Review: #3.12 Der Aufstand
#3.12 Uprising brachte Oliver zurück in seine Stadt, lieferte uns gleichzeitig aber so viele kleine Handlungsstücke, sodass die Rückkehr am Ende schließlich zu kurz und emotionslos ausfiel und man mehr enttäuscht als zufrieden zurückbleibt.
"I've been gone and I'm sorry, sorry for what the city has had to endure in my absence. But you did endure it and the evidence of that struggle is lying at my feet. You did not fail this city and I promise I will not fail you by leaving it again."
Beginnen wir sogleich mit dem Punkt, auf welchem das eigentliche Augenmerk hätte gelegt werden sollen: Olivers Rückkehr von den Toten nach Starling City. Zunächst soll jedoch festgehalten werden, dass ich die Idee, Oliver scheinbar sterben zu lassen, damit die anderen Charaktere von Team Arrow einmal glänzen und sich beweisen können, wirklich gut fand, da man bereits seit geraumer Zeit gemerkt hat, dass man sich zu stark alleine auf Oliver konzentriert und somit kein Raum für die anderen Figuren bleibt. Außerdem hat man #3.09 The Climb so spannend und faszinierend gestaltet und auch die beiden darauffolgenden Episoden ohne Oliver in der Stadt konnte man gut meistern, sodass die Enttäuschung in dieser Folge leider groß ist. Nicht nur, dass Olivers Rückkehr am Ende doch viel zu schnell inszeniert wurde und man sich damit ruhig noch einige Episoden Zeit hätte lassen sollen. Auch die fehlenden Reaktionen der Figuren, welche so überhaupt nicht emotional werden wollten, lösen bei mir persönlich Frustration aus. Bezüglich Olivers Auferstehung von den Toten hätte man die finale Schlacht gegen Brick ruhig in die Länge ziehen können, sodass Arrow im letzten Moment aus dem Nichts auftaucht und sein Team und die Menschen aus den Glades rettet und somit seine Rückkehr feiert. Stattdessen entschied man sich dafür, einen grünen Pfeil in die Menge zu werfen, sodass zumindest Roy und Laurel ein kurzes "Oh, Oliver ist wieder da" von sich geben, gefolgt von einer doch recht 0815-inszenierten Rede von Arrow an die Leute von Starling City.
Die größte Enttäuschung für mich war aber dann wirklich, dass keiner von Team Arrow irgendwelche Emotionen angesichts Olivers Rückkehr zeigte und sowohl Diggle als auch Roy Oliver lediglich die Hand schüttelten, so, als wäre er tatsächlich nur für ein paar Wochen im Gefängnis gesessen und hätte keinen Handyempfang gehabt – so wie Oliver seine Abwesenheit Thea erklärte. Ausschließlich Felicity wagte es ein wenig mehr Gefühl zu zeigen und nahm Oliver erstmals erleichtert in die Arme, doch auch dieses Wiedersehen hätte man so viel besser inszenieren können, doch dazu komme ich noch. Die Tatsache, dass weder Diggle noch Roy oder Felicity Oliver irgendwelche Fragen bezüglich seiner mysteriösen Wiederauferstehung stellen, finde ich ja generell sehr fragwürdig und schräg. Ich persönlich würde dann doch gerne wissen, was ihm passiert ist und wie in aller Welt er einen Messerstich mitten ins Herz und einen metertiefen Fall von einer Klippe in Eiseskälte überstanden hat. Generell finde ich die Erklärung, Oliver hätte dank Tatsus magischer Penicilin-Kräutermischung all dies überlebt, nach wie vor nicht zufriedenstellend und hoffe, dass man sich hierbei noch etwas einfallen lässt.
"Thea, I know you want to believe there's more to me than a killer, but the fact is, there's not. That man died with his wife."
Auch bezüglich Malcolms Handlungsstrang bin ich noch nicht zur Gänze überzeugt, weiß ich nicht, ob mir seine "Redemption-Story" zusagt. Es hat bereits seit einigen Folgen Anzeichen dafür gegeben, dass man nun versucht Malcolms Charakter vom bösen Mörder in einen liebenden Vater zu verwandeln, doch bisher konnte mich dieser Aspekt nicht wirklich begeistern oder überzeugen. Natürlich sollte man einem Menschen nicht bis in alle Ewigkeit für vergangene Taten nachträglich sein, doch da wir über Malcolms manipulative Fähigkeiten seit Beginn der Serie Bescheid wissen, ist es einfach schwer zu glauben, dass er sich nun ändern möchte, selbst wenn es für Thea wäre. So bleibt für mich vermutlich erst einmal die Option offen das Ganze abzuwarten, bis ich mein endgültiges Urteil über Malcolm fälle.
"Only the student will have hope of defeating the master."
Die Flashbacks in dieser Woche führten uns in die Vergangenheit von Malcolm und zeigten seine Wandlung vom sorgenden Ehemann und Vater zum kaltblütigen Killer. So spannt man nun gleichzeitig den Bogen zu Olivers Mission Ra’s al Ghul zu überwältigen, indem Malcolm Oliver in Zukunft trainieren wird. Dieser Aspekt gefällt mir schon etwas besser und die Zusammenarbeit von Oliver und Malcolm dürfte sicherlich auch spannend werden, auch wenn ich noch nicht ganz nachvollziehen kann, dass Oliver, nach allem, was Malcolm ihm und seiner Familie und seinen Freunden angetan hat, sogleich mit Malcolm trainieren möchte und diese Entscheidung nicht zu überdenken scheint. Vielleicht liegt dies aber auch nur daran, dass er keinen anderen Ausweg in der Bekämpfung von Ra’s al Ghul sieht, als Hilfe von Malcolm anzunehmen, da wir in dieser Episode mehrmals hörten, dass nur der Schüler die Hoffnung hat den Meister zu bekämpfen.
Thea
Das Verbindungsglied zwischen Oliver und Malcolm ist Thea, welche in der gesamten Story rund um Saras Mord und Ra’s al Ghul eine entscheidende Rolle einnimmt, auch wenn diese noch gar nichts davon weiß. Und hier sind wir auch schon am Aspekt angelangt, mit welchem ich seit geraumer Zeit meine Probleme habe: Thea wird nach wie vor in so ziemlich jeder Angelegenheit im Dunkeln gelassen und belogen. Weder ist ihr bewusst, dass ihr Vater nach wie vor ein Killer ist, welcher nach seinem eigenen Vorteil aus ist (auch wenn man dies nun anscheinend ändern möchte), noch weiß sie, dass sie es war, welche Sara mit drei Pfeilen in den Bauch umgebracht hat. Doch die Liste ist hier noch gar nicht beendet, denn auch wenn Thea bereits im Bilde darüber ist, dass Roy an der Seite von Arrow als Arsenal durch die Straßen zieht, ist es ihr nicht vergönnt eins und eins zusammenzuzählen und zu erkennen, dass Oliver in Wahrheit Arrow ist. Besonders in der Szene, als Oliver nach Hause kommt und Thea soeben die Nachrichten schaut, in welchen die Rückkehr von Arrow gefeiert wird, hätte sie doch zumindest ein wenig Skepsis zeigen können oder nicht? Es war schließlich nicht das erste Mal, dass Oliver plötzlich verschwinden musste und keine plausible Erklärung parat hatte. Ich hoffe sehr, dass man Thea endlich mit der Wahrheit konfrontiert und sie nicht länger als Lügenobjekt ausnutzt. Ich habe es schon einmal gesagt, dass Thea es nicht verdient hat, so hintergangen zu werden und daher hoffe ich, dass man dem so bald wie nur möglich endlich ein Ende setzt.
"That woman running around in black leather tonight; that wasn't Sara." - "Of course it was, who else would it be?"
Beenden sollte man auch die Lügengeschichte, welche man Quentin Lance Folge für Folge auftischt. Es ist doch wirklich ärgerlich, wie viel Lügen bei "Arrow" im Umlauf sind! Doch das Spiel, welches Laurel hier mit ihrem Vater spielt, um ihn angeblich zu beschützen, wurde bereits in der vorherigen Folge zu weit getrieben, sodass sie lieber bald mit der Wahrheit ans Licht kommen sollte, bevor Lance noch mehr Schaden und Schmerz hinzugefügt wird. Immerhin wird er nach dem Gespräch mit Sin nun ein wenig skeptisch geworden sein, ob Sara tatsächlich wieder in Starling City ist, auch wenn er mit ihr kommuniziert hat. Mir hat es sehr gut gefallen, dass wir Sin wieder einmal zu Gesicht bekommen haben und sie diejenige war, welche Lance darauf aufmerksam machte, dass die Frau im schwarzen Leder nicht Sara ist. So stellt sich nun aber die Frage, warum Lance dies nicht auch schon früher erkannt hat? Als Detective und Vater wird er doch wohl seine beiden Töchter auseinander halten und unterscheiden können, selbst wenn Laurel wie ihre Schwester gesprochen hat und die Stimme veränderte, denn warum sollte er sogleich wissen, dass sich Roy hinter dem Kostüm von Arsenal befindet, aber nicht erkennen, dass eine andere Person hinter der Maske von Sara steckt? So bleibt zu hoffen, dass er bald über die wahren Begebenheiten rund um Saras Tod und Laurels neuer Identität informiert wird und seiner Tochter die Lügen irgendwann verzeihen kann.
"Before you left, the last thing you said to me was that you loved me. Now you're back and the first thing you tell me is that you're working with the man who turned your sister, a woman you're supposed to love, into a killer who killed a woman you used to love! I don't want to be a woman that you love."
Beim Stichwort Verzeihung kommt mir dann schließlich noch der Dialog zwischen Oliver und Felicity in den Sinn, welcher dann zumindest einen Teil der erwarteten und gewünschten Emotionen mit sich brachte und somit überzeugen konnte, vor allem durch Felicitys ehrliche Worte. Mir gefällt es sehr gut, dass sie Oliver sogleich die Meinung bezüglich der Zusammenarbeit mit Malcolm sagt und zudem das ausspricht, was ich mir gedacht habe: Warum kann Oliver nicht einmal sein neu gewonnenes Leben genießen und zumindest für einen Abend sonstige Probleme und Sorgen vergessen, um die Wiedervereinigung mit seinen Freunden zu feiern? Da kommt er nach einem Monat (!) wieder daher gelaufen, erst kürzlich nach einer traumatischen Schlacht beinahe gestorben, um sogleich davon zu erzählen, dass er mit Malcolm trainieren möchte, um in späterer Folge Ra’s al Ghul umzubringen, anstatt sich erstmals zu freuen, dass er überhaupt noch am Leben ist?!
Ich persönlich hätte es auch lieber gesehen, dass Oliver sein Leben überdenkt und seine inneren Kämpfe - bezüglich dem Leben von Arrow und Oliver Queen unter einen Hut zu bringen - zumindest ein wenig bekämpft. Stattdessen geht er in die vollkommenen andere Richtung und enttäuscht dabei nicht nur Felicity, sondern auch uns Zuschauer. Ich hoffe sehr, dass Oliver durch Felicitys Ansprache zum Nachdenken kommt und sich ihre Worte zu Herzen nimmt. Wenn er Felicity wirklich liebt, sollte er sich nicht allzu lange Zeit lassen, um einen Schritt zu wagen, denn auch sie wird nicht ewig auf ihn warten und durch ihre Zusammenarbeit mit Ray könnte sie, schneller als man glaubt, einen neuen Liebhaber in ihrem Leben haben.
Wünsche für die Zukunft
- Wie bereits oben erwähnt, hoffe ich, dass Lance in den kommenden Episoden die Wahrheit über Sara erfahren wird und diese Lüge ad acta gelegt werden kann.
- Auch für Laurel wird es Zeit, über die wahren Umstände von Saras Tod informiert zu werden, da sie nach wie vor nicht weiß, wer ihre Schwester tatsächlich auf dem Gewissen hat.
- Schlussendlich soll auch Thea endlich die ganze Wahrheit wissen: angefangen von Olivers Identität bis hin zu den fatalen Taten ihres Vaters inklusive ihres (unter Drogeneinfluss) begangenen Mordes an Sara.
- Hoffentlich erfahren wir in den kommenden Episoden, wie Oliver überleben konnte. War es tatsächlich nur das wundersame Heilmittel von Tatsu oder werden wir doch noch etwas vom Lazarus Pit hören?
- In Zukunft werden angefangene Handlungsstränge hoffentlich wieder aufgenommen und weitererzählt, wie beispielsweise Ray und seine Mission als ATOM oder auch Chase, der DJ, welcher ebenfalls für die League of Assassins tätig ist.
- Zum Schluss bleibt noch zu wünschen übrig, dass wir einige der Nebencharaktere, welche man doch ins Herz geschlossen hat, ruhig öfters sehen kann, wie zum Beispiel Sin oder Wildcat alias Ted Grant.
Fazit
Nicht alles hat man in #3.12 Uprising falsch gemacht. Das Zusammenspiel zwischen Arsenal und Black Canary war sehr eindrucksvoll, wobei man Laurel hier ein großes Lob zusprechen muss, da sie sich Woche um Woche verbessert und keineswegs ein Klotz am Bein ist. Dennoch sind nach wie vor viel zu viele Lügen im Umlauf, welche einigen Charakteren mehr Schaden hinzufügen, als helfen, sodass dem ein baldiges Ende gesetzt werden sollte. Die Rückkehr von Oliver beziehungsweise Arrow nach Starling City fiel im Großen und Ganzen aber, hingegen meinen Erwartungen, zu kurz, unspektakulär und emotionslos aus, sodass hier die Enttäuschung überwiegt.
Melanie E. - myFanbase
Die Serie "Arrow" ansehen:
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Diskussion zu dieser Episode
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: UprisingErstausstrahlung (US): 04.02.2015
Erstausstrahlung (DE): 18.05.2015
Regie: Jesse Warn
Drehbuch: Beth Schwartz & Brian Ford Sullivan
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