Bewertung

Review: #1.04 Held

Foto: Michael McKean, Better Call Saul - Copyright: Ursula Coyote for Netflix, Inc.
Michael McKean, Better Call Saul
© Ursula Coyote for Netflix, Inc.

In dieser Episode ging es weiter mit den Kettlemans und Jimmy feilt an seiner Karriere. Dabei trifft er ein paar fragwürdige Entscheidungen, kann am Ende aber doch einen Gewinn für sich verbuchen. Es wird sich zeigen, welche Rolle diese Folge im Gesamtverbund der Staffel spielen wird. Insgesamt hatte sie jedenfalls ein paar amüsante Momente zu bieten, doch stach für mich nicht wirklich sonderlich heraus.

"S'all good, man!"

In dieser Episode erfahren wir im Teaser wieder ein wenig zu Jimmys Background. Oder sollte ich lieber Saul Goodmans Background sagen? Denn dessen Name taucht hier wieder unerwarteter Weise auf, in einer von Jimmys früheren Intrigen, mit denen er sich über Wasser gehalten hat. Von der Wendung, dass er mit dem angeblichen Toten unter einer Decke steckte, um sich Geld zu erschleichen, war ich doch sehr überrascht, muss ich zugeben. Generell überrascht es mich ein wenig, dass sich Jimmy teilweise so verhält, da ich in ihm doch irgendwie auch eher einen liebenswerten, gutherzigen Charakter sehe. Vielmehr würde mich interessieren, wie es überhaupt dazu gekommen ist, dass Jimmy so weit ging und schließlich im Gefängnis landete.

Zurück zur Gegenwart, denn da war ich echt geflasht von den Kettlemans. In der Serie sieht das noch lustig aus. Weniger lustig ist es dann, wenn man solchen Menschen in der Realität begegnet. Leider muss ich sagen, dass ich auch schon engeren Kontakt mit Personen hatte, die meinen, dass es in Ordnung wäre, seiner Firma Geld zu nehmen, wenn die einen nicht entsprechend der harten Arbeit, die man für sie entrichtet, entlohnt wird. Deshalb war diese Szene für mich in gewisser Weise "close to home". Alles in allem stimmte mich die Angelegenheit aber eher traurig, nachdem sich Jimmy so viel Mühe gab für sich zu werben und Mrs. Kettleman dann nur damit endete: "You're the kind of lawyer guilty people hire..." Da tat er mir wirklich irgendwie leid, besonders da die Kettlemans mit ihren Vergleichen ihrer Tat und Sklaverei nun wirklich keine Sympathiepunkte mehr gewinnen konnten. Daher hat es mich auch nicht wirklich überrascht, dass er das Geld angenommen hat. Vielmehr überraschte mich ehrlich gesagt, wie er es anschließend ausgab. Seine späteren Fähigkeiten zur Geldwäsche stellte er hier jedenfalls bereits unter Beweis.

Good Samaritan

Beim Anzug war ich noch sehr angetan, denn der passt und steht ihm wirklich viel besser als das bisherige übergroße Teil, das ihn fast verschluckte. Dass er dann Hamlin imitierte und dabei zur Weißglut brachte, war schon irgendwie lustig und auch nachvollziehbar, aber dass er da so ein hohes Risiko einging, das viele Geld auszugeben, nur um jemand anderem eins auszuwischen, der ihn in der Vergangenheit zugegebenermaßen nicht gut behandelt hat, ist in seiner Situation schon ziemlich waghalsig. Glücklicherweise ist Jimmy ein schlaues Köpfchen und sehr einfallsreich und findet so immer eine Lösung. Ich muss zugeben, dass ich zuerst auch auf seinen PR-Stunt hereingefallen bin. Erst als die beiden sich abgeklatscht haben, wurde mir klar, dass das ein abgekatertes Spiel war. Ich hatte mich allerdings schon gewundert, dass er da so mutig war und beherzt in die Situation eingriff. Spontan kommt mir da der Gedanke, dass Jimmy vielleicht auch in der Politik ganz gut aufgehoben wäre.

Das Plakat war nun wirklich auch einfach nur schrecklich und schlimm, vor allem die Frisur. Besser gefallen hat mir wieder Kim, deren Darstellerin Rhea Seehorn ich schon in "Whitney" sehr ansprechend fand. Sie und Jimmy gefallen mir zusammen und ich finde es auch ganz süß, wie er sich um sie sorgt. Jimmy hat irgendwie so einen naiven Jungen-Charme teilweise an sich, was bei dem, was er schon alles getan und erlebt hat, doch irgendwie überraschend ist. Dass er Chuck seinen Stunt verheimlicht, war irgendwie klar, aber auch nicht sehr clever. Es war schon super strange anzusehen, wie der dann mit seinem Alu-Mantel über die Straße hechtete, um eine Zeitung zu klauen. Oder vielmehr, der Nachbarin abzukaufen. Ich bin gespannt, was er darüber denkt und ob er Jimmy darauf ansprechen wird.

Ansonsten gab es noch sehr kleine Szenen mit Mike und Nacho. Letzteren werden wir wohl sicher bald wiedersehen. Bei aller Mühe hat Jimmy ihn sicherlich nicht von seiner Meinung überzeugen können. Ich finde es nach wie vor süß, wie Jimmy versucht zu Mike Kontakt aufzunehmen, der zu keinem Zeitpunkt sein Interesse daran bekundet, eher im Gegenteil. Mike ist eine harte Nuss. Und ich bin schon gespannt, wann Jimmy anfängt, sie zu knacken.

Fazit

Die Episode war nett anzusehen, aber brachte einen irgendwie nicht weiter und es gab auch wenig Eindrückliches, das einen Hinweis gegeben hätte, wie es in den kommenden Folgen weitergehen könnte. Aber noch bin ich zumindest gut unterhalten und auch Jimmy wächst mir immer mehr ans Herz. Deshalb habe ich auf jeden Fall die Hoffnung, dass noch packendere Folgen auf mich warten.

Nadine Watz – myFanbase

Die Serie "Better Call Saul" ansehen:


Vorherige Review:
#1.03 Nacho
Alle ReviewsNächste Review:
#1.05 Schäferbub

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier mit anderen Fans von "Better Call Saul" über die Folge #1.04 Held diskutieren.