Bewertung

Review: #5.12 Tödliche Girls

Hin und wieder muss es auch mal Episoden geben, die weder wichtig für die einzelnen Charaktere, noch sonderlich innovativ in der Erzählweise sind. Typische Filler-Episoden, die meist außerhalb der amerikanischen Sweeps gezeigt werden und so konzipiert sind, dass man sie ruhig auch mal auslassen könnte. #1.12 Tödliche Girls ist solch eine Episode.

She was hot, though, right? Here's the sad thing-- for you, the fact that she misrepresented herself makes her even hotter."

Der Gründer eines Porno-Video-Franchises wird ermordet und das Team setzt alles daran, herauszufinden, wer hinter dem Mord steckt. Die Ermittlungen bieten den Männern in Becketts Team hin und wieder die Möglichkeit, den ein oder anderen dummen Spruch loszulassen. Vor allem Esposito tritt in das ein oder andere Fettnäpfchen, lässt immer wieder unpassende Sprüche los und verabredet sich irgendwann mit der überaus attraktiven Leibwächterin des Opfers.

Manchmal hat es den Anschein, als spulen die Autoren ein gewisses Programm ab. Sie wissen, wie sie die Akteure richtig in Szene setzen und stecken jeden der Protagonisten in eine klar umrissene, definierte Rolle. Und aus dieser Rolle bricht der Charakter während der Episode nicht heraus. Beckett ist dabei die toughe Polizistin, Ryan der analytische Denker, Esposito der Macher mit dem lockeren Spruch und Castle dient einzig und alleine für die Unterhaltung des Teams und der Zuschauer zu sorgen. Zumeist funktioniert diese Taktik ja auch ganz gut. Doch jetzt, nach über fünf Jahren Castle erwartet ich etwas anderes. Ich erwarte Momente, in denen ich neue Seiten an den Charakteren entdecke. Situationen, in denen sie sich weiter entwickeln und sie über sich hinaus wachsen.

"My generation grew up in a digital fish bolw. And no matter how careful we are, stuff will get out there."

Natürlich kann nicht jede Episode mit einer solchen Charakterarbeit aufwarten und das erwarte ich am Ende auch gar nicht. Es darf gerne auch kuriose Fälle geben, mit irren Wendungen oder gut gelegten falschen Spuren, die am Ende in ein unerwartetes Finale münden. Leider bietet #1.12 keine der beiden Varianten. Im Gegenteil, sie bietet einen Fall im uninteressanten Einheitsbrei der vielen Krimiserien im amerikanischen Fernsehen. Er ist weder innovativ, noch spannend, noch irgendetwas anderes. Gut, schlecht ist er nicht und sorgt hin und wieder für ein ungläubiges Kopfschütteln. Vor allem, als zum wiederholten Male die Leibwächterin ins Visier gerät und man damit immer wieder Esposito gehörig die Tour vermasselt. Der arme Kerl hat mit Frauen einfach kein Glück. Dabei würde man es ihm gönnen, endlich mal wieder jemanden zu finden, der ihn glücklich macht. Ich hoffe ja immer noch, dass er und Lanie irgendwann wieder zusammenfinden und ihre Differenzen beilegen. Dafür gibt es ja leider überhaupt keine Anzeichen, aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

Der Subplot um Alexis und ihren Videoblog passte zwar vom Setting her ganz gut zum Fall der Woche, doch er hat weder Moll Quinn noch Nathan Fillion die Möglichkeit gegeben, zu glänzen. Auch das Vater-Tochter-Gespann an sich hat er überhaupt nicht weiter gebracht. Natürlich ist es heutzutage nichts besonderes mehr, einen Videoblog ins Internet zu stellen und darin über mehr oder weniger interessante Dinge aus seinem Leben zu plaudern, aber Castle hat schon ganz recht. Alexis sollte aufpassen, was sie dort im Internet preis gibt. Im Moment mag sie nur über ihre Liebeleien posten, aber wer weiß schon, wer Zuhause vor dem Bildschirm hockt und sie beobachtet. Manchmal ist Castle herrlich konservativ. Er versucht, seine Rolle als Vater gewissenhaft auszufüllen, aber er weiß oft nicht so recht, wie er es geschickt anstellen soll. Alexis widerspricht ihm jedes Mal und verwendet nicht selten seine eigenen Argumente gegen ihn, nur um am Ende zu erkennen, dass ihr Vater absolut Recht hatte. Hier ist es einmal anders und Castle muss erkennen, dass seine kleine Tochter erwachsen ist und selbst bestimmen kann, wie viel sie von sich preis gibt. Klingt jetzt alles sehr langweilig? Ist es am Ende leider auch.

Fazit

Ein Fall ohne Highlights, weder in den Ermittlungen noch unter den Charakteren. Für zwischendurch war das sicherlich ganz in Ordnung, doch allzu viele Episoden dieser Art muss ich jetzt nicht haben.

Melanie Wolff - myFanbase

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