Bewertung

Review: #7.09 Das Blaue vom Himmel

Foto: Emily Deschanel & TJ Thyne, Bones - Die Knochenjägerin - Copyright: Fox and its related entities. All rights reserved.
Emily Deschanel & TJ Thyne, Bones - Die Knochenjägerin
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Es ist fast zum Heulen. Ist es denn wirklich nötig, dass man eine gute Episode immer mit durchwachsenen bis schlechten Episoden umrahmt? Es ist ja wirklich traurig, aber #7.09 The Don't in the Do ist leider wieder kein Glanzstück dieser doch sehr durchwachsenen Staffel. Ja, durchwachsene Staffel, das kann man nun mit dieser Episode wirklich einheitlich behaupten. Es sind nur noch vier Episoden bis zum Staffelende und trotzdem wirft man einer gerade wieder angelaufenen schönen Storyline Knüppel zwischen die Beine. Fast muss man ja meinen, dass die Autoren einem verhöhnen wollen. Doch ich sollte von Anfang an beginnen.

Das bisschen Crazy, auf dem jede Episode von "Bones" irgendwo fußt, findet sich auch in dieser. Dieses mal ist es die Leiche, die von einer Gruppe Gläubiger auf einer Müllkippe gefunden wird, nun ja weniger gefunden, als dass sie auf sie hinab regnet. Denn Vögel haben sich an ihr gütig getan und fallen jetzt reihenweise tot vom Himmel ausgerechnet auf die Gottesfürchtigen. Schön selbstironisch wie man es von "Bones" kennt. Doch damit nicht genug. Man lässt in dieser Episode wieder Arastoo Vaziri auflaufen, einen der Charaktere, die einfach keine Bindung zum Publikum herstellen können. Dann verpasst man dem doch recht bodenständigen Wissenschaftler eine Storyline, dass man sich schämen muss. Er darf eine Arbeit veröffentlichen und will eigentlich, dass es niemand weiß. Nachdem er Hodgins unbedingt Hodgins mitteilen musste, dass dieser in diesem Artikel zitiert wird, weiß es bald auch schon Angela und natürlich das restliche Team. Damit die Storyline auch so richtig überflüssig wird, wird der Artikel am Ende doch nicht veröffentlicht. Was eigentlich genau so zu erwarten war. Keine großen Überraschungen an dieser Front.

Dafür präsentiert man dem Zuschauer eine Brennan, die mit sich selbst unzufrieden ist. Zugegeben, es ist witzig, wie verzweifelt Booth versucht ihr zu zeigen, dass sie noch immer die schönste Frau auf der Welt ist, dabei aber einfach keinen Erfolg hat. Er versucht es immer weiter und bemerkt dabei nicht, dass er sich immer weiter ins Abseits manövriert. Man muss lachen, keine Frage. Trotzdem ist diese Substory völlig unpassend. Brennan, die Frau der Wissenschaft, die soeben erst entdeckt hat, dass ihre kleine Tochter alles auf der Welt ist, das ihr etwas bedeutet, findet sich selbst weniger schön? Dazu kommt Angela, die auf dem totalen Beauty-Trip ist und ihre Freundin mit in ein Schönheits-Center nimmt. Es ist schwierig die Storyline einzuordnen. Auf der einen Seite ist da, wie gesagt Brennen, die sich nie zuvor so gegen ihren Charakter verhält. Auf der anderen Seite ist da Booth, zu welchem die Story, wie auch die Handhabung des Problems sehr gut passt. Er geht zusammen mit Sweets Dessous kaufen. Eine herrliche Szene. Zuletzt schenkt Booth Brennan die Wäsche und schwupps sind alle ihre Sorgen vergessen und sie will mit ihm ins Bett hüpfen. Bis zu dem Moment hätte man durch einen kleinen Kompromiss mit der Geschichte klar kommen können. Doch nun ist es einfach vorüber. Ich frage mich ernsthaft, ob die Autoren versuchen uns das Pairing ⁁Booth/Brennan näher zubringen oder unseren Verstand verhöhnen, indem sie eine solche Storyline schreiben. Ist es zu viel verlangt, das Niveau über mehr als 40 Minuten aufrecht zu erhalten?

Der Fall an sich hatte auch diesen bitteren Nachgeschmack. Diesen Nachgeschmack, dass man das alles schon irgendwie mal gesehen hat bei "Bones". Man kann es gar nicht so recht festmachen, es ist einfach der Allgemeineindruck, welcher zurück bleibt. Dazu kommt ein unglaubwürdig unwissender Hodgins, der einfach von nichts einen Plan in dieser Episode zu haben scheint. Zu all dem kommt noch ein Opfer hinzu, mit dem man sich als Zuschauer so gar nicht identifizieren kann. Ein eingebildeter, selbstverliebter und obendrein unsozialer Friseur, der mit all seinen Klientinnen schlief. Dazu ein Täter, der den Mann skalpierte, nur um einen Stuhl im Salon zu bekommen. Der erschlagenden Beweis um den Täter zu überführen, war das dieser das Haar des Toten aufbewahrt und im Salon hinter einer Gruppe von Perücken versteckt. Eckelig. Und zwar nicht faszinierend-ekelig, wie an es von "Bones" gewohnt ist, sondern ekelig, weil hier der Zuschauer der Leittragende ist.

Fazit

Am Ende hat der Zuschauer das Gefühl, dass irgendwie nichts in der Episode richtig zusammen passte. Es gab durchaus gute Elemente, aber leider ist der Gesamteindruck der Episode eher von tiefem Niveau. Vor allem Arastoos Storyline nervte, denn ständig fing er von dem Artikel an, nur damit am Ende nichts dabei heraus kommt und er eine fadenscheinige Lektion in Bescheidenheit lernt. Brennans neu entdecktes Unwohlgefühl ist absolut fehl am Platz. Es ist schade, dass man soeben erst ein Hoch erreicht hat und danach wieder so tief fallen muss.

Jamie Lisa Hebisch

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