Bewertung

Review: #5.09 Das Geheimnis des Weihnachtsmanns

Es weihnachtet schwer, nicht nur bei uns hierzulande, sondern auch bei "Castle". Passend zu den Festtagen präsentieren uns die Serienmacher eine Episode um einen toten Weihnachtsmann, den alljährlichen Erwartungen an das Fest und ein klein wenig auch eine Hommage an die Familie.

Whether there is a Santa or not, that is not why I love Christmas.

Castle ist ein Familienmensch, der Harmonie über alles schätzt und deswegen sich auch darauf freut, gemeinsam mit seinen Lieben Zuhause vor dem riesigen Weihnachtsbaum gemütlich Weihnachten zu feiern. Dummerweise scheint genau dieses Jahr, in dem für ihn einfach alles perfekt läuft, was seine Gefühlswelt betrifft, keiner richtig Lust auf eine Familienfeier an Heiligabend zu haben. Martha hat ihre eigenen Pläne, Alexis will sich lieber mit einem neuen potentiellen Verehrer treffen und Beckett meldet sich freiwillig für die Schicht an Heiligabend. Vor allem letzteres trifft Castle ungemein, da er Beckett mehr als einmal vorschwärmt, wie toll es für ihn ist, Weihnachten zu feiern.

Ein klein wenig enttäuscht war ich schon, dass sie ihm nicht die Wahrheit gesagt hat, warum sie in Wirklichkeit liebend gerne die Feiertagsschicht auf der Wache übernimmt. Sie kann sich Castle einfach immer noch nicht wirklich öffnen und ihn vollends in ihr Leben lassen, obwohl er sie niemals unter Druck setzen würde, wenn sie ihm sagt, dass sie einfach Abstand von den Feierlichkeiten braucht, weil es sie eben zu sehr an die letzten glücklichen Tage mit ihrer Familie erinnert. Glücklicherweise wird die ganze Sache mit dem kleinen Schwindel nicht in großes Drama aufgebauscht, sondern Castle tut das einzig richtige, als er erfährt, dass Beckett ihn angelogen hat – er stellt sie zur Rede und zeigt ihr so, dass er immer ein offenes Ohr für sie hat und sie mit ihren Problemen jederzeit zu ihm kommen kann.

Umso schöner ist es am Ende, dass er jedem Familienmitglied anscheinend solch ein schlechtes Gewissen einreden konnte, dass sie allesamt ihre Pläne ad acta legen und mit ihm das Fest verbringen wollen, gerade als er dabei ist, Beckett im Revier Gesellschaft zu leisten. Dass genau in dem Moment dann Beckett vor der Tür steht und es zu einem überaus kitschigen Kuss vor dem Weihnachtsbaum kommt, ist angesichts der Thematik der Episode in Ordnung und sei den Serienmachern verziehen. Kitsch gehört eben zu Weihnachten.

Sehr schön inszeniert sind dieses Mal auch die kleinen Geschichten um die restlichen Protagonisten im 12. Revier. Ryan freut sich vordergründig auf das gemeinsame Fest mit seiner Freundin Jenny, muss dafür jedoch Esposito absagen, der ein wenig enttäuscht ist, dass er nicht mehr mit seinem Kumpel die Feiertage verbringen kann. Er beginnt, Ryan damit aufzuziehen, dass Jenny ihn an der kurzen Leine hält und entlockt seinem Freund schließlich, dass Jenny gerne ein Kind hätte, er sich aber noch nicht bereit dazu fühlt. Es ist eine schöne, weil eben sehr seltene Szene zwischen den beiden Freunden und Kollegen, die ansonsten eher den leichten Umgangston pflegen, hier jedoch sehr schön zeigen, dass sie in schwierigen Zeiten immer ein offenes Ohr füreinander haben.

Esposito zeigt sich verständnisvoll, auch wenn er nicht verbergen kann, dass er sich ein wenig verloren fühlt, weil er nicht nur von Ryan, sondern auch noch von Lanie eine Absage erhält. Un dann wird er auch noch von einem Weihnachtsmann verprügelt. Glücklicherweise gibt es am Ende auch für ihn ein kleines Happy End, als er von einer Familie, die er während der Ermittlungen kennen gelernt hat, zum Essen eingeladen wird und den Heiligabend nicht alleine verbringen muss.

Dass dieses Mal ganz das Team des 12. Reviers im Vordergrund steht und Familie Castle ein wenig in den Hintergrund tritt, ist nicht weiter tragisch, sondern durchaus einmal eine nette Abwechslung vom allgemeinen Fokus auf Castle und sein Lieben. Es dürfte gerne öfter die Gelegenheit genutzt werden, Esposito, Ryan, Lanie oder auch Captain Gates etwas in den Fokus zu rücken, denn es gäbe hier bestimmt durchaus interessante Geschichten zu erzählen.

Fazit

Der Fall um den toten Weihnachtsmann, einen dreisten Diebstahl und eine Firma, die armen und unschuldigen Menschen Geld aus der Tasche zieht und in den Ruin treibt, ist nicht weiter erwähnenswert, sondern bildet in erster Linie eine nette, wenn auch harmlose Rahmenhandlung um die Geschichten, die sich zwischen den Charakteren abspielen. Für eine Weihnachtsfolge durchaus in Ordnung, denn die zwischenmenschlichen Verwicklungen verbreiten am Ende ein wesentlich weihnachtlicheres Gefühl als jeder Fall es tun könnte. Für spannende und nervenaufreibende Fälle gibt es andere Zeiten.

Melanie Wolff - myFanbase

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