Bewertung

Review: #4.20 Der Brite

Castle hat das unfreiwillige Geständnis von Beckett in der letzten Episode wirklich sehr getroffen. Auch wenn er weiterhin mit Beckett zusammen arbeitet, so gab es doch eine spürbare Veränderung in ihrer Partnerschaft, was selbst Beckett auffällt. Ihr fällt auf, dass Castle sich plötzlich zurückzieht und sucht Rat bei ihrer guten Freundin Lanie.

Es tut gut, dass Lanie ihrer Freundin Beckett endlich einmal den Kopf wäscht und ihr klar macht, dass sie endlich mal ihre Zweifel über Bord werfen sollte und Castle ihre Gefühle gestehen soll. Immerhin hat sie jeden Tag mit toten Menschen zu tun und sieht, dass man den Rest seines Lebens nicht zu lange hinauszögern, sondern auch mal etwas riskieren sollte. Beckett hat noch immer Angst, sich auf Castle einzulassen und schiebt vor, dass sie Angst hat, ihre Freundschaft zu ihm würde es nicht überleben, wenn es zwischen ihnen nicht klappen würde. Sie ruft uns Zuschauern dann als Paradebeispiel die gescheiterte Beziehung zwischen Lanie und Esposito in Erinnerung, doch Lanie wiegelt ab und entgegnet, dass sie wenigstens sagen kann, dass sie es miteinander versucht haben. Und das beeindruckt Beckett. Dumm nur, dass genau in dem Moment als sie beschließt mit Castle reinen Tisch zu machen, dieser mit einer heißen Stewardess in seinem Ferrari vorfährt und ihr quasi damit signalisiert, dass er längst über sie beide ist.

Es ist schon frustrierend, dass Beckett und Castle ein solch mieses Timing haben, denn man hatte schon das Gefühl, dass Lanies Worte in Backett gearbeitet hatten und sie tatsächlich vor hatte, endlich eine Aussprache mit Castle zu suchen. Castle geht nach letzter Woche verständlicherweise erst einmal auf Abstand und versucht, ein wenig Distanz zwischen sich und Beckett zu bringen. Er lässt sich wieder auf anderen Frauen ein und zieht sich sogar aus den Ermittlungen mehr und mehr zurück. In dem kurzen Gespräch mit Detective Inspector Hunt wird klar, dass Beckett ihn unglaublich verletzt hat und er ihr nicht einfach so verzeihen kann, dass sie ihn all die Monate angelogen hat.

Für beide ist es eine sehr unbefriedigende Situation, denn eigentlich lieben sie einander, aber sie können es dem jeweils anderen nicht gestehen. Das ist kindisch, ungeheuer frustrierend und in manchen Belangen sogar schon fast nervtötend. Und doch beschleicht mich allmählich das Gefühl, dass wir auf einen Wendepunkt zwischen den beiden Hauptcharakteren hinarbeiten, der natürlich nicht in den letzten Episoden der Staffel herbeigeführt wird, sondern wohl eher im Staffelfinale zu einem zentralen Thema wird. In der jetzigen Situation, in der sich Castle und Beckett befinden, gibt es eigentlich nur zwei Auswege: sie gehen getrennte Wege und geben ihre ungleiche Partnerschaft auf oder sie sie gestehen einander ihre Gefühle und werden ein Paar. Ein dazwischen gibt es nicht, denn es wäre allmählich unglaubwürdig.

Der Fall der Woche ist blass wie schon lange nicht mehr. Der Fall um das tote Model und ein paar hinterlistige britische Waffenschieber ist uninteressant und ungeheuer weit hergeholt. Einzig Brett Tucker als englischer Ermittler Colin Hunt bringt etwas Schwung in die Sache. Und auch wenn seine Einführung noch interessant und witzig ist, so wird im Laufe der Episode doch klar, dass er nur aus einem einzigen Grund überhaupt in dieser Episode gebraucht wird: Um mit Beckett zu Flirten und Castle eifersüchtig zu machen und so die unvermeidliche Aussprache zwischen Beckett und Castle noch etwas hinaus zu schieben.

Nathan Fillion ist in einem Großteil der Episode gar nicht wirklich anwesend und doch ist er es am Ende mal wieder, der die Polizisten auf den richtigen Weg bringt und den Fall löst. Das muss für die Ermittler schon unglaublich frustrierend sein. Was jedoch am meisten stört, ist das pubertäre Gehabe von Castle. Und das nur, um sich an Beckett zu rächen, weil sie seine Gefühle verletzt hat.

Fazit

Die Episode ist nicht unbedingt ein Glanzstück der Serie, denn es fehlt an Spannung, Innovation und Charme. Das ständige Hin und Her zwischen Beckett und Castle wird unglaublich anstrengend, vor allem da Castle jetzt in ein Rollenverhalten zurückfällt, das man ihm mittlerweile einfach nicht mehr abnimmt. Es wird Zeit, dass sich etwas bewegt. In welche Richtung auch immer.

Melanie Wolff - myFanbase

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