Review: #5.22 Stillstand
#5.22 Stillstand ist eine sehr eigenartige Episode. Vordergründig beschäftig sie sich mit einem Fall eines Bombenlegers, der das NYPD in Atem hält und Kate Beckett in eine lebensbedrohliche Situation bringt, doch eigentlich hat sie mit der fünften Staffel nicht wirklich etwas zu tun, denn sie wurde außerhalb der normalen Produktion gedreht, nachdem der Sender ABC der Serie unverhofft zu einer zusätzlichen Episode verholfen hatte.
Da man jedoch nicht mit einem richtigen Fall aufwarten konnte und die Produktion dazwischen geschoben werden musste, tat man das einzige, was möglich war – Drehzeit verkürzen und altes Material nutzen, um die Sendezeit zu füllen. Heraus kam dabei eine typische Episode, die man eigentlich in einer Serie nicht sehen möchte, weil sie zu einem großen Teil eben aus recyceltem Material besteht.
"I did have feelings for you when we first met. I couldn't stand you!"
Dabei gibt es durchaus recht interessante Szenen, vor allem zu Beginn und am Ende der Episode, als man sich seitens der Autoren ganz auf die Beziehung zwischen Castle und Beckett konzentriert. Dabei wird wieder einmal mehr als deutlich, wie stark die beiden mittlerweile zusammengewachsen sind und welch grandiose Sache es war, das hin und her zwischen den beiden im Finale der letzten Staffel zu beenden. Stana Katic und Nathan Fillion haben eine unglaubliche Chemie auf dem Bildschirm und es wirkt tatsächlich so, als seien die beiden schon seit Jahren ein Paar, das sich kennt und das sich aufeinander verlassen kann.
Diese tolle Chemie nutzen die Autoren aus und führen den Zuschauern nochmal die schönsten Momente des Paares vor Augen, von ihrem Kennenlernen über ihre gemeinsamen Entwicklungen hin bis zu ihren schönsten Momenten als Paar. Das wirkt auf den ersten Blick zwar wie eine wunderschöne Hommage an das Paar, es würde aber eben eher in einen Rückblick auf die Serie nach ihrem Ende passen und nicht in eine Staffel, die sich unaufhaltsam dem großen Staffelfinale entgegen bewegt.
Und so kann man sich gar nicht richtig auf die Geschichte konzentrieren, die so schlecht eigentlich gar nicht ist, denn der Fall um den Bombenleger, der wütend auf das NYPD ist und sich an ihnen rächen will, ist gerade dadurch so spannend, dass einer der Charaktere für lange Zeit tatsächlich in Lebensgefahr schwebt. Natürlich erwartet niemand, dass Kate Beckett am Ende das Zeitliche segnet, doch das ist auch gar nicht das Spannende an der Situation. Vielmehr ist es die Art und Weise, wie die Kollegen und vor allem Castle auf den möglichen Tod von Beckett reagieren.
"Oh, for heaven's sake, detective. Just kiss the man!"
Während Esposito und Ryan nichts unversucht lassen, den Fall zu lösen und irgendwie an Informationen zu kommen, wie man die Bombe entschärfen konnte, weicht Castle seiner Freundin und Partnerin nicht von der Seite, selbst als diese ihn dringend bittet, sie zurück zu lassen und sich selbst zu retten. In dem Moment als Castle tatsächlich den Raum verlässt und sie sich noch einmal versichern, dass sie sich ehrlich lieben, bricht einem fast das Herz, denn hier werden zum ersten Mal die Gefühle der beiden Charaktere greifbar. Man merkt, dass sie tiefe Gefühle füreinander haben, die über einen Flirt weit hinaus gehen. Man wird Zeuge, wie die Beziehung hier auf eine neue, ernste Ebene gehoben wird.
Und als Castle sich dann Becketts ausdrücklichem Wunsch widersetzt und zurückkehrt, um zur Not mit ihr gemeinsam zu sterben, da sieht man, wie sehr sich Castle im Laufe der Serie tatsächlich verändert hat. Er ist erwachsener und reifer geworden. Aus dem Lebemann ist ein ernsthafter Mann mit Verantwortungsbewusstsein geworden, der nicht mehr jedem Rock hinterher jagt, sondern in Beckett eine Partnerin auf Augenhöhe gefunden hat, die ihn erdet und dabei sich selbst bleiben lässt.
Fazit
Am Ende, als Beckett und Castle sich küssen, gibt es noch eine herrliche Szene, als Captain Gates ihnen klar macht, längst von ihrer Beziehung zu wissen und absolut nichts dagegen zu haben, solange sie sich im Job professionell verhalten. Die Episode entlässt einem also mit einem absolut positiven Gefühl, auch wenn ein Großteil altes Material war und man aus einer zusätzlichen Episode in der Staffel durchaus mehr hätte herausholen können. Trotzdem oder genau aus diesem Grund verdient es die Episode nicht mehr als die Hälfte der Punktzahl, denn bei einer neuen Folge erwarte ich spannende neue Erkenntnisse, nicht die Aneinanderreihung toller Momente der Serie. Denn für solch einen Rückblick ist es noch viel zu früh.
Melanie Wolff - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: StillErstausstrahlung (US): 29.04.2013
Erstausstrahlung (DE): 23.09.2013
Regie: Paul Holahan
Drehbuch: Jason Wilborn & Adam Frost
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