Bewertung

Review: #5.06 Die perfekte Beziehung

Nach der guten vierten Staffel und dem ordentlichen Start von Staffel fünf muss man jedoch über #5.06 An Ideal Husband sagen, dass es erschreckend ist, wie diese Episode eingebrochen ist. Nicht nur, dass man nicht mal direkt an den Cliffhanger der letzten Folge ansetzt, sondern Scotty wird nach diesem Vorfall wie ein Außenseiter behandelt und das, obwohl die Walkers in mancherlei Hinsicht auch nicht besser sind.

Zweifel?

Oh oh, ich hatte es schon geahnt, dass man anscheinend die Hochzeit von Luc und Sarah auf die lange Bank schieben wird. Aber ehrlich gesagt, verstehe ich Sarahs Ängste nicht wirklich. Sicher ist verständlich, dass sie sich Gedanken darum macht, dass nicht nur jede Walker-Ehe anscheinend unter keinem guten Stern steht, sondern selbst ihr kleiner Cooper schon mitbekommt, dass Ehen nicht immer für die Ewigkeit gemacht sind. Schade ist es auf der einen Seite schon, zumal sich Sarah im Großen und Ganzen nichts zu Schulden hat kommen lassen. Vor allem auch deswegen, weil sie ja wirklich versucht hat, die Ehe mit Joe zu retten und dieser lieber zu seiner Exfrau zurückgekehrt ist. Allerdings finde ich es etwas seltsam, dass Sara sich ausgerechnet Scotty als Beispiel genommen hat und darauf ihr (Un)Glück mit Luc aufbauen will. Da ist es in meinen Augen vollkommen verständlich, dass dieser ihre Beweggründe nicht versteht und Sarah verständlich machen will, dass sie so etwas nicht zu befürchten hat. Als sehr schönes Beispiel empfand ich das mit den Blumen. Es hat nicht nur gezeigt, wie plausibel Lucs Erklärung klingt, sondern auch, wie romantisch veranlagt er eigentlich ist und dies auch Sarah deutlich zeigt, das sie das Wagnis einer zweiten Ehe eingehen soll. Ich hoffe wirklich, man zieht die Hochzeit nicht absichtlich in die Länge, sondern gönnt den beiden nun endlich einmal ihr wohlverdientes Happy End und fabriziert nicht noch mehr Dramen in dieser Beziehung, gerade auch, weil man schon zu viele davon erlebt hat.

Auswandern?

Hoppla, das ging ja doch recht schnell mit Kitty und Jack. Dabei sah es in der vergangenen Folge noch danach aus, als wolle man sich Zeit lassen und die beiden stückchenweise aneinander gewöhnen. Zumal mir das sehr viel besser gefallen hätte und ich auch nicht verstehe, warum man diese aufkeimende Beziehung so schnell wieder vernichtet. Die beiden hatten so eine tolle, einfühlsame Chemie miteinander, bei der ich mir schon weitere tolle Momente bildlich vorgestellt und mich darauf gefreut habe. Und was passiert? Die Autoren schreiben Jack so, dass dieser einem eher unsympathisch wird und dies einzig und alleine an seiner Sprunghaftigkeit liegt. Warum wollte er denn plötzlich wieder als Banker arbeiten oder mit Kitty ins Ausland ziehen? Denn wenn ich mich recht erinnere, dann war er doch mit seinem Handwerksberuf zufrieden und hat damit genau das Richtige für sich gefunden. Wieso schreibt man das denn wieder kaputt und gönnt Kitty nach ihrer schweren Zeit nicht ein bisschen Glück? Ein bisschen enttäuscht bin ich über diesen Handlungsbogen schon, ich mochte Jack nämlich wirklich. Vielleicht taucht er ja noch einmal auf, doch irgendwie hätte dies auch den faden Beigeschmack einer Wiederholung, zumal Luc ja auch der Liebe wegen zurückgekommen ist.

Verletzt und enttäuscht

So ganz weiß ich noch immer nicht, was ich von diesem Handlungsstrang halten soll. Erst einmal finde ich es schade, dass man nicht genau an der Stelle weitergemacht hat, an welcher die vorige Folge aufgehört hat. Aber noch viel schlimmer finde ich es, wie man Scotty hier behandelt. Ja, er hat einen Fehler gemacht. Einen verdammt großen und schmerzhaften Fehler, den man leider nicht mehr rückgängig machen kann und meiner Meinung nach ist Kevin der einzige, der das Recht hat, sauer, verletzt und enttäuscht zu sein. Aber nein, die Walkers nehmen den Familienzusammenhalt sehr ernst und anscheinend beinhaltet das auch, Kevin darin zu unterstützen, Scotty als Außenseiter zu behandeln. Dies wäre vielleicht sogar verständlich, wenn er mal eine Chance bekommen hätte, seinen Standpunkt zu erklären. Hier muss ich Justin ein sehr großes Lob aussprechen, weil er Scotty nicht nur gefragt hat, wie es dazu kam, sondern ihm auch versichert hat, dass er seinem Schwager so etwas gar nicht zutraut. Das hat mir sehr gut gefallen. Dass Justin auch noch immer an Scotty und Kevin glaubt, sah man auch sehr gut daran, weil er ihn über das Auftauchen von Marcus informiert hat. Leider zeigt dieses Auftauchen aber auch, wie vorhersehbar das Ganze gewissermaßen ist. Denn ich hatte ja schon in meiner Review #5.05 Call Mom die Vermutung dahingehend angestellt.

Aber wie ich schon geschrieben habe, war Justin ziemlich der einzige, der Scotty nicht als Außenseiter behandelt hat. Sarah hat seinen Seitensprung gleich auf ihre eigene Beziehung ausgedehnt und Saul benahm sich einfach so kindisch, dass man nur mit dem Kopf schütteln musste. Und ehrlich gesagt, bin ich auch sehr enttäuscht von ihm. Nicht nur, weil er nicht mal ein bisschen Einfühlungsvermögen für Scotty übrig hat, sondern er ignorierte ihn von vornherein und wollte erst gar nicht seine Sicht der Dinge hören. Dabei müsste doch gerade Saul wissen, wie schwierig solche Situationen sind. Damit will ich nicht sagen, dass er auch einmal fremdgegangen ist. Lediglich möchte ich einfach nur andeuten, dass er Charlies Entscheidung verstehen konnte, der keine Beziehung mit Saul führen wollte, aufgrund dessen HIV-Infektion. Im Grunde hat Scotty auch nur so gehandelt, weil ihn die damalige Situationen überfordert hat, dies soll bestimmt nicht seinen Seitensprung rechtfertigen, aber ich finde, dass man da vielleicht auch etwas milder sein sollte, gerade auch weil man erfahren hat, dass Kevin ihm in gewisser Weise schon Anlass gegeben hat und man ja immer sagt, an so einer Situation sind immer zwei beteiligt. Obwohl ich die einzelnen Rückblenden nicht unbedingt gebraucht hätte, so waren sie doch auch hilfreich, das Ganze besser zu verstehen. Sehr schön fand ich auch, dass Nora nicht nur für die Prügelei Verständnis hatte, sondern ihrem Sohn auch klar machte, dadurch für seine Ehe noch immer kämpfen zu wollen und nicht daran zweifelt, dass Scotty und Kevin noch immer eine sehr tolle Beziehung und Ehe führen. Vielleicht bewirkt das auch eine zaghafte Versöhnung der beiden.

Fazit

Trotz der schönen Momente zwischen Nora und Kevin, als auch zwischen Scotty und Justin konnte #5.06 An Ideal Husband nicht dieselbe Begeisterung auslösen, wie sonst. Die Verhaltensweise der Walkers empfand ich als sehr anstrengend und nervig. Auch das schnelle Ende zwischen Kitty und Jack trägt dazu bei, dass man einzig und alleine einen kleinen Lichtblick in der letzten Szene zwischen Kevin und Scotty zu sehen bekam.

Daniela S. - myFanbasse

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