Review: #4.15 Pandora

Ein sehr ungewöhnlicher Fall hält das zwölfte Revier in Atem. Ein aus dem Fenster geworfenes Opfer kann nicht identifiziert werden, der Täter lässt sich nach unglaublich kurzer Ermittlungszeit ohne Widerstand festnehmen, nur um dann Momente später spurlos aus seiner verschlossenen Zelle zu verschwinden. Und dann löst sich auch die Leiche in einem unachtsamen Moment quasi in Luft auf und verschwindet aus der Gerichtsmedizin, ohne dass irgendjemand etwas mitbekommen hat. Das alles schreit ja förmlich nach einer Spionage-Geschichte. Und tatsächlich stellt sich bald heraus, dass die CIA in dem Fall ihre Finger im Spiel hat

Castle und Beckett werden von einem Agenten überwältigt und in eine geheime CIA-Zentrale gebracht, wo Castle auf eine alte Bekannte trifft: Sophia Turner. Sie war seine erste Muse und inspirierte ihn einst zu einer Figur aus seinen Derek-Storm-Romanen. Natürlich reagiert Beckett ein wenig eifersüchtig auf die Tatsache, dass sie nicht die einzige ist, die Castle bei ihrer Arbeit begleitet hat. Das führt die ganze Episode hindurch zu unglaublich witzigen und süßen Szenen zwischen den beiden Hauptcharakteren. Während Beckett sich auszumalen versucht, was zwischen Castle und Sophia einst gelaufen ist, setzt Castle alles daran, ihr klar zu machen, dass sie etwas ganz Besonderes ist und die Zusammenarbeit mit Sophia damals nicht annähernd so intensiv war, wie die Arbeit mit Beckett.

Natürlich wird schnell klar, dass Castle und Sophia einst eine Beziehung miteinander geführt haben, doch man merkt auch bald, dass zwischen Beckett und Castle mehr als nur eine rein sexuelle Anziehung besteht und Castle Beckett auch nicht nur wegen des reinen Nervenkitzels begleitet. Die beiden haben in den letzten vier Jahren eine Partnerschaft aufgebaut, die weit über die polizeilichen Ermittlungen hinausgeht. Aus der anfänglichen Zweckgemeinschaft für eine Buchrecherche ist längst eine intensive Freundschaft geworden, in der beide wissen, dass sie sich aufeinander verlassen können.

Der Fall, in den Beckett und Castle schließlich verwickelt werden, ist unglaublich verzwickt. Es geht um die CIA, die nationale Sicherheit, einen Spion, der abtrünnig wurde und einen Mathematiker, der das Ende der USA mit einer geheimnisvollen mathematischen Theorie quasi ermöglicht und vielleicht auch schon eingeläutet hat. Ein wenig erinnert das ganze an "Numb3rs" trifft "Die Bourne Identität", was jedoch nicht unbedingt etwas Schlechtes ist. Auch wenn viele Elemente der Episode nicht unbedingt neu sind, so ist der Fall besonders am Ende doch unglaublich spannend.

Da geht der Subplot um Alexis' neues Praktikum fast schon ein wenig unter. Alexis hat anscheinend in Vorbereitung auf ihr Studium begonnen, Praktika zu absolvieren, um sicher zu gehen, dass ihre Berufswahl auch gerechtfertigt ist. Für die nächsten Wochen arbeitet Alexis daher in der Gerichtsmedizin unter Lanie und lernt dort die Aufgaben einer Gerichtsmedizinerin kennen. Wie ihr Vater hat Alexis überhaupt keine Berührungsängste mit den Leichen und gesteht Lanie schließlich sogar, dass sie diese in gewisser Weise sogar cool findet, was Lanie durchaus nachvollziehen kann. Ich hätte hier gerne noch etwas mehr davon gesehen, wie Alexis und Castle zusammen arbeiten, doch leider passiert viel zu viel in der Haupthandlung, so dass am Ende nicht mehr genug Zeit dafür bleibt.

Fazit

Um die Episode abschließend beurteilen zu können, müsste man jetzt nur noch wissen, wie der Fall für die Ermittler ausgeht. Der erste Teil der obligatorischen Doppelfolge in der Mitte der Staffel macht seine Sache jedenfalls ganz gut. Es wird eine interessante Geschichte konstruiert, ein interessanter Nebencharakter eingeführt und der spannende Cliffhanger zwingt förmlich dazu, nächste Woche wieder einzuschalten. Von daher: Mission erfüllt, liebe Autoren. Ihr habt mich gepackt, ich werde nächste Woche wieder dabei sein.

Melanie Wolff - myFanbase

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