Review: #5.02 Noras Geheimnis
Nach dem eher recht mäßigen Staffelauftakt, kehrt bei #5.02 Noras Geheimnis die gewohnte Walker-Stimmung mit dem gewohnten Humor zurück. Zu verdanken ist das Nora, die mit der Geheimhaltung ihres Jobs für Verwirrung bei ihrer Familie sorgt, bei den Zuschauern jedoch für jede Menge Lacher. Auch die Storyline um Holly hat richtig Spaß gemacht. Auch Sarah und Paige haben mit Problemen zu kämpfen, die sehr gut dargestellt und gelöst werden.
Familienzusammenführung
Fangen wir mal mit dem Handlungsstrang an, der in meinen Augen nicht ganz in die Folge gepasst hat und auch etwas lahm war. Es ist jetzt die zweite Folge, in der sich Kevin und Scotty mit dem Jungen namens Mateo beschäftigen oder besser gesagt beschäftigen lassen. So ganz verstehe ich Kevins Haltung diesbezüglich noch immer nicht. Ich meine, es war ja schon in der letzten Folge mehr als offensichtlich, dass Mateo nicht zu seinem Vater will und darum gebettelt hat, dass Kevin eine andere Möglichkeit für ihn findet. Deshalb verstehe ich auch einfach nicht, warum Kevin so gegen den Jungen ist. Ich hatte auch nicht das Gefühl, als wolle er nichts stehlen und war somit auch sehr froh, als sich Nora dazu bereit erklärte, Mateo zu seinem Vater zu begleiten. Für mich sah es so aus, als habe Kevin bemerkt, dass seine Vorurteile falsch waren und ist deswegen mitgefahren. Doch leider änderte sich dies kurze Zeit später wieder. Vielleicht glaubte Kevin ja wirklich, dass er Mateo so zur Besinnung bringen kann, indem er ihn im Gefängnis lässt. Jedoch finde ich in erster Linie die Art und Weise gänzlich falsch und wie man ja glücklicherweise durch Nora erfahren hat, schien sein Mandat nur all die Taten begangen zu haben, um Aufmerksamkeit zu bekommen, da er keine Mutterfigur hat. Ich bin aber sehr froh, dass Kevin über seinen Schatten springen konnte und Mateos Oma ausfindig gemacht hat. Die letzte Szene hat dem Ehepaar auch gezeigt, dass eine Familienzusammenführung sehr schön sein kann und vielleicht entscheidet sie sich doch noch dazu, es nochmal mit Michelle zu versuchen.
Eifersucht und die Erziehung
Man merkt immer mehr, dass Paige erwachsen wird und eigentlich nicht mehr wie ein kleines Kind behandelt werden möchte. Ich persönlich finde ihre Kommentare wegen der Anzugfarbe nun nicht so schlimm, aber das war ja sowieso schnell wieder vom Tisch. Schlimmer finde ich hingegen, dass Paige nichts mehr mit ihrer besten Freundin zu tun haben will. Aus diesem Grund hätte ich es auch sehr viel besser gefunden, wenn Sarah konsequent geblieben wäre und ihre Tochter nicht auf die Party gelassen hätte. Dieser hätte das nämlich sehr viel mehr wehgetan, als sich bei ihrer Freundin entschuldigen zu müssen. Lässt man diese kleine Inkonsequenz aber außer Acht, hat Paige wohl sehr viel mehr an Erfahrungen von diesem Abend mitgenommen, als ihr lieb ist. Auch wenn ich es noch immer ein bisschen seltsam finde, warum sie die Drinks nicht einfach abgelehnt hat, selbst wenn sie cool und erwachsen rüber kommen wollte, finde ich es rückblickend doch ganz gut, dass sie so ihre ersten eignen Erfahrungen mit Alkohol gemacht hat. Denn ich glaube, so hat Paige erkannt, dass sie eben doch noch nicht so erwachsen ist, wie sie glaubt und es macht ihr deutlich, eine wahre Freundin zu haben, die mit ihr durch dick und dünn geht. Dass Sarah tatsächlich ein schlechter Umgang für ihre Tochter ist, ist nicht mein Eindruck. Natürlich will sie nicht vor ihrer Tochter als die Böse dastehen, wer will das denn schon? Aber ich denke, Sarah will Paige auch eine gewisse Privatsphäre geben und erreichen, dass sie erst einmal wieder selbst zu sich kommt. Sehr schön fand ich da auch das Gespräch der beiden, bei dem beiden klar geworden ist, dass sie beiden etwas ändern müssen. Ich gehe nicht davon aus, dass es in naher Zukunft wieder zu einer solchen Situation kommen wird, es sei denn, die Autoren lassen Paige schnell pubertieren, dann würde es nicht lange dauern, bis der erste Freund vor der Tür und Sarah vor dem nächsten Problem steht.
Angst vor der Einsamkeit
Ich bin so froh, dass man Kittys Trauer in nicht nur einer Folge abgehandelt hat, sondern diese sich bisher über zwei Episoden zieht. Alles andere hätte ich als lachhaft empfunden. Wie ich ja schon mehrmals geschrieben habe, war die Liebe zwischen Kitty und Robert stark und innig, als dass man den Verlust so schnell abhandeln kann. Dennoch bin ich auch froh, dass man der Trauer nicht ganz so viel Raum gibt und sie eher nebenher laufen lässt. Damit meine ich nicht etwa, dass dieser Handlungsstrang unwichtig ist, aber da Kitty durch ihre Krebserkrankung schon in der letzten Staffel so viel Aufmerksamkeit gehabt hat, fände ich es einfach zu überladen, wenn man diesen Handlungsbogen nun 'breit treten' würde. Jedoch merkt man auch, wie nahe ihr der Tod ihres Mannes noch immer geht. Sehr schön wie Nora ihr dann durch ihre eigenen Erfahrungen verständlich macht, wie gut sie die Angst ihrer Tochter verstehen kann, sie ihr aber dennoch erklärt, wie wichtig es ist, die Zukunft zu planen. Ich denke, genau das hat Kitty gebraucht, um den Schritt nach vorne zu wagen und zu erkennen, dass sie eben nicht alleine ist und immer auf Hilfe zählen kann. Es ist ihr mit Sicherheit auch nicht leicht gefallen, zu gestehen, Angst vor der Einsamkeit zu haben. Schön, dass ihr Nora da auch Rückhalt gibt und sich mit ihr freut, so ein tolles Mietshaus gefunden zu haben. Ich persönlich habe mich auch darin verliebt.
Ein Geheimnis, das für Verwirrung sorgt
Es ist die Storyline, die mich das ein oder andere Mal zum Lachen brachte. Als Zuschauer wusste man ja schon, dass Nora nun als Floristin tätig ist und obwohl ich noch immer nicht nachvollziehen kann, warum sie daraus so ein Staatsgeheimnis macht, war die Geheimhaltung und Aufdeckung einfach herrlich. Durchaus kann man verstehen, warum Nora kein Geld von Kitty nehmen will, zumal diese gerade ihren Mann verloren hat. Aber es ist auch ganz logisch, wenn man ihr nach spioniert, weil Nora schon so früh aus dem Haus geht, keine Anrufe zu Hause haben will und sich auch sonst seltsam verhält. Es war einfach zu amüsant, wie schockiert Kitty gewesen ist, nachdem sie 'aufgedeckt' hat, dass ihre Mutter eine Lesbe ist und eine Affäre hat. Aber nicht nur das war einfach genial, sondern auch die Reaktionen von Justin und Scotty. Vor allem von Letzterem, der sich gleich auf die Suche nach Seniorenlesben im Netz gemacht und nebenbei auch noch aus Versehen Fotos von den älteren Damen auf Kevins Handy geladen hat. Ich glaube, wenn Nora tatsächlich auf Frauen stehen würde, hätte Kevins Alarm schon längst ausgeschlagen, wie damals bei Saul, der sich dadurch ja ertappt fühlte und alles abstritt. Sehr lachen musste ich allerdings auch, nachdem Nora meinte, sie hätte das Geld gebraucht und alle dachten, sie hätte die Kundin gemeint, die Kitty für ihre Affäre hielt. Ich habe herzhaft über die Mimik der anderen gelacht, einfach herrlich. Herrlich wird es sicher auch, wenn Nora ihre Radio-Talkshow mit Ratgebern senden wird. Hier würde ich mir sehr wünschen, dass Debatten mit Walker-Niveau stattfinden. Aber ich denke, mit so einer Talkshow hat es Nora genau richtig getroffen, da sie und Blumen in meinen Augen nicht wirklich zusammenpassen.
Wieder auf Anfang
Ein weiteres Highlight war für mich die Holly-Geschichte. Im Staffelauftakt hatte ich mich noch darüber ausgelassen, dass ich diesen Handlungsstrang nicht gut finde. Wahrscheinlich lag das daran, weil man wieder William Geschehen gebracht hat und die damalige Rivalität zwischen Holly und Nora aufleben ließ. Aus diesem Grund hatte ich auch Panik, wie man die Geschichte weiterspinnen will. Doch diesmal bin ich sehr überrascht über den Wandel. Auch wenn Holly sich noch immer an nichts weiter erinnern kann, konnte ich diesmal mit ihr mitfühlen. Man merkte ihr an, dass sich ihr Blickwinkel und ihr Einfühlungsvermögen geändert haben und sie Justin helfen will, dass er wieder mit Rebecca zusammenkommt. Ebenso gut kann ich aber auch Davids Wut auf seinen Schwiegersohn verstehen, da dieser seine Tochter mit seinem Weggang alleine gelassen und verletzt hat.
Trotzdem fand ich es gut, dass David sich bei Justin entschuldigt hat und dessen Entschuldigung auch angenommen hat. Ich denke, beide haben erkannt, dass es für Holly wichtig ist, etwas über ihre Tochter zu erfahren bei dem sie auch spürt, dass sie nicht nur von ihrem Vater geliebt wird. Mir kommt es so vor, als habe sich Holly auch aus diesem Grund wieder an Justin erinnert, weil sie gespürt hat, dass er ihr mit den Erinnerungen helfen kann. Denn man spürt deutlich, wie weh es ihr tut, nichts über Rebecca zu wissen und sich zudem auch schuldig zu fühlen, weil David ihr nichts weiter erzählt hat. Ich bin gespannt, ob die Gespräche mit Justin Holly helfen werden, sich wieder an Rebecca zu erinnern.
Fazit
#5.02 Noras Geheimnis war um einiges besser als #5.01 Das Ende des Tunnels. Die Handlungsstränge sind sehr viel strukturierter und gefestigter. Zudem sprüht es vor Walker-Humor, welcher Spaß macht und das Ganze schön aufgelockert hat. Interessant bleibt weiterhin die Storyline um Holly, David, Rebecca und Justin. Ebenso gespannt darf man auf Kittys Witwenleben sein und auch Nora mit ihrem (hoffentlich) baldigen Job könnte für tolle Momente sorgen.
Daniela S. - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Brief EncounterErstausstrahlung (US): 03.10.2010
Erstausstrahlung (DE): 04.06.2014
Regie: Jonathan Kaplan
Drehbuch: Molly Newman
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