Review: #3.22 Lieben und Sterben in L.A.
"Castle" zeigt den Ort, an dem sie eigentlich wirklich drehen: Los Angeles. Beckett und Castle ermitteln auf eigene Faust und – mal wieder – ohne Erlaubnis. Aber Montgomery zeigt sich – mal wieder – als ein sehr netter und zuvorkommender Chef und lässt es seiner besten Ermittlerin durchgehen, dass sie sich über seine Entscheidungen hinwegsetzt.
In L.A. for all of a minute, and already she's spouting cheesy movie dialogue
Der Tod von Royce (Jason Beghe) nimmt Kate ziemlich mit, immerhin war er ihr Mentor und auch Liebhaber. Die Zuschauer konnten in den beiden Folgen, in denen er mitgespielt hat leider nur relativ wenig von ihm erfahren. Zumindest kann man behaupten, dass er Kate sein Gerechtigkeitsgefühl vermittelt hat und ihr gezeigt hat, dass man einiges riskieren muss, wenn man etwas erreichen will. Dies zeigt sie dann auch in dieser Folge.
Auch wenn die Storyline zeitweise etwas hakt, so wissen die Produzenten doch schon, mit wem man auffahren kann. Zum Ende der dritten Staffel werden die Gastauftritte bekannter Schauspieler häufiger. So hat Gene Simmons, der Frontmann von KISS einen Gastauftritt und auch bekannte Gesichter aus anderen Serien, wie "Prison Break" und "Jericho" kommen in in der Folge vor. Allerdings war es leicht lächerlich, als jemand wie Dominic Purchell, der erst als großer Boss dargestellt wird und den Kate in einer Halle Berry/James Bond-Manier ablenken soll, plötzlich wegrennt und in "dramatischer" Art und Weise am Strand gestellt wird. Ich fand auch Kates Verhalten am Strand nicht in Ordnung. Normalerweise ist sie immer unter Kontrolle, natürlich gibt es Ausnahmen, wie die Verhörung von Simmons (Jonathan Adams) in #3.13 Johanna Beckett, doch da ging es um ihre Mutter.
Die Szenen am Strand sollten wohl einfach nur ausdrücken, dass Beckett und Castle nicht in New York sind, sondern an der Westküste. Auch der Besuch am Set von "Heat Wave" wurde so mit eingebunden, wobei es wirklich lustig war "Esposito" (Justice Gamble als Ochoa) und "Ryan" (Ryan Deal als Raley) zu sehen. Die Beiden überzeugen zwar nicht so wie die Originale, aber konnten immerhin einige amüsante Szenen liefern, wie etwa die falsche Festnahme. Die Darstellerin von Nikki Heat (Natalie Rhodes/Laura Prepon) war jedoch nicht da. Klischeehaft wurden ihr Drogenprobleme angehängt, da die Schauspielerin keine Zeit zum Dreh der Folge hatte. Das wäre vielleicht noch ein bisschen interessanter geworden, wenn das Team vollständig gewesen wäre. Abgesehen von Richards eigenem Charakter, Jameson Rook, der immer noch nicht bekannt ist.
Risking our hearts is why we're alive
Neben Action und Humor gab es aber auch sehr emotionale Momente, die endlich einmal überzeugen konnten und dann doch etwas seltsam wirkten. Ich muss zugeben, dass ich Stana Katics Darstellung im Hotelzimmer sehr gemocht habe. Sie verlässt erst Castle und dann überlegt es sich doch anders und bemerkt, dass sie zu spät ist. Es war eine gute Reaktion auf einen zu kritischen Schritt von Castle, indem er ihr diverse Komplimente gemacht hat, um sie aufzubauen. Kate wird – mal wieder – auf einen emotionalen Trip geschickt, weil es um den Todesfall einer Person geht, die ihr nahe stand. Die Emotionen, die dann auch zwischen ihr und Castle entstehen passten deswegen eigentlich nicht in die Folge.
Auch der Brief von Royce ist ein zweischneidiges Schwert. Zwar haben schon viele Personen vor ihm die Beziehung von Beckett und Castle direkt angesprochen, doch einen Brief vom toten Freund, der dann darauf anspricht war etwas zu viel. Hätte man Royce vorher nochmal lebend gesehen, mit Kate in einem Gespräch, hätte ich das besser aufgenommen. Doch er hat die beiden das letzte Mal vor circa einem Jahr gesehen, sodass es doch zu viel ist, dass er Kate direkt darauf anspricht, dass sie keine Chance vergehen lassen sollte.
Castle und Beckett machen eigentlich eine große Sache daraus, wenn sie ihre Vornamen nutzen. Dies geschieht nur selten und in wichtigen Situationen. In dieser Folge war das nicht der Fall. Meiner Meinung nach hätte Richard das ein oder andere Mal gerne wieder "Beckett" sagen können. Die Besonderheit des Vornamens ging leider etwas verloren.
Insgesamt war die Folge jedoch unterhaltsamer als die vorherigen. "Castle" mausert sich wieder ein wenig und klettert aus dem Episoden-Mau heraus.
Anna Sörries - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: To Love and Die in L.A.Erstausstrahlung (US): 02.05.2011
Erstausstrahlung (DE): 04.11.2011
Regie: John Terlesky
Drehbuch: Alexi Hawley
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