Bewertung

Review: #7.09 Last Action Hero

Wenn der Fall bei "Castle" nicht so interessant war, wurde er nicht so extrem fokussiert oder war so kompliziert, dass er dann doch irgendwie unterhaltsam war. Nicht so in dieser Episode. Es war eher die Geschichte eines B-Movies oder schlechter, da es im Fall ja schon um B-Movies ging. Und es geht nicht nur um schlechte Filme, sondern um schlechte Actionfilme. Die 80er waren voll davon und momentan meinen die Veteranen ja, sich mit Botox vollzuspritzen und sich mit Amphetaminen vollzupumpen, um ein Revival der alten Actionfilme zu erlangen, sei eine gute Idee. Doch ohne Erfolg. Gott sei Dank.

Genau um diese Thematik dreht sich auch diese Folge von "Castle". Richard Castles Vorbild aus seiner Kindheit wird ermordet! Hier eine kurze Vorstellung der wichtigsten Personen:

  • Lance Delorca, Opfer. Eigentlich soll er beim spanischen Geheimdienst gearbeitet haben, stimmt aber nicht, denn er war einfach nur ein Ziegenhirte. Nach seiner Karriere ist er dem Alkohol und den Drogen verfallen, bis eine Leukämieerkrankung ihn wieder wachrüttelte. Nach einer Rückenmarkttransplantation hat er sich zusammengerissen und wollte sein Leben auf Vordermann bringen.
  • Brock wurde nach seiner Schauspiel-Karriere Regisseur und macht auch keinen Hehl daraus, dass er überhaupt nicht schauspielern kann. Es hindert ihn jedoch nicht daran, trotzdem im Business mitzumischen.
  • Kat Kingsley, Deloras Noch-Ehefrau. Castle ist ihr schon in jungen Jahren verfallen und verhält sich in ihrer Nähe wir ein Schuljunge. Sie versucht sich wieder ins Lampenlicht zu rücken, indem sie einen weiteren Actionfilm dreht.
  • Clay Biggs hat in den Filmen immer einen Drogendealer gespielt; da ihm die Rolle wohl richtig gut gefallen hat, ist er auch im realen Leben einer geworden und besitzt einen Club. Große Unterschiede zwischen Schauspielern und normalem Verhalten sieht man bei ihm nicht. Ein Gauner, wie er im Drehbuch steht. Immerhin konnte Lance ihm das Handwerk legen, beziehungsweise Lances (!!!) Sohn Trey sagt endlich gegen ihn aus.
  • Und der Mörder als letztes: Naomi Duvray, schlussendlich einfach eine Mutter, die ihr Trophy-Wife-Leben nicht aufgeben will. Dafür geht sie allerdings über Leichen. Immerhin hat sie die Mordwaffe selbst entworfen.

"Castle, you really think I could stand between you and your boyhood dream?" - "You are my boyhood dream."

Und was machen die Hauptcharaktere aus der eigentlichen Serie? Sie benehmen sich nicht viel besser als die "Filmschauspieler". Von Zeit zu Zeit ist es ja lustig und irgendwie auch süß, wie sich Kevin Ryan als cool darstellen möchte. Als Undercover-Ire in #5.18 Fenton O'Connell" gelingt es ihm auch voll und ganz. Die Rolle, die er in dieser Folge gespielt hat, war allerdings einfach nur lächerlich. Wieso braucht er eine Catch-Phrase? Und warum müssen die alle so unglaublich schlecht klingen?

Auch Castle bekleckert sich nicht gerade mit Würde. Allerdings hat er wenigstens ab und an ein paar Lacher. Es ist verwunderlich, dass Rick nach seiner Zeit bei der High Society von New York bei Schauspielern seiner Kindheit nervös wird. Und zwar auf eine sehr peinliche Art und Weise. Sonst hat ihn auch nichts aus dem Takt gebracht, auch nicht als Kate Beckett ihn in der ersten Episode festnehmen wollte. Er hat einfach locker weitergeflirtet. Von dieser Coolness war nichts zu sehen. Wobei er schon dazu gelernt hat. Als er mit den Jungs vom Set eine Filmszene drehen soll, um das Spielzeugauto mit Mikro zu klauen, hält er Brock davon ab, eine Tür einzutreten und nutzt einfach den Türknauf, das ist einfacher und unauffälliger. Sein Auftritt allerdings nicht. Ganz Rambo mit abgeschnittenen Hemdsärmeln (konnte Nathan Fillion erstaunlicherweise tragen, auch wenn das bei keinem Mann so wirklich gut aussieht) und Stirntuch. Bad boys!

To the best apartment ever!

Die schönste und beste Storyline der Folge kam durch einen von Castles Fehltritten zustande: Er teilt Kate frei heraus mit, dass er ihre Wohnung nie gemocht hat. Und er merkt nicht einmal, dass er Kate damit verletzt hat. Aber Lanie bringt es dann auf den Punkt und dies ist auch der Höhepunkt der Folge: eine kurze Szene mit Lanie und Kate, in der sie in Kates alter Wohnung sind, Sachen packen und über Castles Aussage sprechen. Es war nie einfach nur Kates Wohnung. Es war ihr Zuhause, nachdem ihre alte Wohnung in die Luft gejagt wurde, sie hat sich darin nach ihrer Schussverletzung wieder erholt, sie hat den Mord an ihrer Mutter darin rekonstruiert und gelöst, und sie hat darin Rick ihre Liebe gestanden. Es ist also nicht nur eine Wohnung mit quietschenden Dielen.

Das Hoch des Staffelanfangs hat hier erstmal ein Ende. Mal schauen, wann sich die Autoren wieder zu etwas Besserem aufraffen können, denn gut war diese Folge keineswegs.

Anna Sörries - myFanbase

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