Bewertung

Review: #4.16 Der Auslöser

Die Serienmacher von "Castle" schaffen es in der Mitte einer Staffel immer spielend, einen Zweiteiler auf die Mattscheibe zu zaubern, der durch einen spannenden und gefährlichen Fall besticht und einen interessanten Gastdarsteller einführt. Natürlich gibt es dann auch immer enorm viel Rumms und Kawumm in den Episoden, während Castle und Beckett von einem Tatort zum nächsten hetzen und dabei um ihr Leben fürchten müssen.

Ist dies langweilig, weil es jedes Jahr das Gleiche ist? Nein, im Gegenteil. Die Doppelepisoden in der Mitte der Staffel bieten eine willkommene Abwechslung zu den normalen Episoden, da man eben zwei Mal vierzig Minuten Zeit hat, sich mit einem Täter und einem Fall zu beschäftigen.

Der Beginn der Episode ist dann auch ungeheuer spannend inszeniert und auch wenn man weiß, dass Castle und Beckett unbeschadet aus der ganzen Sache herauskommen werden, fiebert man doch mit ihnen mit und rutscht nervös auf der Couch hin und her. Castle gelingt es schließlich irgendwie an Becketts Waffe zu kommen und sie beide frei zu schießen, ehe sie qualvoll in Becketts Dienstwagen im Hudson-River ertrinken.

Nach kurzem Zögern stürzen sich Castle und Beckett wieder in die Ermittlungen im Fall "Pandora". Der zunächst Hauptverdächtige Thomas Gage erweist sich bald als Sündenbock, der die CIA und das NYPD davon abhalten soll, den wirklichen Drahtzieher hinter Operation "Pandora" zu finden. Zugegeben wirkt die ganze Sache schon arg konstruiert und wie auch Kate Beckett, will mir nicht so recht einleuchten, wie es durch die verschiedensten kleineren Aktionen zu einem dritten Weltkrieg kommen sollte, den die USA dann 2017 auch noch verlieren würden.

Und natürlich ist es am Ende Castles ehemalige Muse Sophia Turner, die die Rolle des klassischen Maulwurfs aufs Auge gedrückt bekommt. Und natürlich ist sie in Wirklichkeit gar keine Amerikanerin, sondern Russin – der kalte Krieg zwischen Russland und den Vereinigten Staaten ist trotz aller Beteuerungen noch nicht ausgestanden. Ein wenig Klischeehaft ist das Ganze ja schon. Aber ich muss zugeben, die Jagd nach dem Maulwurf und der Versuch, den ersten Dominostein in einer Reihe Ereignisse zu lokalisieren und am Fallen zu hindern, war spannend inszeniert.

Und dann wird auch noch angedeutet, dass Castles Vater Verbindungen zur CIA gehabt haben muss und Rick erst durch ihn überhaupt an Sophia Turner herangekommen ist, um sie zu seiner Muse zu machen. Bislang hat man ja nur sehr wenig über Castles Vater erfahren und ein echtes Geheimnis daraus gemacht, wer er ist und wo er steckt. Ich bin gespannt, ob es in nächster Zeit noch einmal zur Sprache kommt.

Sehr interessant war auch das kleine Gespräch, das Sophia und Beckett miteinander geführt haben. Dabei erkannte Beckett, dass Sophia einst mit Castle eine ähnliche Beziehung hatte wie sie. Sie tanzten umeinander herum und eine gewisse sexuelle Spannung lag in der Luft. Als beide dieser Spannung nachgegeben haben, mussten sie feststellen, dass nichts weiter sie verbunden hat als eben diese Spannung. Natürlich kommt Beckett darüber ins Grübeln, ob es zwischen ihr und Castle genauso laufen könnte und sie mit einer Beziehung am Ende vielleicht das riskieren, was sie zueinander aufgebaut haben. Eine tiefe Freundschaft.

Fazit

Es war eine spannungsgeladene, kurzweilige Episode, die vielleicht nicht immer logisch war und sicherlich auch nicht immer nachvollziehbar. Aber im Großen und Ganzen bot die Doppelfolge einen guten Fall und warf die ein oder andere Frage in den Raum, die unsere Hauptcharaktere noch länger beschäftigen werden.

Melanie Wolff - myFanbase

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