Bewertung

Review: #3.10 Sorge um Elizabeth

Wieder eine Folge, die zwar in den Ansätzen gut war, aber einige Szenen hatte, die den Nervfaktor sehr hoch trieben und die Gesamtwirkung trübten. Derzeit ist "Brothers & Sisters" eine Serie, die weder weiß, wo sie steht, noch wo sie hin will, und dieser Prozess ist leider nicht immer angenehm anzuschauen.

YOU stop being so childish!

Die Anfangsszene bzw. der gesamte Abschnitt vor dem "Vorspann" war wieder typisch Walkers und dabei extrem amüsant anzuschauen. Es begann wieder mit einer meiner geliebten Telefonkonferenzen und führte schließlich zu der großartigen Familienszene in der Walker-Küche, bei der die Geschwister auf unterhaltendste Art und Weise ihre Meinung wie das berühmte Fähnchen im Winde drehten. Erst nickten sie aufmunternd und lächelten, als Sarah ihre halbgare Ansprache herunterleierte, was für ein großartiges Thanksgiving das für Mutter und Tochter werden würde, dann bedenken sie ihre Schwester mit enttäuschten Blicken, als sie erkennen müssen, dass Nora auf so etwas nicht hereinfällt. Und dann scheucht Sarah die Geschwister zu guter Letzt noch davon, indem sie mit Obst nach ihnen wirft. Typisch, kindisches Walker-Verhalten, aber absolut zum Totlachen!

Noras Enttäuschung darüber war durchaus gerechtfertigt, was mir allerdings daran nicht gefallen hat, war wie urplötzlich aus dem Nichts ein großes Drama aufgezogen wurde. Nora macht sich Vorwürfe, weil sie sich gewünscht hat, dass all ihre Kinder an Thanksgiving doch zu Hause sind, und dann genau das passiert, indem Elizabeth ins Krankenhaus kommt? Sorry, aber so ein Blödsinn! Das Ganze wurde dann noch schlimmer gemacht, als Tommy in dieselbe Kerbe schlägt. Natürlich waren seine Gefühle mehr als verständlich (dazu später mehr), aber seiner Mutter daher vorzuwerfen, sie freue sich über Elizabeths Krankheit, da nun die ganze Familie doch beisammen sei, war vollkommen unangemessen und nicht auf die nachvollziehbare "Wut und Enttäuschung äußern sich in einer vollkommen übertriebenen Reaktion, die nichts mit der Situation zu tun hat, die die Wut und Enttäuschung hervorruft"-Art. Dafür kam alles einfach zu plötzlich und Noras Gefühlen in der Situation wurden dafür nicht genug Raum gegeben. Wieder hat man das Gefühl, dass man derzeit bei B&S nicht in der Lage ist, plausibles Drama zu produzieren, vielmehr kommen erneut Krisen aus dem Nichts und verschwinden innerhalb von 40 Minuten auch wieder dorthin.

Can't people know things?

Justin war also enttäuscht und erleichtert gleichzeitig. So ganz komme ich nicht dahinter, aber ich denke, dass man sich da als Unbeteiligter wohl kaum in solch eine verfahrene Situation hineindenken kann. Rebecca war hingegen in ihrer Rolle als perfekte Freundin wieder recht gut und machte außerdem Hoffnung auf ein Wiedersehen mit David, den ich gerne nochmal in der Serie haben würde. Er war für mich einer der wenigen Lichtblicke in Staffel 2. Und ich kann mir schwer vorstellen, dass diese Geschichte wieder aufgebracht würde, wenn es keine Chance auf eine Rückkehr des Charakters gäbe. Dass Holly in ihrer Verletztheit Rebecca erst einmal davon abgeraten hat, ihren Vater zu kontaktieren, fand ich nachvollziehbar und ist ihr daher in meinen Augen nicht als weiterer Minuspunkt anzurechnen.

Uncle Saul, I made it!

Obiger Satz sorgte für eine der für mich lustigsten Szenen der Episode und war zudem sehr niedlich. Kommen wir damit nun erst einmal zu den ganzen Nebenstorys, die keinen eigenen Absatz verdient haben, bevor wir uns dann der Hauptstory der Folge widmen. Kitty und Robert standen diese Folge mal wieder mehr im Hintergrund, was ihnen durchaus auch steht. Was mir allerdings nicht gefiel, war das Telefongespräch der beiden, als Robert glaubt, Kitty wolle ihm Schuldgefühle einreden, damit er doch ins Krankenhaus kommt. Das fand ich irgendwie unnötig und ich hätte es besser gefunden, wenn dieser Moment ausgeblieben oder anders gestaltet worden, Robert dann aber trotzdem ins Krankenhaus gekommen wäre. Trotz allem war es dann sehr schön, als er auftauchte, und zeigte einmal wieder, was für ein tolles Paar er und Kitty sind. Leider reicht das derzeit nicht ganz aus, um mich als Zuschauer zufrieden zu stellen.

Saul gefällt mir auch in seiner Rolle als aufmunternder Bruder für Nora ganz gut, die er ja seit einigen Wochen ausfüllt. Irgendwie muss der Darsteller ja auch seine Bezeichnung als Maincast rechtfertigen, wenn er schon sonst keine eigene Story mehr bekommt... Auch Sarah hatte in dieser Folge praktisch keine eigene Story, was aber zu verschmerzen ist, da sie in den letzten Wochen ja mit ihrer Greenatopia-Geschichte einen vergleichsweise großen Raum einnahm. Außerdem konnten wir so mal wieder erfahren, dass ihre Kinder und Joe noch am Leben sind...

Ojai Foods is not about fruit, never was, it's about us, it's about our family...

Kommen wir auch schon zur abschließenden Hauptstory, die wieder einmal etwas mehr anständiges Drama brachte. Wieder einmal muss es die arme Elizabeth sein, die dafür sorgt und dabei gleichzeitig die Familie etwas näher zusammen bringt. Wie bereits erwähnt, waren Tommys Gefühle für mich mehr als nachvollziehbar in der Situation und es war so ganz schön, dass immerhin Kitty ihn verstehen konnte. Vielleicht hätte man mehr aus der Geschichte machen können, wenn man sie auf zwei Episoden verteilt hätte. Denn so wirkte auch Scottys plötzliche Angst um Kevin, die ebenso schnell wieder verschwand, mehr als Lückenfüller, um die 41 Minuten voll zu kriegen.

Der Zwist zwischen Tommy und Kevin ist nun zwar nicht beigelegt, doch immerhin sind sich die beiden wieder näher gekommen. Meiner Meinung nach sollte es damit auch gut sein. Immerhin ist es ja nicht so, dass Kevin nun auf der Straße lebt. Ganz im Gegenteil könnte er es sogar positiv sehen, dass er nun für Robert arbeitet und damit etwas völlig anderes machen und etwas bewegen kann. Da Tommy seinen Fehler nun eingesehen und sich entschuldigt hat, könnte er ihm vergeben. So ganz wurde für mich aus dem Gespräch nicht klar, ob das nun geschehen ist oder man sich weiterhin etwas fremd sein wird.

Für mich stellt sich jedoch auch zwangsläufig die Frage, welchen Zweck diese Story hatte. Sollte sie lediglich den Drama-Anteil einer Episode füllen? Nachdem ich mittlerweile so drin im neuen B&S-Geschehen bin, könnte ich mir sogar wunderbar vorstellen, dass man die Gelegenheit nutzt, den so genannten Hauptcast einmal auszumisten, indem man Julia und Tommy umbringt, und dann Scotty und Kevin die Kleine aufziehen dürfen. Warum nicht? Adoption ist doch gerade ohnehin ein Thema... *hust* Na ja, wir werden sehen, wie es diesbezüglich jetzt weitergeht. So wirklich viel Nutzen kann ich jetzt auf lange Sicht in diesem Plot nicht sehen, aber vielleicht werde ich auch vom Gegenteil überzeugt...

Fazit

Die Idee war an sich nicht schlecht, doch zu viele Szenen wirkten wie Füller und fehl am Platze. Dadurch wurde das Zusehen ziemlich anstrengend gemacht. Momentan wirkt alles einfach nicht wirklich rund und ich bezweifle, dass sich das sobald nochmal ändern wird. Da nun die Winterpause ansteht, muss ich als kleines Zwischenfazit sagen, dass die dritte Staffel leider nicht den versprochenen Aufschwung gebracht hat. Bis zum Ende der Staffel werde ich jedoch dabei bleiben, da mich nach wie vor sowohl Ryan als auch David interessieren und auch im derzeitigen Geschehen einige interessante Ansätze wie Tommys Komplott gegen Holly und Roberts und Kittys Adoptionspläne zu sehen sind. Für diese Folge kann ich jedoch momentan nicht mehr als sechs Punkte geben.

Nadine Watz - myFanbase

Die Serie "Brothers & Sisters" ansehen:


Vorherige Review:
#3.09 Abrissarbeiten
Alle ReviewsNächste Review:
#3.11 Vatergefühle

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier oder in unserem Forum mit anderen Fans von "Brothers & Sisters" über die Folge #3.10 Sorge um Elizabeth diskutieren.