Ein Überblick
CSI: Crime Scene Investigation
"CSI - Den Tätern auf der Spur" gilt als "Mutter" der heutigen Kriminalserien, bei denen nicht mehr die Ermittler im Vordergrund stehen, sondern die Ermittlungen an sich ("Procedurals").
Natürlich wird die Show von starken Charakteren, wie Gil Grissom (William L. Petersen, "CSI - Den Tätern auf der Spur") oder Mac Taylor (Gary Sinise, "CSI: NY") getragen, doch angesichts der spektakulären Techniken, die genutzt werden, um Verbrecher zu überführen, treten die Darsteller und ihre Figuren hinter die Wissenschaft zurück.
Dabei faszinieren wohl am meisten die High-Tech-Methoden, mit denen die Ermittler arbeiten. Flugbahnberechnung von Kugeln, Blutspritzer-Analyse, Tatortrekonstruktionen, Experimente und Tests, Haar- und Fingerabdruck-Analysen, all das macht "CSI" zu einer interessanten und innovativen Show. Die großartige Optik macht es möglich, dass jede Episode zu einer spektakulären Jagd auf Verbrecher wird, ohne, dass es jemanden stört, dass jeder einzelne Charakter durchaus ersetzbar wäre.
Nicht das "Wer" steht im Vordergrund, sondern das "Wie" - dabei stört es die Allgemeinheit kaum, dass viele Techniken durchaus an ihre Grenzen stoßen und es in der Realität kaum möglich ist, DNA-Tests in wenigen Minuten durchzuführen.
NCIS (Naval Criminal Investigative Service)
NCIS startete als Spin-Off der erfolgreichen Anwaltsserie "JAG – Im Auftrag der Ehre". Schnell wurde jedoch klar, dass es sich auch hier um eine Krimiserie handelte, bei der das Verbrechen und die Ermittlung im Vordergrund stehen.
"NCIS – ist das so was wie CSI?" lautete die Frage eines Officers, als Jethro Gibbs und seine Leute in der ersten Folge einen Tatort betraten. Die Produzenten wussten also, dass diese Frage früher oder später beim Publikum aufkommen würde und bauten dies humorvoll in den Piloten ein.
Wie "CSI" stützt sich auch "NCIS" auf die Ermittlungen, jedoch gibt es hier weitaus tiefgründigere Charaktere, die Ecken und Kanten aufweisen und unverwechselbarer sind, als die Ermittler der "CSI"-Serien. Doch auch hier geht nichts ohne die neuesten Technologien, um die von Säure zerfressene Nummernschilder wieder sichtbar machen und Fotos von möglichen Verdächtigen zu liefern, die in Spiegelungen in Windschutzscheiben von vorbei flitzenden Autos sichtbar sind.
Numb3rs
Jede neue Show versucht, das altbewährte "CSI"-Konzept zu adaptieren und doch etwas zu kreieren, das sich von anderen forensischen Serien unterscheidet. In "Numb3rs" ging man einen Schritt weiter als bisher. Die Handlung dreht sich weniger um die Spurensicherung, sondern vielmehr um die Vorhersage weiterer Verbrechen anhand modernster, angewandter Mathematik, vor allem der Numerik und der Wahrscheinlichkeitsrechnung.
Oftmals ist es jedoch genau das, was der Serie im Weg steht. Der Durchschnittszuschauer kann kaum etwas mit den komplexen Berechnungen anfangen, studierte Mathematiker und Ingenieure schütteln jedoch allzu oft über die abstrusen Berechnungen den Kopf. Während die Show in den USA gute Zuschauerzahlen erzielt, hat es "Numb3rs" in Deutschland wesentlich schwerer und fristet seit kurzem sein Dasein im Spät-Abend-Programm.
Without a Trace – Spurlos verschwunden
Auch diese Show lässt sich in die Kategorie der so genannten Procedurals einordnen – es kommt auch hier eher auf die Ermittlungen als auf die Ermittler an. Jerry Bruckheimer adaptierte in "Without a Trace" das Konzept einer New-Yorker Spezialeinheit des FBI. Die Fälle decken dabei die gesamte Bandbreite des "Verschwindens" ab: Entführungen, Mord oder Fahrerflucht. Hier stehen Hypothesen und Ermittlungen im Vordergrund, es wird weniger mit Rückblenden gearbeitet und weniger technische Geräte eingesetzt.
Post Mortem
Auch in Deutschland entschloss man sich nach sieben Jahren, auf den erfolgreichen Zug aufzuspringen und eine "CSI"-ähnliche Serie zu produzieren – "Post Mortem" war geboren. Man versuchte sich so weit wie möglich am Vorbild zu orientieren und doch eine gewisse Eigenständigkeit zu bewahren, was leider nur bedingt gelang. Zu sehr erinnerte die Produktion an "CSI" – das Team, die Ermittlungen, die Methoden. Leider gab es nichts Neues. Was der Serie außerdem lange im Weg stand, waren die ungeheurer vielen Schnitte (bis zu 1500 in 45 Minuten). Viele Zuschauer zeigten sich irritiert und schalteten ab. Gegen Ende der ersten Staffel beschloss man, die Kamera wieder ruhiger einzusetzen und hofft auf mehr Erfolg in Staffel 2.
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