Bewertung

Review: #2.14 Testergebnisse

Tja, was soll man dazu noch sagen? Die Serie hat es wirklich geschafft, so ziemlich alles falsch zu machen, was nur ging, und alles in den Sand zu setzen, was bisher mühsam aufgebaut wurde. Das Wort "enttäuscht" kann nicht mal annähernd beschreiben, wie ich mich nach dieser Folge gefühlt habe. Noch vor einem Jahr habe ich diese Serie in den Himmel gelobt und sie zählte zu meinen Top 3-Lieblingsserien. Im Moment liegt sie so weit außerhalb des Rankings, dass ich sie nicht mal mit einem Fernglas wiederfinden könnte...

Domestic Partnership

Wenigstens kam in dieser Folge mal wieder ein wenig mehr Scotty vor. Ich finde ihn nach wie vor wahnsinnig liebenswert und hätte mir gewünscht, dass Kevin und er auf lange Sicht zusammenbleiben. Mittlerweile bin ich mir nicht mehr so sicher. Denn es wäre sicher einfacher für mich, mit der Serie endgültig abzuschließen, wenn sie auch noch diese Beziehung zerstören würde. Die eheähnliche Gemeinschaft hat Kevin mit Sicherheit nicht ohne Grund angebracht. Ich gehe davon aus, dass es diesbezüglich noch irgendwas geben wird, auch wenn sich Kevin vorerst nicht bereit dafür fühlt. Scottys romantische Ader kann ich in dem Fall jedenfalls nur allzu gut nachvollziehen und ich finde es gut, dass er Kevin zwar versteht, aber sich doch nie kompromittieren lässt und sich selbst immer treu bleibt. Ein Pluspunkt bekommt die Folge jedenfalls für diese Story.

Going Bankrupt

Momentan sind die Walkers irgendwie nicht mehr das amüsante Pack, das sie mal waren. Sarah verhält sich in letzter Zeit irgendwie nur noch kindisch. Wenn es auch manchmal amüsant ist, so war es diesmal wieder nur nervig. Sauls Verhalten war nicht weniger inakzeptabel. Anstatt die Sache mit Sarah auszudiskutieren und seinen Standpunkt klarzumachen, schließt er einfach hinter ihrem Rücken einen Deal ab. Die einzige Person, die hier verständlich gehandelt hat, war Graham, den ich immer noch sehr sympathisch finde. Dass Sarah schließlich auch noch meint, alle würden sich gegen sie verschwören und heimlich Deals eingehen, nur weil sie nicht in der Lage ist, ehrlich zu Graham zu sein, grenzte fast an Paranoia und war wirklich kaum auszuhalten. Nun ist Ojai also futsch. Man hat fast den Eindruck, dass langsam aber sicher alles kaputt gemacht wird, was in langer Arbeit in 1 1/2 Staffeln aufgebaut wurde. Was kommt als nächstes? Nora verkauft das Haus und William ist gar nicht tot, sondern macht sich ein feines Leben in Mexiko? Holly hatte gar keine Affäre mit ihm, sondern ist eigentlich Noras unbekannte Zwillingsschwester, die bei der Geburt von ihr getrennt wurde, und den Weg einer vermeintlichen Affäre beschritt, um ihrer Blutsverwandten näher zu sein? Ja, vielleicht übertreibe ich. Aber aus mir spricht die Verzweiflung eines ehemaligen Fans, der sich nicht mehr erinnern kann, was er an dieser Serie mal so geliebt hat...

Vice Presidency

Ein weiterer Aspekt, der endgültig beendet wurde, war Roberts Hoffnung auf das Weiße Haus. Größtenteils stimme ich jedoch mit ihm überein. Es wäre ein Witz gewesen, mit einem Mann, der ihn vorher in der Presse durch den Dreck gezogen hat und mit ihm in fast keinem politischen Grundsatz übereinstimmt, zusammenzuarbeiten. Das wäre nur ein Zeichen purer Verzweiflung gewesen nach dem Motto "Politische Macht um jeden Preis", was absolut out of character für Robert gewesen wäre. Das ist der zweite Aspekt, für den ich der Folge einen Pluspunkt gebe. Was mir nicht gefallen hat, war der konstruierte Streit zwischen Robert und Kitty und ihre plötzliche Besessenheit mit dieser Schwangerschaft, die anscheinend fortan den Mittelpunkt ihrer Beziehung und Storyline bilden wird. Denn was haben die beiden denn jetzt sonst noch? Die Tatsache, dass Robert eigentlich kein Kind mehr will, wurde jetzt einfach unter den Tisch gekehrt? Oder hat er seine Meinung einfach geändert, ohne dass uns das mitgeteilt wurde?

Jumping the Shark?!

Ich bin nun wirklich niemand, der obigen Begriff häufig gebraucht, ich finde eher, dass er mittlerweile inflationär benutzt wird, und bin häufig fast mehr verärgert, wenn jemand sofort diesen Ausdruck gebraucht, wenn ihm mal an einer Show etwas nicht passt. Wenn ich eine von diesen Personen wäre, wäre die Serie für mich über die Planke gesprungen, als Tommy seine Affäre mit Lena beginnt. Und wahrscheinlich ist sie das auch. Denn seitdem gab es zwar hier und da eine gute Folge, aber die Serie konnte sich nicht mehr wirklich fangen und verliert zunehmends an Qualität.

Dass Rebecca nun tatsächlich Davids und nicht Williams Tochter ist, ist eigentlich nur die Spitze des Eisbergs. Es kam vielleicht nicht mehr wirklich überraschend, aber ich habe doch bis zum Schluss gehofft, dass die Serie sich eines Besseren besinnt und diese Story vielleicht zu einem anderen Zweck eingeführt wurde. Leider wurde ich erneut enttäuscht. Nun haut David ab, einer der wenigen Lichtblicke für mich persönlich in den letzten Folgen, und Rebecca spielt ihrer Familie weiterhin vor, sie sei eben genau das, obwohl sie es selbst besser weiß. Lasst mich raten, die Lügenmärchen fliegen im Staffelfinale auf? Viel länger sollten sie es jedenfalls nicht durchziehen, denn das passt einfach nicht zur Serie. Aber wenn wir gerade dabei sind: Was von den Ereignissen der letzten vier, fünf Folgen passte überhaupt noch zur Serie?

Der einzige Lichtblick an dieser vorhersehbaren, unsagbar langweiligen und unglaubwürdigen Story war Rebeccas Gefühlsausbruch gegenüber David, der im Gegensatz zur Story selbst sehr glaubwürdig und emotional gespielt wurde. Kudos an die von mir sehr geliebte Emily van Camp, die ich gerne in weiteren Serien sehen würde. Auch die Szene von Davids Abschied war sehr berührend und schauspielerisch auf hohem Niveau. Für diese zwei Szenen bekommt diese Folge von mir ihren dritten und letzten Pluspunkt.

Fazit

Wer aufgepasst hat, kommt nach Adam Riese nun auf ganze drei Pluspunkte, die ich der Folge gebe. Der Rest der Folge braucht von mir leider gar keine Gnade zu erwarten, deshalb komme ich insgesamt immer noch auf drei. Diese Staffel werde ich mir sicherlich noch zu Ende ansehen, doch ich weiß nicht, ob ich im Herbst zu den Walkers zurückkehren werde. Dafür gibt es einfach zu viele gute Serien im US-TV und zu wenige Stunden am Tag. Falls sich die Serie immens steigern sollte, hat man ja immer noch die Möglichkeit, die verpassten Folgen nachzuholen. Mein Tipp: Jon Robin Baitz zurückholen und Greg Berlanti enger an die Serie binden! Aber das wird wohl weiterhin nur in meinen Träumen passieren...

Nadine Watz - myFanbase

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