Review: #6.19 Der Zweck heiligt die Mittel
Ein Wall-Street Händler wird tot in seiner Wohnung aufgefunden und bald wird klar, dass er im geheimen für die Staatsanwaltschaft gearbeitet und seinen Chef ausspioniert hat. Aus diesem Grund müssen die Ermittler in diesem Fall mit der Staatsanwaltschaft zusammenarbeiten, was bei Captain Gates unerwartet zu persönlichen Verstrickungen führt.
"The Killer was looking for something. A priceless neckless or a bunch of cash tapped to his chest like wolf of wall-street."
Der Fall war jetzt nicht uninteressant oder überhaupt nicht spannend, aber für "Castle" fast ein Stück zu normal. Irgendwie hätte er aus jeder Crime-Serie stammen können und hat mich deswegen nicht wirklich mitgerissen. Am Anfang als Castle feststellt, dass etwas irgendwie komisch ist, weil das Hemd des Toten nach seiner Ermordung noch aufgeknöpft wurde, habe ich mir eigentlich gedacht, dass sich dies jetzt zu einem Mysterium entwickeln würde, stattdessen war die Lösung schließlich total einfach, der Ermordete hat ein Mikrofon getragen und war ein Spitzel für die Staatsanwaltschaft. Dadurch, dass danach auch schnell das Geheimnis um die Frau, welche den Mord gemeldet hat, gelöst wurde und es dafür eine plausible Erklärung gab, war auch hier die Luft aus dem Fall raus. Einzig und alleine das Ende konnte noch überzeugen, da weder die Ermittler noch der Zuschauer wohl damit gerechnet haben, dass die Staatsanwalt beziehungsweise eine Mitarbeiterin derer, selber, erstens dem Opfer die Drogen untergejubelt hatte, damit es sich als Spitzel zur Verfügung stellt und zweitens den Mann später auch gleich ermordet hat.
Die Storyline um das Opfer und seine Vergangenheit, seinen besten Freund, der Mitglied einer Gang war, sowie sein Fluchtversuch unter seinem einstigen Namen war zwar nicht uninteressant, wurde aber während der Episode wie eine Liste abgearbeitet, so dass der Zuschauer null Bezug zu dem Opfer bekommen hat und somit auch nicht wirklich mit seiner Geschichte mitfühlen konnte. Auch der Grund weswegen der Mann seinen Boss ausspioniert hat, beziehungsweise in was für einem Fall die Staatsanwaltschaft ermittelt, war mit diesen kurzen Erklärungen relativ schwer zu verstehen und deswegen hat man dem nicht wirklich viel Aufmerksamkeit geschenkt und dem Zuschauer ist wohl nur die Tatsache geblieben, dass der Boss dieser Unternehmung ein geldgieriger Mensch ist, der irgendwelchen Illegalen Wertschriftenhandel betreibt. Bei einer Serie wie "Castle", in der die Ermittlung bei den Mordfällen im Mittelpunkt steht und beispielsweise auf die forensische Beweissicherung oder auf die Obduktionen nicht viel Wert gelegt wird, muss der Fall schon etwas komplizierter und anspruchsvoller sein, als es derjenige dieser Folge gewesen ist.
"You know them?" – "Not the women from the photo, but the women, who is with her, is Elizabeth Western, the US Attorney for the southern district. She also happens to be my sister."
Was mir dagegen sehr gut gefallen hat, war der Einbezug von Gates und deren Familie in den Handlungsstrang des Falles. So hat man endlich einmal etwas mehr über die Vorgesetzte von Beckett erfahren, die sonst ja, trotz, dass sie als Hauptcharakter gelistet ist, eher im Hintergrund bleibt. Gates ist mir ja, trotz ihrer manchmal etwas rüden Art sehr sympathisch und vor allem ihre kleinen Schlagabtausche mit Castle finde ich immer sehr witzig. Der Streit mit ihrer Schwester passt zu ihrem Charakterzug, denn ich habe von Gates eigentlich nichts anderes erwartet, als das sie eben nach den Regeln spielt, beziehungsweise wie sie es nennt, "ihren Job macht". Ihre Schwester dagegen scheint mehr Wert auf die Karriereleiter zu legen und würde da vielleicht irgendwo auch mal ein Auge zudrücken, wenn es zu Ihren Gunsten wäre. Obwohl ich denke, dass sie dabei auch nicht wirklich ein gutes Gefühl dabei hätte, da ich sie ähnlich einschätze wie Gates selber. So war auch klar, dass der Mord sowie die Drogen, welche dem Opfer durch eine Mitarbeiterin der Staatsanwaltschaft untergejubelt wurden, zu weit gingen und sie hier auch nicht versucht hat, ihre Angestellte irgendwie zu verteidigen.
Durch diesen Fall in ihren eigenen Reihen hat Elizabeth wohl dann auch die Seite ihrer Schwester besser verstehen können und ist nun bereit ihr zu vergeben und will wieder versuchen eine Beziehung zu ihr aufzubauen. Gates ist darüber sicherlich sehr froh, denn man hat ihr die ganze Folge über angemerkt, wie sehr sie der Zwist mit ihrer Schwester doch belastet. Schön fand ich, dass sich Gates schließlich gegenüber Beckett geöffnet hat und ihr von ihrem Streit mit ihrer Schwester berichtet hat. Es ist zwar nur eine Kleinigkeit, aber es wäre nicht realistisch gewesen, hätte sie die Geschichte auch Castle erzählt, da sie ihn zwar, auch wenn sie oft das Gegenteil behauptet, mag, ihn aber sicherlich niemals solche privaten Sachen erzählen würde.
"Why we don't take a minute and write done the names of all the people, that absolutely positively have to be there. No matter what, to make us happy."
Die Nebenstoryline um Beckett und Castle muss ich leider wieder einmal kritisieren, denn wieder einmal ging es um ihre Hochzeit, als hätten wir dieses Thema nicht schon genügend oft durchgekaut. Ich hoffe wirklich, dass die Hochzeit selber nicht mehr all zulange auf sich warten lässt. In dieser Episode wurden wir mit dem Problem der Gästeliste beziehungsweise der Anzahl Gäste konfrontiert und wieder einmal wurde zu Anfang der Folge klar, dass sich Beckett und Castle darüber nicht wirklich einig sind und am Ende wird dieser "Streit" jedoch schließlich durch eine kitschige Szene, in der die Autoren nun sicherlich zum hundertsten Mal betonen wie sehr die Beiden sich lieben und füreinander bestimmt sind, wieder geschlichtet. Die einzige wirklich witzige Sequenz in diesem sonst sehr langweiligen Handlungsstrang fand ich Martha, die selber auch gleich noch eine Gästeliste für die Hochzeit seines Sohnes zusammengestellt hat.
Fazit
Wirklich überzeugen konnte mich in dieser Episode nur der Handlungsstrang rund um Captain Gates, die so endlich einmal etwas mehr in den Fokus der Serie gerückt wurde. Der Fall war zwar nicht schlecht, für eine Serie wie "Castle" in der sich aber alles um die Ermittlungen dieses Falles dreht, müsste er meiner Meinung etwas spektakulärer sein. Und der Nebenhandlungsstrang um Castle und Beckett und ihre zum wiederholtesten Male thematisierte Hochzeit, war langweilig und nervenaufreibend. Von daher schafft es diese Episode wirklich nur ins Mittelfeld und ich hoffe innständig, dass die nächste wieder etwas mehr zu bieten hat, schließlich bewegen wir uns langsam aber sicher auf das Staffelfinale zu.
Maria Schoch - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: The Greater GoodErstausstrahlung (US): 24.03.2014
Erstausstrahlung (DE): 05.10.2014
Regie: Holly Dale
Drehbuch: David Grae
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