Review: #5.13 Rückschlag

In den USA wird es im Februar wieder ernst, denn in dem Monat stehen die sogenannten "Sweeps" an, bei denen verstärkt nach den geschauten Sendungen der Haushalte geforscht wird. Deshalb legen sich viele Shows zu der Zeit so richtig ins Zeug, um mehr Zuschauer vor den Fernseher zu locken, und auch "Castle" zieht wieder einiges aus der Trickkiste. Folge #5.13 Recoil macht dabei den Anfang.

Bracken is back

Für diese Episode engagierte man wieder Jack Coleman für die Rolle des Senator Bracken, der bereits in #5.01 Nach dem Sturm eine erkenntnisträchtige Begegnung mit Beckett hatte. Denn er, so fand sie damals heraus, ist der Drahtzieher hinter dem Mord ihrer Mutter. Allerdings konnte sie ihn zu der Zeit nicht hinter Schloss und Riegel bringen, was ihr schwer zu schaffen machte. Nun kommt in dem Mordfall dieser Episode, bei der eine junge Frau starb, dem NYPD die Erkenntnis, dass es jemand auf den Senator abgesehen hat und diesen töten will. So steht Beckett notgedrungen diesmal auf der Seite von Bracken und muss diesen schützen, was ihr natürlich gehörig gegen den Strich geht. Sie tut einem schon ziemlich Leid, denn all ihre Hoffnungen, dass ihr Widersacher etwas mit dem Mord zu tun haben könnte und er endlich bekommt, was er verdient, werden sehr schnell zunichte gemacht. So liegt der Fokus der Folge auch größtenteils auf ihr und der Interaktion mit Bracken und alle anderen Darsteller rücken, ausnahmsweise, in den Hintergrund. Selbst von Castle sieht man diesmal nicht viel, was aber eigentlich auch gar nicht so schlimm ist, denn selbst als Zuschauer weiß man, dass er seiner Freundin bei dem Fall emotional nicht helfen kann, sondern dass sie da selbst durch muss.

So kommt es zu einigen Situationen, die Einblick in Kates Gefühlswelt geben und die für das Publikum sehr interessant sind. Da sind die notgedrungenen Gespräche mit Bracken, der wieder wunderbar zwielichtig von Jack Coleman gespielt wird und den man von ganzen Herzen nicht-mögen darf. Eine Sequenz mit besonders guter Charakterarbeit stellen die Szenen dar, in denen Kate einen wichtigen Hinweis bezüglich des Mörders der jungen Frau findet, aber lange zögert, ob sie diesen öffentlich machen soll. Tut sie dies nicht, könnte der gesuchte Täter die Möglichkeit erhalten, den Senator zu töten und sie somit eine recht zweifelhafte Gerechtigkeit walten zu lassen. Sogar ihren Therapeuten muss Beckett in der Angelegenheit konsultieren und ist kurz davor, ihrer unprofessionellen Seite nachzugeben und den Hinweis zu zerstören, als sie mit dem Kummer der Schwester des Opfers konfrontiert wird und sich umentscheidet. Kate erkennt, dass sie ihre Rachegelüste nicht auf Kosten von unschuldigen Frauen ausleben kann, was einen großen Schritt in ihrer Charakterentwicklung darstellt. Sie trägt nun schon so lange ihre negativen Gefühle im Bezug auf den Todesfall ihrer Mutter mit sich herum, die sich auch nicht richtig auflösen konnten, als sie den Schuldigen ausfindig machte. Nun stellt sie diese aber zurück, um einer anderen Person diese Emotionen zu ersparen und somit wie gewohnt ordentliche Polizeiarbeit zu leisten, was ich als spannenden Fortschritt im Bezug auf die Vergangenheitsbewältigung erachte. Dass sie das Indiz später nicht vorlegen musste, ist dabei eher von geringerer Bedeutung.

Letztendlich kann der Fall gelöst werden und die finale Vergeltung an Senator Bracken steht noch immer aus. Da dürfte dann natürlich klar sein, dass wir ihn ganz bestimmt wiedersehen werden und es zu einem großen Showdown kommen wird. Also, wenn man da nicht gespannt drauf sein darf, dann weiß ich auch nicht.

Fazit

In dieser Episode wurde nicht einfach nur ein gewöhnlicher Fall der Woche abgehandelt, sondern es wurde sich wieder ein bisschen um die Rahmenhandlung der Serie gekümmert. Das war spannend mit anzusehen und auch, dass Beckett in den Mittelpunkt gerückt wurde, hat gut funktioniert.

Luisa Schmidt - myFanbase

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