Review: #1.07 Reich und tot
Die Folge fängt schon etwas künstlerisch an, wie so die Feder langsam herabschwebt und dann in einer Lache von Blut sinkt. Der Anblick der Leiche war dann eher moderne Kunst und zwar von der perversesten Art und Weise.
People living deeply, have no fear of death
Der Fall der Woche ist wirklich interessant und dies nicht nur auf eine fadenscheinige Art und Weise. Er führt von dem üblichen Verdächtigen zu Wohltätigkeitsmitarbeitern und schliesslich zu einem üblen Gesellen, der nichts von der Ganovenehre hält. Und genau diese Ehre bringt zwei Gastdarsteller und Castle sehr interessant ins Spiel. Martha hatte einmal eine Affäre mit einem Schmuckdieb, doch nachdem ihr Sohn ihn als ein Vorbild für einen Buchcharakter genommen hatte und er so enttarnt wurde, war die Beziehung zu Ende und Caine Powell (Patrick Bauchau) tauchte unter. Umso interessanter war es dann zu sehen, wie die beiden wieder aufeinander treffen und ich muss sagen, Powell und Castle haben schon eine gewisse Ähnlichkeit. Beide Männer sind sehr selbstbewusst in ihrem Auftreten und sie wissen beide wie man sich in Szene setzt. Castle ist etwas moderner, bei Powell erkennt man schon eher das gehobene Alter, denn es klingt schon fast poetisch, wie er Castle verurteilt, weil er wieder unter seine Augen tritt und ihn um Hilfe bittet.
Powells Bemerkungen bringen Castle aber auf die Idee, wie sie es schaffen können, damit der Verdächtige endlich redet. Denn Ganovenehre hin oder her, die Selbstliebe der Diebe scheint dann doch ein wenig größer zu sein. Castle kann Evan Mitchell (Nick Chinlund) zum Reden bringen und ihn sogar überzeugen eine Skizze des Täters anfertigen zu lassen. Dies geschieht natürlich nur, weil zwischen ihm und Beckett mittlerweile schon ein solches Vertrauen aufgebaut ist, dass sie ihn mit dem Verdächtigen alleine lässt.
Der dritte Gaststar ist eher als Amelia Shepard, Derek Shepards Schwester, aus "Greys Anatomy" und vor allem als Ärztin aus "Private Practice" bekannt. In dieser Folge ist Caterina Scorsone eine emotionale Überwindung für Kate. Joanne Delgado hat ihre Mutter durch einen brutalen Mord verloren und zeigt damit sofort Ähnlichkeiten zu Becketts Leben. Joanne lässt sich nicht von den üblichen Sprüchen der Polizei beruhigen und erst als Kate ihr verspricht, dass sie den Mörder finden wird und ihr klarmacht, dass sie wirklich weiß, wie sie sich momentan fühlt, kann Joanne sich beruhigen und ein Vertrauen zu Beckett aufbauen. Dass die Geschichte nicht ohne Weiteres an Beckett vorbeigeht, sieht man unter anderem, als sie auf dem Schießstand ist. Sie will einfach nur ihre Emotionen, Wut, Verzweiflung und Hilflosigkeit loswerden, um wenigstens der jungen Frau zu helfen, auch wenn dadurch der Fall ihrer Mutter nicht gelöst wird. Sie lebt davon anderen zu helfen und ihnen die Antwort zu geben, die sie auch gerne hätte.
Bibbidi-Bobbidi-Boo
Doch auch in einem ernsthaften und emotionalen Fall wie diesem, fehlt der Spaß mit den Kollegen nicht. Ob es nun die Spielereien unter den Jungs sind, wie das Zusammenreimen neuer Namen für Verdächtige, oder eine lockere Beckett, es ist schön zu sehen, wie die Chemie im Team stimmt. Mithilfe einer Undercoveraktion kann Castle Beckett schliesslich auch noch zum Tanzen überreden und das in einem wunderschönen Kleid, dass Stana Katic sehr sehr gut steht. Mal etwas anderes als ihre legere und ernste Arbeitskleidung. Natürlich war es auch eine wirklich sehr überlegte und großzügige Geste von Richard, ihr das Kleid zu senden, denn alles andere aus ihrem Kleiderschrank hätte furchtbar ausgesehen. Die Kette von Martha war dann noch das Tüpfelchen auf dem i. Eine sehr taktvolle und liebenswerte Geste von Martha. Ich frage mich, ob sie ihrem Sohn wohl bei der Wahl des Kleides geholfen hat.
Die Familie Castle kommt auch sonst in dieser Episode nicht zu kurz, denn man kann zunächst eine sehr außergewöhnliche Unterhaltung zwischen Alexis und Richard beobachten, bei der Vater Castle seiner Tochter während des Fechtens Informationen über ihren neuen Schwarm entlockt und dadurch auch den Kampf gewinnt. Im Zusammenhang mit seiner Mutter muss Castle allerdings einiges einstecken und gute Miene zum bösen Spiel machen. Seine eigene Mutter gibt ihn zum Verkauf frei und die reichen Damen stürzen sich auf ihn. Aber schliesslich ist es ja für einen guten Zweck. Noch einen Tick schöner ist es dann zu sehen, wie Beckett Marthas Kette zurückbringt und gleich zum Frühstück eingeladen/gezwungen wird, damit alle Details des Abends nochmal erzählt werden können. Es ist toll zu sehen, wie sehr Kate in die Runde passt und wie sehr sie auch willkommen geheißen wird.
Castles Charme und Spaßfaktor, eine interessante Wendung in einem brutalen Fall und wunderbare Charakterzeichnungen bei Beckett haben diese Folge zur guten Unterhaltung gemacht. Genauso will man "Castle" sehen!
Anna Sörries - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Home Is Where The Heart StopsErstausstrahlung (US): 20.04.2009
Erstausstrahlung (DE): 20.03.2010
Regie: Dean White
Drehbuch: Will Beall
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