Bewertung

Review: #4.11 Blutsbande

Nach dem dramatischen Cliffhanger von #4.10 Kalte Füße, war ich sehr gespannt darauf, wie es letztlich mit Kitty weitergehen wird. Auch wenn man durch ihre schreckliche Krankheit und die Angst, sie zu verlieren, sehr schöne Momente geschaffen hat, so wirkte #4.11 Blutsbande ein wenig überladen und teilweise chaotisch.

Verheimlicht

In dieser Folge wurde so einiges verheimlicht. Doch hier möchte ich ganz besonders nochmals auf Kitty eingehen, die eine Lungenembolie hatte. Auch wenn man sie informiert hat, dass diese Embolie nicht mit ihrer Krebserkrankung zusammenhängt, so muss man aber dennoch sagen, dass sie ihren derzeitigen Zustand nicht nur Robert, sondern auch ihrer gesamten Familie verschwiegen hat. Ich weiß nicht, in wie weit man ihr da wirklich böse sein kann. Denn im Grunde wollte Kitty ja nur vermeiden, dass sie mit ihrer Krankheit immer im Mittelpunkt steht. Dies kann ich sogar verstehen, immerhin dreht sich ja dann alles um sie und gerade wegen der Hochzeit von Rebecca und Justin wäre ihr das wohl unangenehm gewesen, da Kitty auch wollte, dass alles weiter normal verläuft. Ein weiterer Grund, warum sie den Wachstum ihrer Tumore vorerst verschwiegen hat, ist wohl auch ihre eigene Angst, wie es mit ihr weitergehen wird. Man spürt schon sehr deutlich, wie viel Angst Kitty hat und ich kann mir auch gut vorstellen, dass es ihr nicht leicht fällt, zu gestehen, dass die Chemotherapie nicht angeschlagen hat. Ganz besonders dann, wenn man so eine Mutter wie Nora und so einen Bruder wie Kevin hat. Damit will ich auf keinen Fall sagen, dass so was schlecht ist. Aber ich erinnere mich noch gut daran, wie mitgenommen Kevin war, als er die Geschichte von Maggie Stevens Tochter gehört hat.

Allerdings hat Kitty nicht nur den Wachstum der Tumore verheimlicht, sondern auch die Briefe von einem damaligen "Prominenten" in der Politik. Zwar kann ich Kittys Verhalten hinsichtlich ihrer Erkrankung verstehen, allerdings frage ich mich, was die Autoren mit diesen Briefen erreichen wollen? Meiner Meinung nach hätte diese Storyline nicht sein müssen. Für mich hat sie überhaupt kein so tragendes Gewicht und beweist auf der einen Seite nur, dass die Walkers keinerlei Geheimnisse für sich behalten können, was ich in dieser Folge schon sehr anstrengend fand. Auf der anderen Seite könnte man die Storyline vielleicht so auslegen, dass Kitty dadurch erkannt hat, dass Robert der richtige Partner für sie ist. Auf jeden Fall werden die Briefe jetzt keine Bedeutung mehr haben. Bedeutend fand ich aber das tolle Gespräch von Sarah und Kitty. Hier hat man wieder mal deutlich gemerkt, wie eng sich die zwei Schwestern sind und wie viel Vertrauen sie zueinander haben. Genau das Gleiche gilt auch für Kitty und Nora. Das Gespräch am Feuer fand ich sehr emotional und man spürte richtig, wie ähnlich sich die beiden in Sachen Muttersein sind.

Vom Außenseiter zum Helden

Nach dieser Entwicklung wird Ryan wohl nicht mehr der Außenseiter sein und vielleicht sogar sich mehr in die Familie Walker einfinden. Doch fangen wir mal beim Anfang an, denn auch wenn er sich nun seinen Halbgeschwistern zugehörig fühlen sollte, so bleibt noch immer sein Vergehen an Holly und ich denke, dass diese sich nicht so einfach abspeisen lässt. Anscheinend weiß das auch Ryan, sonst hätte er wohl kaum die Stadt so fluchtartig verlassen wollen. Ich hoffe einfach mal, dass man diese Handlung nach seiner Rettungsaktion nicht einfach unter den Tisch fallen lässt. Ich muss ja ehrlich gestehen, dass ich es schon ein bisschen unglaubwürdig finde, uns ausgerechnet Ryan als Knochenmarkspender zu präsentieren. Schon als ich nur die kurze Zusammenfassung las, war mir klar, dass er es wohl sein wird, der Kitty das Leben rettet. Ein bisschen wirkt es schon so, als hätte man für Luke Grimes' Charakter keine Verwendung mehr gefunden und hätte auch bemerkt, dass er nicht wirklich zu den Lieblingen gehört. Mit dieser Wendung ändert sich dies alles natürlich. Und auch wenn ich sagen muss, dass die Entwicklung der Handlung einen leicht mit Kitsch behafteten Beigeschmack hinterlässt, finde ich Ryans Entscheidung gut. Denn ich glaube, ihm hat einfach das Gespräch gefehlt, was er letztlich mit Nora geführt hat. Mir hat es sehr gut gefallen, als sie an ihn appelliert und ihn an seine eigene Kindheit erinnert hat. Anscheinend hat Ryan genau das zur Vernunft gebracht, weil er weiß, wie schmerzhaft eine Kindheit ohne Mutter ist. Zudem muss ich auch sagen, dass mir Ryan seit langem mal wieder gefallen hat und irgendwie hoffe ich, dass es so bleiben wird.

Prügelei

Es ist ja schön, wie besorgt Kevin um seine Schwester ist und nicht möchte, dass sie noch Schlimmeres als sowieso schon durchmachen muss. Allerdings ist es daneben, dass er bezüglich Robert eine Affäre vermutet. Selbst wenn es laut Bildern im ersten Moment so gewirkt hat, frage ich mich warum Robert so etwas in einer so schweren Zeit tun sollte? Man hatte beim Schauen fast das Gefühl, als würde Kevin seinen Schwager und Vorgesetzten mit William vergleicht. Die Prügelei selbst stößt mir noch immer bitter auf, da ich sie einfach unnötig und nicht gerechtfertigt fand. Zumindest hätte ich von Kevin so viel Verstand und Rücksicht erwartet, dass er seinem "Opfer" erst einmal die Chance gibt, Stellung zu beziehen. Leider hat ihn diese Aktion bei mir einige Sympathiepunkte gekostet.

Ich fand es stark von Robert, dass er zugegeben hat, in dieser Frau eine Therapeutin gefunden zu haben. Auch wenn nicht ganz klar hervorging, ob es sich bei jener um eine handelt, die für Robert aufgrund Kittys Krankheit Hilfe bietet oder ob es eine Gesprächstherapeutin für Robert ist, die ihm bei seinen ganz eigenen Probleme hilft. Ich gehe jetzt mal von Letzterem aus. Immerhin scheint er sonst niemand zu haben, bei dem er mal Dampf ablassen kann. Demnach finde ich es vollkommen okay, dass er sich selbst jemanden gesucht hat. Denn auch in dieser Folge merkte man ihm mehrmals an, wie sehr ihn die gegenwärtige Situation mitnimmt und wie viel Ängste er auszustehen hat.

Zweite Hochzeit und die Entscheidung

Ich freue mich sehr, dass Kitty und Robert ihr Eheversprechen nochmals erneuter haben. Dabei ist es nicht wirklich wichtig für mich, ob es dann doch etwas mehr daraus entstand, dass Kitty hätte sterben könnte. Ich finde einfach, in dieser Folge hat man nunmehr gespürt, wie groß die Liebe zwischen den beiden tatsächlich ist. Es ist jetzt nicht so, als habe sich dieser Eindruck bei mir noch nie eingestellt, doch dann und wann hatte ich persönlich eben den Eindruck, als wäre es zwischen den beiden nicht die große Liebe. Als sehr schön empfand ich auch die Einblendungen der Operation(en) und dem Heilungsprozess, während man im Voice-Over das gegenseitige Eheversprechen von Robert und Kitty hörte. Doch neben dem Erneuern des Eheversprechens traf Robert selbst noch eine einschneidende Entscheidung: Er zieht seine Kandidatur zurück. Inwieweit das Auswirkungen haben wird, werden wir hoffentlich noch im weiteren Staffelverlauf sehen. Im ersten Hinblick freue ich mich erst einmal über diesen Schritt. Zwar glaube ich nicht, dass es auf Dauer bei der Entscheidung bleiben wird, doch mit diesem Schritt beweist Robert, dass seine Familie an erster Stelle steht, wenngleich es doch einige Zeit dazu gebraucht hat, damit er zu diesem Entschluss gelangt ist.

Randbemerkungen

  • [Auch wenn ich mich freue, dass Kitty jetzt wieder gesund ist, so muss ich doch auch sagen, dass es mir dann mit dem 3 Wochen-Zeitsprung etwas zu schnell gegangen ist. Ich hätte zwar keine großen Katastrophen mehr gebraucht, aber vielleicht einen kurzen Genesungsprozess innerhalb des Krankenhauses wäre schön gewesen.
  • Was mir in dieser Folge wieder extrem aufgefallen ist, ist dass zwar mal wieder auf die Homosexualität von Saul eingegangen wird, aber von seinem Partner hat man lange nichts mehr gehört oder gar gesehen. Dabei hätte ich es schön gefunden, wenn Saul selbst in solch einer schweren Zeit seinen Emotionen freien Lauf gelassen hätte.
  • Sehr gut hat mir aber die Szene von Evan und Rebecca gefallen. Dabei würde ich mir wünschen, dass vielleicht sie und Justin so eine Art Paten für den Kleinen werden.

Fazit

Zwar hatte Episode #4.11 Blutsbande ein paar kleine Schwachstellen und auch Ungereimtheiten, doch im Großen und Ganzen konnte man den Zuschauern den Knackpunkt sehr gut vermitteln. Gespannt darf man sein, wie es mit Ryan weitergehen wird und ob ihm durch Holly noch irgendetwas bevorsteht. Auch bei Robert bleibt abzuwarten, ob er seine Entscheidung nicht doch bald bereuen wird. Ich jedenfalls freue mich schon auf die nächste Folge von "Brothers & Sisters".

Daniela S. - myFanbase

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