Review: #3.19 Die Bruderschaft

Die große Storyline bezüglich Cole nimmt nun nach dem großen Showdown in #3.07 Alle oder Keine, indem er die Triade tötete, wieder an Fahrt auf, auch durch die Enthüllung seiner wahren Identität vor den Halliwells in der darauf folgenden Episode. Und der zögerlichen Akzeptanz davon, dass Phoebe Cole am Leben ließ und ihn nun als fixen Freund hat. Er stellt die Rahmenhandlung, den sogenannten roten Faden, für die dritte Staffel von "Charmed - Zauberhafte Hexen" dar und das bekommt man nun wieder verstärkt zu erkennen.

Das verhängnisvolle Doppelspiel

Cole taucht wieder bei Phoebe auf und möchte mit ihr reden. Trotz der Tatsache, dass sie nun schon eine Weile miteinander zu tun haben und verliebt sind, ist die Situation weiterhin kompliziert. Immerhin hat Cole die Triade auf dem Gewissen und ist in der Unterwelt in Ungnade gefallen. Zusätzlich verstärkt dadurch, da er auf die Seite des Guten zu Phoebe gewechselt ist. Nun ist er sogar dazu bereit für Phoebe seine dämonische Seite Balthasar komplett aufzugeben. Was die gute Liebe doch alles bewirken kann, denke ich mir da. Jedenfalls freut das Phoebe, doch der weitere Verlauf der Story kommt dem tollen Vorhaben in die Quere. Zufällig stoßen die Beiden auf einen Propheten, der von der Bruderschaft verkündet und wenige Minuten später tötet Phoebe einen aus dieser Truppe. Im ersten Moment ist es durchaus verwirrend zu sehen, dass Cole nicht eingreift und dann noch meint, dass Phoebe seinen Bruder getötet habe. Schnell klärt sich das jedoch auf und es stellt sich heraus, dass Cole alias Balthasar ein sehr erfolgreicher Dämon gewesen ist. Er stand also mit seiner Bruderschaft-Truppe direkt unter der Quelle des Bösen und hat diese natürlich verraten, indem er die Seiten wechselte. Als Cole seinen Plan äußerte, seine Spuren bei seiner früheren Dämonen-Gang verwischen und deren geheime Pläne aufdecken zu wollen, war ich ebenso besorgt wie Phoebe und Piper. Prue erwähnt hier zwar, dass sie es für vernünftig halte aber genau da bin ich von Beginn an anderer Meinung gewesen. Endlich hat Cole seine dunkle Vergangenheit mehr und mehr hinter sich gelassen und steht vor dem nächsten entscheidenden Schritt. Dennoch will er zurück rudern, nur um das Gute in sich zu beweisen. Natürlich auch, um mit der Vergangenheit abzuschließen und keine Spuren zu hinterlassen. Aber klappt das überhaupt, fragte ich mich da? Durch dieses Vorhaben waren jedoch zwei Dinge sicher: Cole gerät nun wohl in Gefahr und die Spannungskurve des Handlungsstranges um ihn nimmt erneut zu.

Die milde Reaktion der dämonischen Bruderschaft hat mich jedoch ziemlich gewundert. Besonders Vornac macht auf mich hier einen toughen, cleveren und auch bedrohlichen Eindruck. Ebenso die dämonische Partnerin Klea. Lediglich Tarkin wirkt auf mich etwas sanftmütiger und naiv. Da wunderte es mich eben, dass Cole nicht sofort getötet wird als er dort aufkreuzt. Cole beweist aber auch gleich ein gutes Verteidigungsgeschick und verstrickt seine ehemaligen Verbündeten geschickt in effektive Argumente. Eine gute Idee blitzt in dem Moment von ihm auf als er den ekligen Kopf des getöteten Propheten auf den Tisch wirft. Da wird man Zeuge davon, dass er nicht umsonst auch Staatsanwalt werden konnte. Er schafft es also seine früheren Verbündeten geschickt an der Nase rumzuführen, denkt man wirklich lange. Doch er wird dabei auf eine harte Probe gestellt und sein Doppelspiel wird zunehmend kniffliger. Denn auf der anderen Seite erwartet ihn Phoebe regelmäßig, um die Sicherheit zu erhalten, dass alles gut läuft. Die Autoren beweisen hier, wie gut sie sich die Geschichte wohl durch den Kopf gehen haben lassen. Denn nach der Aufdeckung des geheimen Planes um die Fusion eines Internetkonzerns, soll Cole die Rolle des Mörders übernehmen und den Geschäftsführer vernichten. Auf der anderen Seite will er genau das Gegenteil bewirken und für das Gute kämpfen und Unschuldige retten. Knifflig aber sowas von.

Und durch geschickte Wendungen streut man bei Coles Doppelspiel geschickt auf beiden Seiten Misstrauen. Klea beobachtet ihn, sodass er Phoebe gegenüber gestellt kalt sein muss. Dazu erfährt er von der Bruderschaft nicht alle Details des Planes, sodass dies die Situation noch missverständlicher macht. Sogar Phoebe ist gegen Ende der Folge ziemlich in der Vertrauenskrise zu Cole. Auf der anderen Seite wird das Misstrauen jedoch auch stets größer, da Cole bei der Rettung des Geschäftsführers mithilft. Der Verdacht fällt sofort auf ihn als Klea entdeckt, dass keine Spuren der Leiche zu finden sind. Und so ist das ein regelrechtes Tauspiel, bei dem auch der Zuschauer daran teilhaben darf. Man rätselt mit, ob es Cole gelingt, wieder auf allen Seiten Klarheit zu verschaffen und sich letztendlich zu retten.

Die Halliwell-Schwestern und insbesonders Prue erweisen sich in der Folge aber auch als äußerst clever und stecken mitten drin, in dieser komplizierten Situation. Die Szene in der Prue das übrig gebliebene Stück Fleisch von Balthasar im Kühlschrank erwähnt, versetzte mich in Staunen. Die denkt echt an alles, ging mir da durch den Kopf. Auf der anderen Seite ist es auch eklig. Also aus diesem Kühlschrank würde ich nichts essen wollen. Die Halliwells und Leo schalten jedenfalls schnell und sind clever bei der Sache. Den Geschäftsführer retten sie sogar für eine Weile und sind immer zur rechten Zeit am richtigen Ort. Beinahe zumindest, denn gegen Ende hin, werden sie überrascht und der Geschäftsführer entführt. Spätestens da ist die Spannung enorm, da man nicht durchblickt, ob Cole noch auf der Seite der Hexen steht oder schon erneut dem Bösen unterworfen ist. In der Bruderschaft-Zentrale hat sich währenddessen aber ein ähnliches Bild ergeben. Sie halten Cole nun verstärkter denn je für einen Verräter und toben, da die Leiche des Geschäftsführers weg ist und dadurch Unsicherheit herrscht. Cole kann jedoch Vornac geschickt manipulieren, sodass dieser dann in seiner Gestalt sich den Halliwell-Hexen stellt. Dummerweise erwähnt er Phoebe gegenüber die falsche Antwort bezüglich der Frage von Coles sicherstem Ort und wir vernichtet. Am Ende löst Cole das Misstrauen auf und erklärt das Handeln den Schwestern. Doch dem harmonischen Ende ahnte ich bereits, dass es das noch nicht war. Und so passiert es, dass Klea Cole heimlich entlarvt und dieser letztendlich von Raynor in die Gefangenschaft genommen wird. Was passiert nun mit Cole? Wird er nun getötet werden? Was hat Raynor und die dämonischen Brüder mit Cole vor? Eine gute Ausgangslage für einen weiteren spannenden Verlauf...

Prue wird überstimmt

Neben der großen Handlung rund um Coles Doppelspiel passiert diesmal nicht viel. Auffällig ist nur, dass das Thema Überstimmung ziemlich oft zur Geltung gebracht wird. So wird Prue zu Beginn überstimmt einen Thriller zu gucken, was sie sichtlich ärgert. Sie äußert, dass Piper und Leo nur eine Stimme haben sollten, worauf Piper frech kontert. Interessant ist auch die Zustimmungssituation bezogen auf Cole. Phoebe erhält von Prue Zustimmung bezüglich des Vertrauens zu Cole während Piper ständig Zweifel äußert. Piper war lange diejenige, die gegen Cole kaum etwas sagte, doch dieses Mal ist es eben sie, die so gegen ihn wettert. Phoebe selbst hat da wie ich finde recht, dass Cole ihre Unterstützung verdient. Für sie ging diese Episode dramatisch zu Ende, da Cole nicht auf ihrer Feier auftaucht. Wie wird es an dieser Stelle mit Phoebe und Cole weitergehen?

Fazit

Alles dreht sich nun wieder um Cole, dem seine gewünschte Spurenverwischung bei der Bruderschaft zum Verhängnis wird. Die Storyline um ihn erhält dadurch erneut einen spannenden Impuls. Trotz der richtig guten Cole-Geschichte, gibt es einen Kritikpunkt. Prue, Piper und Leo werden allesamt unglaublich an den Rand gedrängt. Somit wirkt die Episode recht einseitig. Dennoch verdient sie eine gute Wertung und fällt fast brilliant aus.

Samuel W. - myFanbase

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