seinen Gefühlen für Laurel hinzu und belastet die sonst schon sehr fragile Beziehung zwischen Oliver und Tommy zusätzlich. Man kann es Tommy also nicht verübeln, wenn er nun Oliver wirklich vollkommen aus seinem Leben streicht. Ich persönlich hoffe jedoch auf das Gegenteil, beziehungsweise auf eine Weiterführung dieses Handlungsstranges, da mir die zwei Männer zusammen doch sehr gut gefallen.

"Diggle we'll stop him. I promise you I'll help take him down and I keep my promises..."

Der zweite Fall der Woche betrifft Deadshot, der Auftragskiller, welcher Oliver schon einmal entwischt ist und welcher Diggles Bruder auf dem Gewissen hat. Seit Diggle weiß, wer für den Tod seines Bruders verantwortlich ist, sucht er nach Deadshot und Oliver hat ihm seine Hilfe versprochen, sollte der Auftragskiller erneut auftauchen. Nun ist es soweit und Oliver sieht sich gezwungen zwischen zwei Fällen zu wählen. Eine Wahl, die eigentlich nur falsch ausfallen kann, denn egal wie er sich entscheidet, einer der Bösewichte kann entkommen. Auch Diggles Reaktion auf Olivers Entscheidung ist jedoch völlig verständlich, fühlt er sich doch verraten, schließlich war er in letzter Zeit immer für Oliver da und jetzt da er in einmal braucht, entscheidet dieser sich für Laurel.

Da Oliver nicht wie verabredet erscheint um Deadshot das Handwerk zu legen, kann dieser entkommen und vorher sogar noch Diggle mit einer Waffe bedrohen, was bedeutet, dass der Handlungsstrang um Deadshot noch nicht abgeschlossen ist und hoffentlich weitergeführt wird. Denn schließlich wissen wir noch überhaupt nicht, weswegen Deadshot Diggles Bruder ermordet hat und vor allem wissen wir nicht, wer den Auftrag erteilt hat. Denn, dass es ein Auftrag gegeben hat, ist nach der Szene zwischen Diggle und Deadshot unmissverständlich klar. Deadshot tötet nur gegen Geld. Mir gefällt dieser Handlungsstrang sehr gut, stellt er doch einerseits Diggle in den Fokus und gibt anderseits noch Einblick in dessen Vergangenheit und Gefühlsleben. Es bleibt also nur zu hoffen, dass Diggle und Oliver ihre Differenzen beiseite legen können und die Beiden schließlich Deadshot gemeinsam zur Strecke bringen können, beziehungsweise gemeinsam herausfinden können, wer für den Tod von Diggles Bruder verantwortlich ist. Denn Diggle und Oliver sind ein unschlagbares Team und genau deswegen und weil die Beiden inzwischen mehr als nur eine reine Arbeitsbeziehung verbindet, bezweifle ich keine Sekunde, dass sie sich wieder zusammenraufen werden.

"How do you escape?" – "I didn't"

Die Inselhandlung nimmt in dieser Folge nicht so viel Platz ein, ist aber wohl, wenn man den Schluss betrachtet eine Vorbereitung auf ein größeres Geschehen. Die Parallelen zum gegenwärtigen Geschehen sind vor allem in Laurel zu finden. Denn sowohl in der Gegenwart wie auch in der Vergangenheit entscheidet sich Oliver für Laurel und gesteht gegenüber einer anderen Person die Liebe zu ihr. In der Gegenwart erschien mir dieses Liebesbekenntnis sowie Olivers Entscheidung realistisch, beim Inselgeschehen fand ich es ein bisschen zu kitschig. Sicher hatte Oliver auf der Insel einige Zeit zum nachdenken und sicher ist es auch so, dass er in seiner Lage momentan wünscht, dass er einiges anders gemacht hätte. Trotzdem fand ich sein Verhalten nun etwas übertrieben, gab es bisher doch kaum Anzeichen dafür, dass er in Liebeskummer versinkt. So hätte es gereicht, wenn er gegenüber Shado Laurel erwähnt hätte, das Foto, sowie auch die Bemerkung von Shado, ob Laurel weiß wie sehr Oliver sie liebt, waren meiner Meinung etwas zu übertrieben.

Yao Feis Verraten legt die Weichen für eine sehr spannende Inselstoryline, hätte ich doch gerade das nicht erwartet und ich bin mir sicher, dass hier mehr dahinter steckt, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass Fei seine eigene Tochter verraten würde. So waren in dieser Folge die Inselgeschehnisse zwar nicht sehr spannend, haben es aber mit dem Cliffhanger geschafft, dass ich es nun kaum abwarten kann, die nächste Folge zu schauen.

Randnotizen

  • Wieder einmal muss erwähnt werden, dass Felicity eine unglaubliche Bereicherung im Team von Diggle und Oliver ist. Nicht nur, dass sie in dieser Episode wie eine Vermittlerin zwischen Diggle und Oliver steht, nein auch ihre erfrischende Offenheit gegenüber Oliver, sowie ihre Schwärmerei für ihn, die sie zwar verstecken will, dies jedoch nicht immer kann, sind witzig, süß und herzerwärmend.
  • Was ich von Roys besessener Suche nach Arrow halten soll, weiß ich noch nicht so genau, vor allem jetzt da sich auch noch Thea damit einverstanden erklärt, mitzumachen. Ich hoffe nicht, dass die Beiden Oliver irgendwie auf die Schliche kommen, denn es ist nicht nötig, dass momentan noch mehr Leute über Olivers alter Ego Bescheid wissen.

Fazit

Eine Episode, die vor allem durch die Beziehungskonflikte zwischen Oliver und Tommy und Oliver und Diggle punkten konnte. Schade ist, dass scheinbar Tommys Beziehung zu Laurel nun endgültig beendet ist und die Autoren wohl wieder auf Oliver und Laurel setzen wollen, denn diese Beziehung würde man besser bei einer Freundschaft belassen.

Maria Schoch – myFanbase

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