Bewertung

Review: #6.18 Der Dolch des Ninja

Foto: Nathan Fillion & Stana Katic, Castle - Copyright: 2013 ABC Studios; ABC/Bob D'Amico
Nathan Fillion & Stana Katic, Castle
© 2013 ABC Studios; ABC/Bob D'Amico

Ein Fall bei dem wieder einmal Castles Fantasien Wahrheit zu werden scheinen und er sich dementsprechend freudig in die Ermittlungen stürzt. Beckett trifft sich währenddessen mit einer alten Schulfreundin und hat Minderwertigkeitskomplexe, da sie das Gefühl hat im Vergleich mit ihrer Freundin im Leben nicht genügend erreicht zu haben.

"Beckett!" - "Castle what happend?" – "A Ninja stoled the murder weapen... oh yeah!"

Bei dem Fall war Castle definitiv in seinem Element. Die Freude über die auftauchende Ninja-Kämpfer war ihm den ganzen Fall über anzumerken, genauso wie die Enttäuschung als er zum Schluss der Episode darüber informiert wird, dass es sich bei den Ninja Kämpfer nur um ein Mythos handelt. Der Fall an sich hat mir aber, auch oder gerade weil Castle seiner kindlichen Begeisterung Ausdruck verliehen hat, sehr gut gefallen. Nathan Fillion ist bei solchen Dingen einfach in seinem Element und ich kann mir keinen anderen Schauspieler vorstellen, der diese kindliche Freude an Mythen, Übersinnlichem oder Geheimnisvollem als Erwachsener so gut verkörpern kann wie er. Es ist immer wieder ein Genuss ihm dabei zuzusehen.

Doch auch abgesehen von Nathan Fillion alias Richard Castle war der Fall definitiv sehenswert. Die Verstrickungen mit der organisierten Kriminalität, die Ermordung der Familie des Opfers und die überraschende Enthüllung wer wirklich hinter den Namen, der grüne Drachen, steckt, waren alles Elemente die aus der, durch die Tatwaffe schon etwas mysteriösen Ermordung des Opfers, einen wirklich spannenden und gut aufgebauten Fall präsentierten. Da man als Zuschauer vollkommen in die Welt der Ninja-Kämpfer abgetaucht ist, hat es auch überhaupt nicht gestört, dass man als Zuschauer fast von einem Verdächtigen zum anderen "gejagt" wurde und man sich andauernd noch fragt, wer denn hinter den Ninja Maske steckt und wer nun wen bekämpft beziehungsweise beschützt. Eigentlich bleibt mir nur zu sagen, dass genau solche Fälle die Stärke der Serie "Castle" sind und die Autoren sich genau darauf konzentrieren sollten, denn solche Geschichten zu schreiben können sie unglaublich gut und sie haben mit Nathan Fillion auch den perfekten Darsteller gefunden um diese Storys auf den Fernsehbildschirm zu bringen.

"Well if this is a tea company, I think I wanna a cup"

Jedes Mal wenn die drei Männer zusammen Szenen bestreiten, frage ich mich wieso man diese Konstellation nicht vermehrt etwas ins Zentrum rückt. Die drei sind witzig, harmonieren gut zusammen und es ist für einmal jemand anderes der zusammen agiert, als Beckett und Castle. So hatte diese Folge mit dem Besuch von Esposito,Kevin und Castle in dem "Geisha-Haus" neben den Ninja-Kämpfern, welche Castle so fasziniert haben, noch ein weiteres Highlight. So war es unglaublich witzig mitanzusehen, wie Kevin eigentlich als einziger stets betonen musste, dass er eben glücklich verheiratet ist. Das zeigt wieder einmal wie seriös und bieder Ryan eigentlich ist, was ihn aber umso liebenswerter macht, da er so immer wieder seine große Liebe zu Jenny betont. Bei Esposito, bei dem man ja nicht genau weiß, ob er jetzt eine Beziehung zu Lanie, von der man nebenbei erwähnt schon länger nichts mehr mitbekommen hat, führt oder ob er Single ist und bei Castle sieht die Situation etwas anders aus. Auch sie würden natürlich ihre Freundinnen nicht betrügen, doch sind sie gerne für einen Spaß zu haben und Castle begibt sich mit einer Geisha für die Aufklärung des Falles sogar in einen Nebenraum. Diese Information bekommt ihn teuer zu stehen, was er entsetzt bemerkt, nachdem die drei aufgeflogen sind und aus dem Club rausgeschmissen wurden.

Draußen geht es dann gleich actionreich weiter und die drei werden von einem Ninja angegriffen. Hier war Castles Ausruf über die Ninja Attacke der Brüller und auch diese Szene zeigt, wie gut die drei Männer harmonieren. Schon alleine für den Handlungsstrang im Geisha Club und den anschließenden Ninja Angriff hat die Folge mindestens vier Punkte verdient. Also bitte liebe Autoren schreibt mehr Handlungsstränge in denen Castle, Esposito und Kevin auf irgendeine Art zusammenarbeiten können.

"You didn't call because you were in a private room, making out with a geisha."

Auch bei Beckett und Castle gibt es endlich, wenn auch nur eine kleine, Wolke am strahlend blauen Liebeshimmel. So stellt sich heraus, dass Beckett Angst hat, dass ihre Beziehung plötzlich langweilig werden würde. Diese Angst ist sicher berechtigt. Castle und Beckett arbeiten zusammen und sitzen nun, da sie ein Paar sind, auch in ihrer Freizeit meistens aufeinander, da könnte es definitiv vorkommen, dass man genug voneinander kriegt, nicht mehr weiß, was man miteinander sprechen soll oder einfach mal ausbrechen möchte. Der Fall hat Beckett aber schließlich gerade schön bewiesen, dass diese Langeweile bei ihr und Castle niemals eintreffen wird, da die Fälle die sie zusammen bearbeiten viel zu actionreich, zu mysteriös und manchmal zu skurril sind, um Langeweile aufkommen zu lassen. Und als Ausgleich ist ein ruhiges Privatleben zu Zweit gerade richtig.

Was ich ein bisschen merkwürdig fand, war Becketts Minderwertigkeitskomplexe gegenüber ihrer Freundin, die sie schon länger nicht mehr gesehen hatte. Nur weil diese mit einem einflussreichen und wohlhabenden Mann verheiratet ist und ihr Leben scheinbar im Griff hat, muss sich Beckett doch nicht als zweitrangig vorkommen. Wieso auch? Schließlich ist sie mit einem weltbekannten auch nicht gerade armen Schriftsteller verlobt und hat einen guten Job, steht auf eigenen Beinen und hat sich für nichts zu schämen. Irgendwie konnte ich da Becketts Gedankengänge nicht ganz nachvollziehen. Aber schön, dass sie eingesehen hat, dass sie sich für gar nichts schlecht fühlen muss, denn sie hat ja bereits einiges in ihrem Leben erreicht.

Fazit

Ein toller Fall, der richtig "Castle"-mäßig daherkam und bei Castle eine kindliche Faszination auslöste. Die Szenen zwischen Esposito, Kevin und Castle waren hervorragend und machten Lust auf mehr. Und sogar bei Beckett und Castle kam ein bisschen Bewegung in die Beziehung, da Kate sich plötzlich Gedanken darüber macht, ob bei ihrer Beziehung zu Richard nicht plötzlich die Langeweile einkehrt. Einzig Becketts Minderwertigkeitskomplexe gegenüber ihrer alten Freundin, waren ein bisschen an den Haaren herbeigezogen und sorgten für einen kleinen Punkteabzug.

Maria Schoch - myFanbase

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