Review: #1.09 Die Rettung

Schon einmal vorweg: diese Episode war bis dato eine der besten der Staffel, konnte aber bei mir nicht so gut ankommen, wie die vorherige. Schon zu Beginn werden wir mit einer weiteren Vergangenheitseinblende konfrontiert. Grausame Eindrücke aus den Tagen des 11. Septembers und Justin bricht das Schweigen... Ich kann wirklich nicht verstehen, was William daran nur toll gefunden hatte, als Justin verkündete, er hätte sich für die Armee eingeschrieben. Die Armee ist nicht so ein Spaß-Ding, dem verrückte drogensüchtige Jugendliche beitreten, nein, das ist die Realität! In diesem Krieg gehen immerhin seit fünf, sechs Jahren tausende Männer und sogar noch Jugendliche drauf. Viele treffen ihre Familien nie wieder! Ich denke, wenn Justin wirklich genau darüber nachgedacht hätte – ohne an sein Land zu denken! -, hätte er seiner vorläufigen Entscheidung nicht zugestimmt. Meine Familie steht beispielsweise immer über meinem Land (damit ihr meine Meinung so irgendwie verstehen könnt)...

Klar war auf jeden Fall, dass Justin 1.) überleben und 2.) keine nachtragenden Schäden haben würde. Doch dass er schon so schnell nach seinem Drogen-Trip wieder auf den Beinen war, hat mich schon gewundert. Außerdem sein drittes Mal sein Leben aufs Spiel zu setzen, indem er ein weiteres Mal in den Krieg ziehen – nun - möchte, muss auch nicht sein. Aber gut, es gibt verschiedene Meinungen und sehr gemischte Gefühle.

Apropos gemischte Gefühle: da komme ich zu Nora, die irgendwie böse, traurig und auch lustig drauf war. Ich möchte nicht behaupten, Nora hätte eine gespaltene Persönlichkeit, aber ihre Tränendrüse muss schon groß sein, denn in den letzten acht Episoden hatte sie viel zu weinen. Sehr berührend war Williams Brief an seine Frau: sicherlich ein Abschiedsbrief, da William ja von seiner Krankheit wusste. Es ist doch sehr gruselig, wenn man weiß, dass man eine (fast) unheilbare Krankheit hat, aber nicht vorhersehen kann, wann der Tod eintreten wird. Da sind alle Momente, wie ein Abendessen oder ein gemeinsamer Spieleabend, wichtig.

Kitty hat in letzter Zeit auch eine sehr stark entwickelte Tränendrüse. Sie hatte schon in der letzten Episode ihr Herz vor Justin ausgeschüttet und nun muss sie sich von ihrem Chef und seiner "Infostelle" Amber ein kleines Theater anhören lassen, da sie nur ihren Bruder beschützen wollte. Amber kam mir immer schon sehr unsymphatisch vor... ihre zickige Art gefällt mir einfach nicht. Der Senator hat sich zum Ende hin doch als kleiner Kavalier herausgestellt... Wär hätte das gedacht...

Sarah, Tommy und Kevin waren mein Highlight der Episode. Sarah, über deren dunkle Seite wir etwas erfahren haben ("Wenn wir schon in einem Mietwagen schlafen müssen, sollten wir uns voll laufen lassen."), Kevin, der gerne mal mit unbekannten Partnern ins Bett steigt, damit er einen Schlafplatz bekommt, und Tommy, der anscheinend doch der einzige ist, der an Williams gute Seiten glaubt.

Als die drei das riesige Grundstück ihres Vaters sahen (das Grundstück – in Nevada - war ja eine völlige Graslandschaft), kam Sarahs Kommentar wirklich grandios an: "Dieses Land wird alles einmal dir gehören!" Fast jeder wird erkannt haben, dass unsere liebe Sarah auf "König der Löwen" anspielt.

Tommy ist eine interessante Figur und es hat mich auch fasziniert, wie er auf blöde Kommentare über seinen Vater reagiert. Ich stand definitiv auf Tommys Seite! Ich hätte mir auch zuerst das Grundstück angesehen, denn ich würde nichts kaufen, was ich mir nicht vorher angesehen habe!

Kevin und Scotty haben sich wieder getrennt...? Bin ich auf dem falschen Stand der Dinge oder bilde ich mir das nur ein? Scotty hat in der vorherigen Folge nur zum Ausdruck gebracht, er bräuchte Zeit um das Geschehene zu verdauen. Eine verhängnisvolle Affäre in Nevada? Wir werden mal sehen, was unser Kevin zur Verteidigung zu sagen hat.

Mein Schluss-Fazit lautet: eine sehr berührende Episode, mit (ein paar) Witzen, Dramatik und eine große Portion Taschentuchalarm. Ein echter "Brothers & Sisters"-Fan muss diese einzigartige Episode einfach gesehen haben.

Niko Nikolussi - myFanbase

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