Bewertung

Review: #3.07 Mitten ins Herz

Foto: Stephen Amell, Arrow - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Stephen Amell, Arrow
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Zwar gab es schon einige Bösewichte der Woche, welche mehr überzeugen konnten als eine liebeskranke Stalkerin, dennoch konnte #3.07 Draw Back Your Bow durch wunderbare Charaktermomente gut unterhalten.

"If I'm out of my mind, it's because that's what love is, our own little slice of insanity."

Bereits am Ende der letzten Folge haben wir einen ersten Blick auf Carrie Cutter alias Cupid erhaschen können, wobei wir in dieser Woche ein paar Details aus ihrer Vergangenheit erfahren und dabei herausfinden, warum sie so besessen von Arrow ist. Während der Mirakuru-Invasion am Ende der zweiten Staffel haben Oliver, Diggle und Felicity Carrie vor einigen von Slades Soldaten gerettet, was diese sogleich als Anlass sah, sich bei Oliver in einer äußerst schrägen Art und Weise zu bedanken: ebenfalls zu einer Kämpferin zu werden und Leute umzubringen, welche Oliver vermeintlich schaden könnten, alles natürlich im Namen der Liebe. Zwar fand ich Carries Auge fürs Detail bemerkenswert, denn ihre Pfeile mit Herzspitze hatten schon irgendetwas Originelles an sich, doch mehr konnte ich ihr nicht abgewinnen, erschien sie doch sehr stark als eine versessene, liebestrunkene Stalkerin. Ohnehin diente die Storyline um Cupid und ihrer verzweifelten Liebe zu Oliver lediglich als Parallele zu Olivers derzeitigem komplizierten Liebesleben und wollte uns Zuschauern erneut klar machen, dass Oliver vermutlich nie ein normales, glückliches Leben beziehungsweise eine Beziehung führen kann, solange er als Arrow tätig ist. Somit ging die Handlung um Carrie fast schon in dem anderen Liebessalat unter und man wird sie recht schnell wieder vergessen. Einzig und alleine die Tatsache, dass sie nun ein Teil des Suicide Squad ist, erfreut und lässt die Hoffnung zurück, dass wir Carrie bald einmal wieder in Action sehen werden und dann kann sie hoffentlich auch ein wenig mehr von sich überzeugen.

"I'm not your mother, or your wife, or your maid."

Die Flashback-Szenen dienten ebenfalls hauptsächlich dem Zweck aufzuzeigen, dass sich Oliver sehr wohl nach einem normalen Leben und einer glücklichen Familie sehnt, sich aber nach wie vor wie ein Außenseiter fühlt und glaubt, dass er sein Doppelleben als Arrow und Oliver Queen nicht unter einen Hut bringen kann. Dieses Mal stand jedoch vielmehr die Interaktion zwischen Oliver und Tatsu im Vordergrund, was mir gut gefiel. Nach wie vor hat Tatsu ihre Schwierigkeiten sich an Olivers Anwesenheit zu gewöhnen und so verschenkt sie keine Gelegenheit ihr Missfallen gegenüber Oliver auszudrücken. Amüsant war aber dann die Tatsache, dass Oliver gar nicht weiß, wie er seine eigene Wäsche macht und hier doch noch ein wenig das Image des verwöhnten Billionärs durchsickert. Spannend wurde es dann, als Maseo nach einem Einsatz nicht nach Hause zurückkehrte und kein Lebenszeichen mehr von sich gab. Ehrlich gesagt, habe ich in diesem Moment schon befürchtet, dass Maseo tatsächlich tot oder zumindest verschwunden ist, daher war ich sehr froh, als er schlussendlich doch wohlbehütet nach Hause kam und seine Familie in die Arme schließen durfte. Mit der gemeinsamen Suchaktion scheinen sich Oliver und Tatsu nun auch ein wenig näher gekommen zu sein, sodass zu hoffen bleibt, dass sie sich in Zukunft besser verstehen und auch mehr interagieren werden.

"Oh God. I have a type."

Die Storyline, welche mich in dieser Folge am meisten überzeugen und vor allem auch unterhalten konnte, war die Geschichte rund um Felicity und Ray Palmer. Ich schätze die Interaktion zwischen diesen beiden sehr und mir gefällt es sehr gut, dass sich Ray weiterhin so rührend und charmant um Felicity bemüht. Dieses Mal schenkt er ihr sogar ein überteures, umwerfendes Kleid, überreicht ihr zusätzlich eine Millionen schwere Diamantkette und führt sie dann zum Essen aus. Ja, dieser Mann hat Klasse und weiß, was er will! Aus diesem Grund finde ich es auch vollkommen in Ordnung, dass Felicity Rays Charme am Ende dieser Folge nachgibt und es zwischen den beiden zu einem ersten Kuss kommt. Zwar bin ich doch eher ein "Olicity-Fan", dennoch gönne ich es Felicity, dass sie glücklich ist und ihr Leben lebt, anstatt darauf zu warten, dass Oliver endlich einsieht, dass er sowohl mit ihr (oder meinetwegen mit jemand anderem) glücklich sein kann, als auch als Arrow durch die Straßen zu ziehen. Besonders amüsant war auch die Szene, als Felicity in Rays Workout platzte und erkannte, dass sie eindeutig einen bestimmten Männertyp bevorzugt: Männer, welche hart trainieren und als Helden unterwegs sind. Richtig, auch Ray ist ein Held und eine Comicfigur, wie wir in dieser Woche erfahren. Er trägt den Namen Atomic und scheint allerhand Fähigkeiten zu besitzen, welche wir in den kommenden Folgen hoffentlich in Aktion sehen werden. So wie es scheint, bleibt Ray also doch einer der Guten und so braucht man vorerst auch keine Sorge zu haben, sollte sich zwischen Felicity und Ray nun mehr als eine platonische Geschäftsbeziehung entwickeln.

Einige Randbemerkungen:

  • Sehr filmklassisch wurde die Szene am Ende der Folge inszeniert, als sich Oliver dann doch zusammen nahm, um Felicity seine wahren Gefühle zu offenbaren. Natürlich muss er genau in dem Moment in ihr Büro platzen, als diese dabei ist Ray zu küssen. So muss Oliver nun die Konsequenzen seines Verhaltens und seiner Entscheidungen tragen und vorerst mit der Tatsache leben, dass Ray ihm zuvor kam und sich Felicity womöglich auf eine Beziehung mit ihm einlässt. Dennoch kann ich meine Freude darüber nicht abstreiten, dass es mir doch gefiel Oliver eifersüchtig und schlussendlich doch schon verzweifelt zu sehen, dass er seine Traumfrau an jemand anderen verloren hat.
  • Nichtsdestotrotz empfand ich Diggles kleine Ansprache gegenüber Felicity doch etwas unfair, schließlich versucht sie nur ihr Leben zu leben und glücklich zu werden. Es steht weder Oliver noch Diggle zu Felicity dafür Vorwürfe zu machen, insbesondere, wenn Oliver derjenige war, welcher die Entscheidung traf keine Beziehung mit Felicity zu führen. So rührend, wie ich Diggles Eingreifen in Bezug auf Oliver fand, desto mehr störte es mich, dass er Felicity ein schlechtes Gewissen einreden wollte, sodass es mehr als berechtigt war, dass sich Felicity verteidigte.
  • "This is Felicity Smoak, Vice President of Palmer Technologies." Nicht nur, dass Felicity ein Kleid und Schmuck bekommt sowie zum Essen ausgeführt wird, nein, sie wird auch sogleich zur Vizepräsidenten der neubenannten Firma Palmer Technologies befördert. Ich bin gespannt darauf, wie sie ihre Arbeit bei Ray und im Team Arrow vereinbaren wird. Zwar hat es in den vergangenen Folgen noch ganz gut funktioniert, doch als Vizepräsidentin und Vertraute von Ray wird sie in Zukunft sicherlich noch mehr Aufgaben erhalten, sodass es vielleicht schwierig wird, auch weiterhin für Oliver zu arbeiten. Ein kleines Detail am Rande, was hierbei auch sehr amüsant gestaltet wurde, war die Tatsache, dass Ray in seiner Pressekonferenz Olivers Worte im Voiceover exakt übernahm und auf seine Firma anpasste ("… to be so, we have to become something else.").
  • Thea scheint einen neuen potenziellen Lover zu bekommen, welcher der DJ ihres Clubs ist. Diese Woche spielte sie zwar keine besonders große Rolle, sodass abzuwarten bleibt, welche Rolle Chase in Zukunft noch spielen wird, ob er ebenfalls Geheimnisse hat oder einfach nur ein begeisterter DJ ist, welcher Frauen auch mal spontan küsst. Interessant bleibt auch die Tatsache, wie Roy darauf reagieren wird, wenn er erfährt, dass Thea womöglich einen neuen Mann an ihrer Seite hat.
  • Ein großer Pluspunkt verdient auch die kurze Abschlussszene, als Oliver und Roy schließlich bei Diggle und Lyla Zuhause auftauchen, um mit ihnen gemeinsam zu dinieren. Diese Szene zeigte sehr schön, dass Team Arrow wirklich eine kleine Patchwork-Familie ist, die stets füreinander da ist und sich gegenseitig unterstützen. Nach dem Fiasko mit Felicity braucht Oliver eine kleine Auszeit und auch Roy, welcher nach wie vor unter dem Mord an dem Polizisten leidet, kann auch eine Abwechslung vertragen, sodass es schön war, die beiden in guten Händen und guter Gesellschaft zu wissen.
  • Die letzten Sekunden boten uns schließlich eine kleine Vorschau auf die kommende Episode, welche uns einen hoffentlich spannenderen Bösewicht liefert. Boomerang kommt nach Starling City, doch nicht nur das, wir dürfen uns auch auf ein Wiedersehen mit Barry Allenfreuen!

Fazit

#3.07 Draw Back Your Bow konnte mehr durch die wunderbaren und amüsanten Charaktermomente überzeugen, als durch den Bösewicht der Woche. Cupid diente leider mehr dazu den roten Faden aufrechtzuerhalten und die gegenwärtigen Probleme im Privatleben von Oliver aufzuzeigen, als wirkliche Spannung und Action zu verbreiten. Dafür stellte man wieder einmal die einzelnen Charaktere ins Rampenlicht, sodass man nicht enttäuscht über diese Episode sein kann.

Melanie E. - myFanbase

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