Bewertung

Review: #1.13 Die letzte Schlacht

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Sam Witwer

Nach einem vorgezogenen Cliffhanger in der letzten Folge, den man üblicherweise eigentlich im Staffelfinale sieht, bekommen wir diesmal die Auflösung zu Aidans dramatischer Nahtoderfahrung und Sallys Tür ins Jenseits.

Probleme über Probleme

Eines der größten Probleme diesmal hat dann auch Sally, denn nach Bishops Angriff auf Aidan geht sie erst einmal nicht durch ihr Portal, sondern kümmert sich um ihren verwundeten Mitbewohner. Als sie schließlich irgendwann doch wieder nach Hause kommt, ist ihre Tür weg und sie kann plötzlich Gegenstände berühren und sie bewegen. Blöd für sie, gut für uns. Denn eigentlich hatte man nun nicht wirklich glauben können, dass die nächste Staffel ohne Sally stattfinden würde. Das wäre zwar mal höchst interessant gewesen, wird aber vermutlich nie passieren. Insoweit wurde die Geschichte gut gelöst und hat Sally sogar noch mit neuen Fähigkeiten in die nächste Runde geschickt. Auch eine feine Sache.

In der nächsten Misere steckt dann natürlich Aidan, der eine Ewigkeit dafür braucht, um seine Wunde heilen zu lassen. Klar, so ganz ohne frisch gezapftes Menschenblut geht nichts. Das stellt sich dann bald auch als großer Knackpunkt der Folge heraus, da Bishop Wind davon bekommt, dass Aidan noch auf der Erde wandelt und der Sache nun endlich ein Ende bereiten will. Doch um gegen seinen Macher zu kämpfen, braucht er eben mehr als ein paar lumpige Konserven. Hier kommt Celine ins Spiel, deren Geschichte somit auch einen Abschluss findet. Sie bietet Aidan ihr Blut an, da sie lieber durch ihn als durch ihren Krebs sterben würde. So willigt er ein und obwohl man Celine deswegen nicht wiedersehen wird, war ihr Freitod eine der besten Szenen der Folge, da sie einem richtig nah gegangen ist. Ich wage sogar makabererweise zu schreiben: zum Sterben schön. Trotzdem hoffe ich weiterhin, dass wir in der nächsten Staffel Celines Tochter kennenlernen, denn ich denke, sie wird durchaus noch für eine Überraschung gut sein.

Auch Josh steckt diesmal ein wenig in der Tinte. Einmal läuft es mit Nora alles andere als rosig, da er noch immer Geheimnisse vor ihr hat und sie immer misstrauischer wird. Das alles rutscht aber wegen Aidans Fehde mit Bishop erst einmal in den Hintergrund, da Josh beschließt, selbst anstatt seines Freundes gegen den Vampiroberboss zu kämpfen. Dass das eine ziemlich blöde Idee ist und so vermutlich nicht stattfinden wird, zumal Aidan bereits Celines Blut getrunken hat, war wohl recht offensichtlich. Nur ich habe mal wieder gekonnt alle Zeichen ignoriert und habe mich auf eine Schlacht Wolf gegen Vampir gefreut. Da interveniert aber Sally, die Aidan von Joshs heimlichen Plan erzählt hat und sperrt ihn im Kellerraum des Krankenhauses ein. Und da beginnen die Probleme des Wolfes erst recht, denn Nora folgt ihm dort hinunter. Hat hier noch irgendjemand ein Déjà-vu, das an den Cliffhanger der Pilotepisode erinnert? Den guten Willen dahinter erkenne ich aber an, da es Zeit wurde, dass Nora endlich von Joshs wahrem Wesen erfährt und es sehr unwahrscheinlich war, dass er einfach mit der Sprache herausrückte. Von daher lasse ich das so durchgehen, vor allem da die Entwicklung eine schöne Werwolf-Nora-Szene für einen bereithielt, in der deutlich wurde, wie wichtig die Krankenschwester für Josh ist. Und offenbar auch für seinen Wolf.

Was machen wir jetzt?

Aidan gewinnt also den Kampf gegen Bishop, das war aber nun wirklich nicht anders zu erwarten. Natürlich ist es sehr schade, dass dieser für die nächste Staffel nicht mehr zur Verfügung steht, aber das bietet natürlich mehr Raum für andere, großartige Darsteller. In den letzten paar Minuten denkt man deshalb schon fast, man würde ohne viele Cliffhanger in die nächste Season rutschen, aber so sollte es dann auch nicht sein. Nora erkennt, dass Josh nur durch Kratzer von einem anderen Werwolf verwandelt wurde und entdeckt an sich auch ein paar der Male von der Begegnung im Keller. Das kann ja heiter werden. An der Stelle bitte ich erneut um eine etwas allwissendere Werwolf-Persönlichkeit, die ein bisschen Licht in das bisherige Mysterium der Wesen bringt. Möglicherweise braucht es mehr um ein Wolf zu werden als nur ein paar Wunden?

Was Sally in der nächsten Staffel blüht, wird sehr wage gehalten. Allerdings kündigt sie an, nach ihrer Familie und Freunden sehen zu wollen und ich denke, dass kann durchaus gut werden. Doch ein anderer großer Brocken wird in der letzten Minute Aidan vor die Füße geworden. Hegeman ist wieder da, soll ihn zu irgendeiner wichtigen Vampirfrau bringen und erklärt ihn nach Bishops Tod zum neuen Chef von Bostons Clan. An der Stelle könnte ich einen Witz bezüglich der Parallelen zu "Der Denver-Clan" machen, aber stattdessen rege ich mich lieber über diese Wendung auf. Denn das schmeckt mir so gar nicht. Die ganzen mafiaartigen Machenschaften der Vampire werden langsam ein bisschen zu viel, um sich noch mit gutem Willen eine zweite Staffel dazu anzusehen, vor allem da klar ist, dass auch Aidan da keine Lust drauf haben wird. Vielleicht wird das alles gar nicht so schlimm, wie ich es mir gerade ausmale, aber ich sehe hier durchaus Gefahr, dass Aidans kommenden Geschichten mit Radau an die Wand gefahren werden könnten. Hoffentlich halten die Drehbuchschreiber noch eine Überraschung für uns bereit.

Fazit

Ohne Frage war dies ein würdiges Finale für die erste Staffel von "Being Human". Es blieb fesselnd, viele Handlungen wurden zu Ende erzählt und man hat schon einen gewissen Ausblick bekommen, wo es in Zukunft mit der Serie hingehen könnte. Wie befriedigend oder nicht das dann letztendlich wird, bleibt abzuwarten.

Luisa Schmidt – myFanbase

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