Bewertung

Review: #1.09 Die Rettung

Ach Gott, was für eine emotional aufreibende Folge – schon wieder. Obwohl diese Folge erneut ein leichtes Übergewicht an emotionalen und traurigen Szenen und Ereignissen hatte, gab es doch auch einige besonders amüsante Momente (Kevin, du bist der Größte!) und ich hatte hinterher ein positives Gefühl. Viele Geschichten fanden hier ihren Abschluss und zwar einen mehr als zufrieden stellenden. Für mich die bislang beste Folge der Serie mit Hoffnung auf viel mehr davon.

Ich weiß gar nicht so recht, wo ich anfangen soll, also beginne ich einfach mal ganz vorne: Justin. Es ist wirklich traurig zu sehen, wie sehr Justin um die Anerkennung seiner Familie kämpft (kämpfen muss). Ich kann das sehr gut nachvollziehen und was Tommy später gegenüber Sarah äußert, sehe ich ähnlich. Irgendwie trägt jeder in der Familie eine gewisse Verantwortung, da keiner Justin wirklich ernst genommen hat. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie verletzend es für jemanden sein muss, von seiner eigenen Mutter zu hören, dass sie einen für zu schwach hält, besonders für einen jungen Mann. Die Szene zwischen Kitty und Nora, als Nora in Tränen ausgebrochen ist und sich zum ersten Mal öffentlich Schuld eingesteht, war wirklich herzergreifend. Besonders schön war es aber dann, als Justin später zu ihnen kam und sagte, dass es seine eigene Entscheidung war und keiner in der Familie sich Vorwürfe machen sollte. Das war für mich eine sehr gute Szene um dieser Geschichte einen kleinen Abschluss zu geben. Sicherlich wird uns die Justin- Irak- Story weiterhin beschäftigen, aber ich denke, dass die Selbstvorwürfe Noras und Kittys nun ein wenig abnehmen werden und die beiden es vielleicht endlich schaffen können, sich selbst zu vergeben.

Womit wir wieder beim nächsten Thema wären, das da lautet "Kitty". Dass Kitty den Senator um Hilfe gebeten hat im Austausch gegen ihre Verschwiegenheit bezüglich seiner Ehe im Interview, hat mich nicht geschockt, nicht mal überrascht. Ich kann das einfach nur zu gut nachvollziehen und Kitty tat mir besonders Leid. Nicht nur dass sie sich selbst sicherlich in den letzten Jahren genug Vorwürfe wegen Justin gemacht hat. Nein, auch ihre Mutter hat lange Zeit darauf herumgeritten. Warum, ist jetzt klar - sie wollte von ihren Selbstvorwürfen ablenken -, aber das macht es für Kitty ja auch nicht leichter. Besonders beeindruckend – abgesehen davon, dass der Senator abgelehnt hat – fand ich Kittys Rede in der Sendung, als sie ihre Motive gesteht und sich auch zum ersten Mal gegen den Irakkrieg äußert. So etwas beweist Größe, aber von Kitty kann man so ein Verhalten eigentlich erwarten. Der Senator gefiel mir ganz gut, überraschenderweise besser als Warren, der sich in meinen Augen in dieser Folge ziemlich bescheuert verhalten hat, auch wenn es Kitty am Ende dazu verholfen hat, ehrlich zu sein. Vielleicht nimmt Kitty ja wirklich den Job bei dem Senator an, wäre wohl keine so schlechte Idee und bietet sicherlich einige interessante Storys. Zwar interessiere ich mich persönlich nicht wirklich für Politik, aber für einen Blick hinter die Kulissen, und das bei so einer grandiosen Serie, könnte ich mich sicherlich begeistern.

Last but not least, natürlich die Story, die meinen absoluten Liebling Kevin enthielt. Seine Wortgefechte mit Sarah sind einfach zu schön, deshalb muss ich meinen Lieblingsdialog noch mal schriftlich (für die Ewigkeit *g*) hier festhalten. Es ging dabei um die Fahrt nach Nevada:

Sarah: "Fine. If I’m going, you’re going" (zeigt auf Kevin)

Kevin: "Fine, I love road trips."

Sarah: "And you’re driving!"

Kevin: "Still love ‘em.

Sarah: "Both ways!"

Kevin: "I hate road trips!"

Der schlussendliche Road Trip hielt dann natürlich, was er versprach, aber das bin ich von "Brothers & Sisters" ja gewohnt. Zunächst gab es die notwendigen erheiternden Szenen, um den emotionalen Ballast des anderen Teils der Folge auszugleichen. Schon allein die Szene, in der Kevins Auto qualmt, er aussteigt und Wasser einfüllt und sich gerade rühmt, das alleine auf die Reihe zu kriegen, woraufhin das Auto komplett versagt. Oder ihre Szene in der Werkstatt, als sie zahlen wollen, aber keine Kreditkarten angenommen werden – außer für Mietwagen. Die Krönung brachte dann aber die Szene in der Bar mit den zig Soldaten, als Sarah richtig abging und Kevin am Ende erfolgreich punkten konnte. Aber danach wurde es auch richtig spannend, wie ich fand, denn ich war genauso der Meinung, dass es irgendwas auf sich haben musste mit Williams Grundstück. Ich hatte schon die Vermutung, dass das erst in zukünftigen Folgen aufgeklärt wird, aber diese Serie enttäuscht ihre Zuschauer ja nicht. War wirklich erleichtert, als die Auflösung kam, auch wenn ich nicht ganz verstanden habe, was dahinter steckte. Aber die Firma ist gerettet und das ist das Wichtigste.

Was gab es sonst noch? Sarah erzählt Tommy und Kevin, dass sie eine Halbschwester namens Rebecca haben. War ja nur eine Frage der Zeit, bis das aus ihr herausplatzt. Immerhin reden wir hier von den Walkers. Bin ja gespannt, wie bald und von wem die anderen es erfahren werden. Ich verstehe aber, dass sie Nora nichts davon erzählen wollen, ist wohl besser so. Allerdings wird sie es sicher auch irgendwann erfahren, immerhin ist das eine Fernsehserie. Williams Brief an Nora war auch wirklich sehr schön und konnte dieser Beziehung irgendwie einen positiven Nachgeschmack geben, der uns ja bisher – außer im Piloten – eher verwehrt geblieben ist. Sicherlich auch wieder eine Art positiver Abschluss.

Dann beschließen Dr. Andy Brown und Nora noch, dass sie Freunde bleiben wollen. Ist vielleicht auch besser so, konnte in dieser Folge nicht wirklich warm werden mit den beiden, aber vielleicht lag das auch an den vielen anderen Geschehnissen, wodurch diese Begegnung eher zu einer kleinen Nebensächlichkeit wurde. Außerdem ist Dr. Andy Brown ohne Bart einfach nicht mehr derselbe und schon gar nicht als Bauunternehmer – immerhin ein ziemlicher Abstieg vom weltbesten Neurochirurgen. Zu guter Letzt erzählen Julia und Tommy noch, dass Julia schwanger ist. Da bin ich ja mal mehr als gespannt, was da noch auf uns zukommt. Freu mich schon.

Die Folge war wirklich gespickt von Ereignissen, schönen und traurigen Momenten, kein langweiliger Augenblick und runde Abschlüsse für einige emotionale Felsbrocken, die so manchen Walkers auf der Seele lasteten. Eine absolut perfekte Folge, die alles Bisherige in den Schatten stellt (aber sage ich das nicht jede Folge?). Ich gebe der Folge daher 10 von 9 Punkten ;-).

Nadine Watz - myFanbase

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