Bewertung

Review: #6.04 Menage a Trois

Foto: David Duchovny, Californication - Copyright: Paramount Pictures
David Duchovny, Californication
© Paramount Pictures

Das war es also schon. Hank hat die Entzugsklinik verlassen, ohne dass man irgendeine Lösung gezeigt hat, der Aufenthalt also überflüssig erscheint. Das ist etwas enttäuschend, aber es bietet die Möglichkeit, den Fokus auf andere Dinge zu legen.

I have an offer for you

Charlie ist schon wieder auf der Suche nach einem neuen Job für Hank fündig geworden, wobei dieser auch mit Robbie Mac in Verbindung steht. Prinzipiell ist die Verknüpfung der Storylines durchaus sinnvoll gewesen, weil es auch mit Ali Andrews und der Assistentin eine ganz gelungene Dynamik gab, doch auch diese Geschichte führt letztlich ins Abseits. Mir ist nicht klar, wo die Autoren hin wollen. Offenbar geht es nicht darum, wie Hank seine Sucht besiegt, es geht wohl auch nicht um ein spezielles Projekt sondern wohl eher darum, wie man wieder seinen Weg findet. Nur scheint Hank hier in erster Linie still zu stehen. Er findet alle Jobangebote blöd, er unternimmt nichts, um Argumente für sich und seine Seelenverwandte Karen zu sammeln und in Bezug auf Becca muss erst eine Art Eifersucht bezüglich Richard Bates aufkommen, übrigens ein schöner Überraschungsauftritt, damit er einen Schritt auf sie zugeht und unabhängig von allen Vorbehalten sich mal mit den Inhalten auseinander setzt. Becca konnte in dem Ausschnitt der Lesung gleich ihr Talent beweisen, was aber auch keine Überraschung war. War das vielleicht der Knackpunkt für Hank, sich wirklich mal auf das Wesentliche im Leben zu besinnen? Ich mag eigentlich nicht daran glauben, weil ich das seit zwei Staffeln von ihm erwarte und immer enttäuscht wurde. Insofern braucht es wohl noch mehr als eine Lesung von Becca.

I'm so fucking straight right now.

Hank sieht für Charlie die Chance auf eine Frau und erzählt wohl deshalb, dass Charlie gar nicht homosexuell ist. Wieso die Assistentin jetzt so verdammt scharf auf Charlie ist, sei mal dahin gestellt. Charlie will sich die Gelegenheit dann auch nicht nehmen lassen, was ich wiederum sehr gut nachvollziehen kann. Allerdings sollte man sich gut überlegen, ob ein Blowjob es wert ist, seinen Klienten zu verärgern. Ganz so weit hat Charlie natürlich nicht gedacht und dass es zur unausweichlichen Verwechslung kommt, ahnt man nur als Zuschauer, nicht aber als Charakter der Serie. So kommt es hier, wie es kommen muss. Charlie muss sich entscheiden, denn Robbie Mac sah es für die Chemie mit Charlie als wichtig an, dass er ihm einen bläst. Das ist auch mal wieder absolut skurril, aber solche Ideen muss man nicht mehr hinterfragen sondern einfach genießen. Charlie kann sich jedenfalls nicht überwinden und verliert alles. Er kriegt keinen Sex und Robbie gibt ihm ebenfalls den Laufpass. Es war klar, dass es auf eine solche Szene hinauslaufen wird, aber eigentlich finde ich es schade, dass man dies schon jetzt genutzt hat. Hier hätte es durchaus noch Potenzial gegeben, Charlie in einige Bredouillen zu bringen. Während man bei Hank also irgendwie nicht vorwärts kommt, war hier das Tempo ziemlich hoch.

You think my utter hatred of men is very extreme, don't you?

Eine interessante Entwicklung gibt es dafür auch bei Marcy, die sich immer mehr von den Ansichten von Ophelia überzeugen lässt. Das gemeinsame Dinner war schon ziemlich witzig, zumal Karen ganz schön in die Enge getrieben wurde und kaum überzeugende Argumente hatte. Außerdem fand ich Ophelias Direktheit wirklich herrlich. Da wäre selbst Samantha aus "Sex and the City" rot geworden. Und wie sie dann der Kerle abserviert haben, war der Höhepunkt der Szene und Episode, vor allem, weil Marcy hier so wunderbar aufgegangen ist. Diese Storyline hat Witz und durch ihre Leichtigkeit einen Charme, der an anderen Stellen der Serie gerade fehlt. Außerdem bin ich immer wieder überrascht, wie gut es doch gelungen ist, dass mir die Geschichte von Marcy unabhängig von Charlie gefällt. In Staffel 4 und 5 hatte ich doch noch einige Probleme damit, inzwischen mag ich die Szenen aber sehr.

Fazit

In Bezug auf Hank stimmt für mich gerade sehr wenig, weil einfach nicht richtig deutlich wird, was diese Staffel für seinen Charakter erreichen will. Und dabei ist ein Drittel schon rum. Dafür konnten andere Storylines überzeugen und mit Vulgarismus für einige Lacher/Schmunzler sorgen. Ich erwarte von der Serie aber mehr.

Emil Groth – myFanbase

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